Arnsberg-Neheim. Er ist der dritte Spieler, der vom SC Neheim zu Fatih Türkgücü Meschede geht. So reagiert der Westfalenligist auf den Wechsel von Burak Yavuz.

Bereits im Meisterschaftsspiel gegen den FC Lennestadt überstrahlte seine Auswechselung alles andere. Langanhaltender Applaus begleitete Burak Yavuz damals vom Feld, weil jeder Zuschauer im Binnerfeldstadion ahnte, dass dieses Westfalenligaspiel sein letztes in der Meisterschaft daheim im Dress des SC Neheim gewesen sein dürfte. Als Yavuz am Samstag im Freundschaftsspiel gegen den Drittligisten Borussia Dortmund II in der 60. Minute vom Kunstrasen ging, kochten die Emotionen erneut hoch. Denn nun stand fest: Der 33-Jährige wechselt wie erwartet in der Winterpause zum Bezirksligisten Fatih Türkgücü Meschede.

Fatih: Trio wieder komplett

„Mit Burak gewinnen wir einen der besten Spieler im gesamten Hochsauerlandkreis und darauf sind wir sehr stolz“, teilte Fatih Türkgücü Meschede auf seinen Seiten in den sozialen Medien mit. „Außerdem ist nun auch das gewohnte Trio wieder komplett. Emre Yilmaz, Mahmut Yavuzaslan und Burak Yavuz haben bereits gemeinsam beim SSV Meschede und beim SC Neheim gespielt. Da aller guten Dinge drei sind, werden die Jungs demnächst gemeinsam bei Fatih Türkgücü in der „Bundesliga des Sauerlands“ vertreten sein“, erklärte der Tabellendritte weiter.

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Beim SC Neheim klang derweil das Lied „Niemals geht man so ganz“ aus den Lautsprechern, als Burak Yavuz in der 60. Spielminute dem Youngster Leon Barisch seinen Platz überließ. Fast sieben Jahre lang bestimmte er die sportlichen Geschicke der „Binnerfeld Boys“ mit und sagte anschließend: „Wir sind die höchstklassigste Mannschaft im Sauerland. Ich hatte immer sehr viel Spaß. Wenn es sich beruflich nicht so entwickelt hätte, wäre ich zumindest bis zum Saisonende geblieben. Aber es ist nicht alles vorauszusehen.

Burak Yavuz wird vom SC Neheim verabschiedet, er wechselt vom Westfalenligisten in der Winterpause zum Bezirksligisten Fatih Türkgücü Meschede.
Burak Yavuz wird vom SC Neheim verabschiedet, er wechselt vom Westfalenligisten in der Winterpause zum Bezirksligisten Fatih Türkgücü Meschede. © Facebook / SC Neheim

Der 33-Jährige freut sich aber auch auf die kommende Aufgabe in Meschede: „Türkgücü ist meine Herzensmannschaft. Ich kenne den Verein seit ich Fußball spiele. Sie haben eine starke Truppe, die jetzt schon in der Bezirksliga eine gute Rolle spielt. Ich hoffe, dass ich dem Team noch weiterhelfen kann. Dann gucken wir mal, was am Ende der Saison herausspringt“, erklärte Yavuz. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter TuS Sundern in der „Bundesliga des Sauerlandes“ aktuell.

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„Das war einer der wichtigsten Faktoren. Bubu verlässt uns, weil er es arbeitsmäßig nicht mehr schafft, regelmäßig zu trainieren“, sagte Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim, über seinen Schwiegersohn. Dessen Platz wird nicht mit einem direkten Zugang gefüllt. Bruchhage sagte: „Es ist nichts geplant, aber wir halten die Augen offen.“

Diesmal kein Streit der Vereine

Neheims Vorsitzender Ilja Keller verabschiedete Yavuz bereits vor dem Spiel gegen den BVB II gemeinsam mit dem Ehrenvorsitzenden Ulli Dohmann und überreichte nicht nur einen Blumenstrauß, sondern sprach auch viele lobende Worte. „Burak hat uns fast sieben Jahre mit seiner Qualität begeistert. Wir werden ihn als Menschen und als Fußballer sehr vermissen. Wir wünschen ihm aber alles Gute für die Zukunft und werden uns immer freuen, ihn in Neheim zu sehen“, sagte Keller.

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Anders als vor der Saison funktionierte jetzt auch die Kommunikation zwischen den Klubs. „Rund um den Wechsel, Hut ab, hat man partnerschaftlich zusammengearbeitet“, sagte Alex Bruchhage. Dessen Äußerungen in Richtung Meschede klangen kurz vor dem Start der Meisterschaft noch anders, weil nach Emre Yilmaz auch Mahmut Yavuzaslan den SC Neheim verließ und sich Fatih anschloss. „Der Zeitpunkt trifft uns und ist aus unserer Sicht extrem unglücklich“, sagte der Coach. Was ihm damals sauer aufstieß: Beide Spieler verlängerten erst ihre Verträge für eine weitere Spielzeit – und entschieden sich trotzdem um. „Der eine kurz vor Toreschluss, der andere kurz danach“, meckerte Bruchhage.