Plettenberg. Das 28:32 der SG Ruhrtal bei der HSV Plettenberg/Werdohl ist die zweite SGR-Niederlage in Folge. In die Enttäuschung mischt sich Gelassenheit.

Die beste Nachricht zuerst: Trotz der zweiten Saisonniederlage im zweiten Auswärtsspiel mit Fan-Unterstützung bleiben die Handballer der SG Ruhrtal Landesliga-Spitzenreiter. Allerdings haben sie nach dem 28:32 (11:16) bei der HSV Plettenberg/Werdohl jetzt einen Minuspunkt mehr auf dem Konto als der Fusionsklub.

SG Ruhrtal: Pleite einkalkuliert

In Plettenberg zu verlieren, hatte man in Oeventroper Kreisen durchaus einkalkuliert, denn die Routiniers der HSV sind vor eigenem Publikum und mit stark geharztem Spielgerät eine echte Macht. Trotzdem war die Enttäuschung nach Spielschluss groß, denn die SGR hatte in keiner Phase der Partie das Gefühl vermittelt, ein gleichwertiger Gegner zu sein.

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Die Hausherren setzten sofort Duftmarken, untermauerten ihre individuelle Klasse durch variable Abschlüsse aus dem Rückraum oder mit guten Pässen an den Kreis und ließen die bislang so stabile Ruhrtaler Abwehr ein ums andere Mal schlecht aussehen. Darunter litt auch Keeper Henrik Basler, dessen Quote abgewehrter Bälle diesmal nur bei 30 Prozent lag. Ruhrtal hingegen verbuchte eine schwache Wurfausbeute, ließ unter anderem vier Siebenmeter aus.

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Nach dem 6:2 (9.) hatte der Gast zwar eine gute Phase und verkürzte zum 9:7 (18.), kassierte aber gleich wieder drei Gegentore am Stück. Ein Muster, das sich durch die gesamte Partie zog. Trainer Frank Moormann griff zu diversen taktischen Mitteln, ließ sogar zwei HSV-Akteure in Manndeckung nehmen, aber das Team von Chefcoach Ivo Milos hatte stets eine Antwort parat und wahrte stets einen Sicherheitsabstand. Über 21:16 (37.) zog die HSV Plettenberg/Werdohl auf 26:20 (50.) davon und geriet nur ganz kurz in Bedrängnis, als den Oeventropern durch David Bauerdick, Steffen Röttger und Lukas Struwe ein Dreier-Pack zum 27:24 (54.) gelang.

Zu viele Baustellen

„Wir hatten heute zu viele Baustellen und eigentlich so gut wie keinen Akteur, der sein Potenzial voll abgerufen hat. Dafür gibt es nachvollziehbare Gründe wie verletzungsbedingte Trainingsrückstände“, sagte Trainer Frank Moormann nach dem verlorenen Spiel. Der Coach ergänzte allerdings schnell: „Deshalb müssen wir nicht gleich das ganze System infrage stellen, denn wir können immer noch aus eigener Kraft den Gruppensieg schaffen.“

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Sein Kader war im Vorfeld des „Spitzenspiels zur falschen Zeit“ weiter geschrumpft, denn Jannik Lehmenkühler setzte mit Knieschmerzen aus. Zudem war Linksaußen Yannick Mähl stark erkältet und konnte ebenso wie Aaron Humpert (zurück nach Krankheit) nur mit gebremster Leistungsfähigkeit auflaufen.

So gehts weiter

„Jammern bringt nichts, wir nehmen es so, wie es kommt und werden versuchen, trotz der eingeschränkten Wechselmöglichkeiten in der Partie Paroli zu bieten“, hatte Moormann im Vorfeld des Spiels gesagt und bereits ergänzt: „Selbst bei einer weiteren Niederlage bleiben wir ja voll im Geschäft.“

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Sein Team wird in dieser Woche vor Weihnachten noch zwei Übungsabende absolvieren und sich dann nach einer kurzen Pause im neuen Jahr unter anderem durch ein Trainingslager in Steinhagen am 7/8. Januar intensiv auf die am 21. Januar mit dem reizvollen Kreisduell gegen Aufsteiger Letmathe beginnende Rückserie vorbereiten.

SG Ruhrtal: Basler (45. Malik); Blanke (6/4), Bauerdick (5/1), Struwe (4), Röttger (4), M. Weber (3), Storm (3/2), Humpert (2), Gräbener (1), Schmidt, Mähl.