Arnsberg/Meschede. In der Handball-Landesliga spielt die SG Ruhrtal eine starke Saison. Männerwart Matthias Klute über die Aufstiegschancen und die Trainer-Zukunft.
Es gibt deutlich unangenehmere Aufgaben, als derzeit Handball-Männerwart bei der SG Ruhrtal zu sein. „Es macht richtig Spaß, denn wir haben eine spielfreudige und ehrgeizige Mannschaft, die sich durch hohen Teamgeist auszeichnet“, sagt Matthias Klute im Interview vor dem letzten Heimspiel des verlustpunktfreien Spitzenreiter gegen die Reserve der HSG Gevelsberg/Silschede.
Wie sehr überrascht Sie, dass die SG Ruhrtal als einzige Mannschaft noch keinen Zähler abgegeben hat?
Man konnte das gerade nach dem mühsamen Auftaktsieg bei Aufsteiger Letmathe so sicher nicht erwarten, andererseits habe ich großes Zutrauen zu der Leistungsfähigkeit unserer Mannschaft. Uns kam auch der Spielplan mit den Heimspielen gegen die bislang schärfsten Verfolger entgegen.
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So gut stand die SG Ruhrtal in ihrer langen Vereinsgeschichte noch nie da. Halten Sie den Aufstieg in die Verbandsliga für machbar – und für erstrebenswert?
Wir haben auch dank der rasch integrierten Zugänge und dem gelungenen Comeback unseres Stammkeepers Henrik Basler einen breiten Kader und können dadurch Ausfälle deutlich besser auffangen. Außerdem sind die Jungs gereift, aus meiner Sicht im besten Alter, um den großen Wurf zu landen. Wir haben keinen Druck, aber werden uns sicher nicht wehren, falls die Chance zum Gruppensieg besteht. Danach müssten wir aber noch in die Relegation, der Weg ist also weit. Und natürlich würden wir die Herausforderung Verbandsliga annehmen, denn wir planen nicht, uns von außerhalb zu verstärken. Das würde für eine harzfreie Heimspielstätte ohnehin schwierig werden.
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Allmählich macht sich auch bei den Anhängern Euphorie breit: Gegen den VfL Eintracht Hagen III war die Halle fast ausverkauft. Erinnerte Sie die Stimmung an die tolle Atmosphäre im letzten Bezirksliga-Jahr?
Kann man so sagen. Tatsächlich habe ich bei dem Spiel einige Zuschauer registriert, die seit dem Corona-Ausbruch nicht mehr bei uns waren. Wir freuen uns natürlich über diese Entwicklung, denn es kommen mittlerweile auch etliche Handballfans aus Nachbarvereinen, weil sie bei uns gutklassigen Sport sehen. Ob wir wirklich angreifen können, werden die letzten Spiele des Jahres in Siegen und Plettenberg zeigen, für die wir einen Fanbus einsetzen, um bestmögliche Unterstützung zu bekommen.
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Bereitet es Ihnen keine Sorgen, dass im Nachwuchsbereich eine große Lücke besteht?
Oeventrop ist ein kleiner Ort, da sprudeln die Talente nicht automatisch. Immerhin haben wir eine in der Kreisliga gut mithaltende, noch recht junge Mannschaft. Und bei der Ersten sind nur Keeper Stefan Biggermann und Abwehrchef Michael Gräbener über 30, das Team kann also noch eine ganze Weile in der Besetzung zusammenspielen.
Bleibt Frank Moormann auch in der nächsten Saison der Chefcoach?
Das entscheiden wir im Vorstand wie gewohnt um die Jahreswende. Es spricht aber einiges dafür, denn die Entwicklung der Mannschaft, die ein großes Mitspracherecht hat, ist ja eindeutig positiv. Frank hat es geschafft, die Defensive zu stärken, aber auch die Variabilität im Angriff zu erhöhen. Er macht klare Ansagen, nimmt alle Spieler mit und hat zum Beispiel durch die ständigen Auswärtsspiele in der Vorbereitung dafür gesorgt, dass die Jungs auch mit Harz besser als früher zurechtkommen.