Arnsberg-Neheim. Das Freundschaftsspiel gegen den BVB II verlor der Fußball-Westfalenligist SC Neheim mit 0:3 – nur mit 0:3. Trainer Alex Bruchhage lobte deshalb.

Schwarz-Gelbe Euphorie im Binnerfeld: Die Farben des Gastes dominierten am Samstagnachmittag. Rund 750 Zuschauer waren gekommen, um das Freundschaftsspiel des Fußball-Westfalenligisten SC Neheim gegen den Drittligisten Borussia Dortmund II zu sehen. Und es war wirklich ein Treffen unter Freunden.

Ungewohntes Polizeiaufgebot

Trotz des ungewöhnlichen Polizei- und Sicherheitsaufgebots für ein Fußballspiel im Sauerland war die Begegnung in allen Bereichen herzlich und fair. Schiedsrichter Denis Magne vom TuS Bruchhausen sowie seine Assistenten Nikolai Mester und Luis Obertrifter mussten kaum eingreifen.

Volle Tribünen im Binnerfeldstadion: Rund 750 Zuschauer verfolgten das Freundschaftsspiel des SC Neheim gegen Borussia Dortmund II.
Volle Tribünen im Binnerfeldstadion: Rund 750 Zuschauer verfolgten das Freundschaftsspiel des SC Neheim gegen Borussia Dortmund II. © Thomas Nitsche

Die U23-Profis aus der dritten Liga, die eine Spielpause wegen der Weltmeisterschaft einlegt, zeigten zudem wahre Fannähe. Es wurde vor allem mit Kindern und Jugendlichen abgeklatscht, Autogramme wurden geschrieben und Selfiewünsche erfüllt. Selbst ein Blick in den Mannschaftsbus, mit dem auch die Bundesliga-Profis zu Auswärtsspielen fahren, wurde gewährt.

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Eingeläutet wurde das Spiel mit dem neuen SC-Neheim-Song, den Martin Meinschäfer komponiert hatte. Der Musikproduzent, früher selbst für den Verein aktiv, kombinierte einen Text mit Bezug auf die Vergangenheit und die aktuelle Lage des Vereins mit einprägsamer Melodie. Auf dem Platz zeigten die beiden Teams dann eine temporeiche Vorstellung.

Lob vom Gästetrainer

„Wir mussten uns auf den Kunstrasen einstellen. Ein großes Lob an Neheim, das sich nicht hinten reingestellt hat und Fußball spielen wollte. Das machen viele unterklassige Teams gegen uns nicht“, sagte BVB-Coach Christian Preußer, der in der vergangenen Saison Trainer beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf war. Das Endergebnis von 0:3 (0:1) war allerdings Nebensache. Die Treffer erzielten zwei Mal Timo Bornemann (12. und 87. Minute) sowie Gastspieler Jeassim Jallot (73.) für den BVB.

Auch der SC Neheim kam gegen den BVB II zu Torchancen.
Auch der SC Neheim kam gegen den BVB II zu Torchancen. © Thomas Nitsche

Für beide Mannschaften ging es am Liga freien Wochenende darum, auch Akteure spielen zu lassen, die sonst nicht so im Fokus stehen. Bei den Dortmundern fehlte beispielsweise Torwart Marcel Lotka, der in der vergangenen Saison noch für Hertha BSC in der Bundesliga auflief. Lotka fliegt wie zahlreiche weitere Dortmunder Reservespieler mit dem Kader der ersten Mannschaft nach Asien. Die Kapitänsbinde trug bei den Dortmundern Marco Hober. Er sagte: „Es hat sehr viel Spaß gemacht. Auch mit dem ganzen Drumherum, das der SC Neheim geboten hat.“

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Ein besonderes Spiel auf Neheimer Seite war die Begegnung für BVB-Fan Lars Kayser. Wenn es geht, versucht er, ins Stadion zu gehen. Kayser erklärte: „Von außen sieht es immer ein bisschen anders aus. Da denkt man so: Oh BVB! Aber auf dem Platz ist es dann ein Gegner wie jeder andere.“

Lerneffekt freut Bruchhage

Auch für Alex Bruchhage, den Trainer des SC Neheim, war das Freundschaftsspiel ein herausragendes Ereignis. Er sagte: „Ich denke, dass man so eine Chance nicht so häufig bekommt. Daher sollten die Jungs Spaß haben und es genießen. Das haben sie getan. Für mich war es wichtig zu sehen, dass sich die Mannschaft gegen so einen Gegner nicht versteckt, sondern Fußball spielt wie im Ligaalltag.“ Bruchhage sah darüber hinaus einen guten Lerneffekt für sein Team, einen Tag nach dem 3:2-Sieg beim tapfer kämpfenden A-Kreisligisten SuS Westenfeld im Viertelfinale des Kreispokals Arnsberg.

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Für Neheim spielten gegen Borussia Dortmund II Schröter, Osterhoff, Kyriakidis, Wulf, Güvercin, Thiemann, Greco, Yavuz, Xhaka, Nettesheim, Kickartz, McDonald, Neufeld, Barisch, Korkut, Kayser, Kellermann und Wonneberger.