Arnsberg-Neheim. An diesem Samstag empfängt der SC Neheim den BVB II zum Testspiel. Für Johannes Thiemann ist die Partie eine kleine Reise in die Vergangenheit.

Mit Blick auf seine gesamte fußballerische Vita war dieses Jahr zwar nur eine Stippvisite. Doch vor dem Freundschaftsspiel des Fußball-Westfalenligisten SC Neheim an diesem Samstag (14 Uhr / Binnerfeldstadion) gegen den Drittligisten Borussia Dortmund II sagt Johannes Thiemann: „Meine Zeit dort damals war echt eine tolle Erfahrung. Ich habe viel gelernt.“ Für Neheims Nummer sechs ist das Spiel gegen Schwarz-Gelb eine kleine Reise in die Vergangenheit.

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Ehe der heute 23-Jährige im Sommer 2018 zum SC Neheim wechselte, hatte Thiemann – bedingt durch den Beruf seines Vaters – bereits in verschiedenen Ländern Fußball gespielt. Nach einem vierjährigen Engagement in China wechselte er zurück nach Deutschland und spielte von 2009 bis 2010 für Wacker Burghausen. Selbst beim österreichischen Topklub Red Bull Salzburg (2010 bis 2012) genoss der Mittelfeldmotor eine ebenso professionelle fußballerische Ausbildung wie später beim FC Bayern München und bei Borussia Dortmund (2014 bis 2015).

Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim, setzt auf Johannes Thiemann.
Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim, setzt auf Johannes Thiemann. © Thomas Nitsche

Ob er im Neheimer Binnerfeldstadion allerdings wen aus seiner damaligen U16-Mannschaft wiedertreffen wird? „Das weiß ich nicht so genau, es würde mich aber freuen“, antwortet Thiemann, der damals von Christian Flüthmann beim BVB trainiert wurde. Ein Blick auf den Kader der Mannschaft, die in der Dritten Liga aktuell Tabellenplatz 14 einnimmt und als U23 des BVB firmiert, zeigt jedoch, dass Thiemann kaum auf ehemalige Wegbegleiter hoffen darf. Wie er kickte übrigens auch Janik Hülsmann in der BVB-Jugend und streift nun das Neheimer Trikot über. Hülsmanns BVB-Zeit liegt aber noch länger zurück.

Sprungbrett in die Bundesliga

„Das Spiel ist aber so oder so ein geiles Spiel“, erklärt er: „Nicht, weil ich mal da gespielt habe, sondern weil man nicht jeden Tag gegen so eine Mannschaft spielt.“ Unter anderem steht Antonios Papadopoulos im Kader der Schwarz-Gelben. Anfang Oktober 2022 debütierte er beim 4:1-Sieg Dortmunds beim FC Sevilla unter BVB-Cheftrainer Edin Terzić sogar als Einwechselspieler in der Champions League.

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Sein U23-Kollege Marco Pašalić feierte im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg sein Bundesligadebüt. Aufgrund des längerfristigen Ausfalls der Angreifer Sébastien Haller und Jamie Bynoe-Gittens wurde er in der 80. Minute eingewechselt. Und bereits in der Vergangenheit erwies sich der Unterbau als Sprungbrett in die Bundesliga. Unter anderem entstammen Nationalspieler Jonas Hofmann (jetzt Borussia Mönchengladbach), Eintracht Frankfurts Europa League-Held Ansgar Knauff oder die Bundesligastürmer Marvin Duksch (Werder Bremen) und Steffen Tigges (1. FC Köln) aus dem BVB-Nachwuchs und waren bei der Zweiten aktiv. Auch für Trainer wie Daniel Farke (Borussia Mönchengladbach) oder Enrico Maaßen (FC Augsburg) war die Station beim BVB II ein gutes Sprungbrett. Aktuell trainiert Christian Preußer die U23.

Bruchhage freut sich

„Wir freuen uns auf ein schönes Fußballspiel und wollen uns natürlich bestmöglich präsentieren“, sagt Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim, der mit seiner Mannschaft in der Westfalenliga aktuell den vierten Tabellenplatz inne hat. Burak Yavuz, der im Kreispokal fehlte, ist auf jeden Fall wieder mit von der Partie. Ebenso wie Johannes Thiemann, der sich seit seinem Wechsel zum SC Neheim zu einem echten Leistungsträger entwickelt hat. Sein 100. Westfalenligaspiel krönte er unlängst mit seinem 33. Treffer.