Winterberg. Hannah Neise hat beim Heim-Weltcup in Winterberg einen starken Auftritt hingelegt. Für die Skeleton-Olympiasiegerin erfüllte sich gar ein Traum.

Unaufhörlich ging der Regen über der Veltins-EisArena in Winterberg nieder. Von einem wahren Wasserfall, in den er direkt nach dem Start hineingefahren sei, erzählte Axel Jungk. Der Skeleton-Pilot belegte im Weltcuprennen der Männer, das Christopher Grotheer gewann, den zweiten Platz. Hannah Neise, die Olympiasiegerin des BSC Winterberg, ließ sich von den widrigen Verhältnissen ebenfalls nicht irritieren. „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte sie. Neise stand nach ihrem vierten Heim-Weltcup als Drittplatzierte zum ersten Mal auf dem Treppchen.

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Die 22-jährige Schmallenbergerin hatte nach zwei Läufen 0,16 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Niederländerin Kimberley Bos. Zweite wurde die Kanadierin Mirela Rahneva. Tina Hermann landete auf Rang vier, und Susanne Kreher komplettierte ein gutes deutsches Ergebnis auf Rang sechs.

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Mit einer „Angriffsfahrt“ im zweiten Lauf schaffte die nach dem ersten Lauf viertplatzierte Neise noch den Sprung auf das Podest. Der Regen? „Den habe ich gar nicht wahrgenommen und bin einfach gefahren. Ich wollte das Beste aus der Situation machen“, sagte Neise. Entsprechend zufrieden war auch ihr Heimtrainer Heiner Preute im Ziel. Er schaute besonders auf die Startleistung der BSC-Pilotin. „Die ist zwar immer noch nicht dort, wo wir in der vergangenen Saison waren und wo wir wieder hinwollen, aber sie ist konstant. Das heißt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärte Preute.

Hannah Neise: JWM als nächstes Rennen

Dass Neise athletisch noch nicht wieder auf Top-Niveau ist, liegt an ihren Knie-Problemen, die im Sommer ein ordentliches Athletiktraining verhinderten. „Aber jetzt ist alles okay“, sagte die Sauerländerin. Die Eigenblut-Spritzentherapie, die sie ausprobierte, zeigte also den gewünschten Erfolg.

„Ich sehe den Olympiasieg nach wie vor als einzelnes Rennen, in dem ich viel Glück gehabt habe“, sagte Neise, die vor den Olympischen Winterspielen in China 2022 nie auf einem Weltcuppodest stand, und stellte erneut ihr Ziel in den Vordergrund, dass sie sich im Weltcup erst mal etablieren wolle. „Das funktioniert in dieser Saison immer besser“, erklärte Neise.

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Zu Beginn der Saison in Whistler gelang ihr der ersehnte erste Weltcupsieg. Es folgten zwei sechste Plätze in Park City und Lake Placid – und nun der erste Podestplatz auf der Heimbahn. „Endlich vor heimischen Publikum nach zwei Jahren Pause mit Zuschauern, das war auf jeden Fall ein schönes Erlebnis“, sagte Neise. In einer Woche fährt sie in Winterberg die Junioren-WM – und jagt den nächsten Traum.