Arnsberg-Neheim. Das Derby zwischen dem TV Neheim und HV Sundern war ein besonderes Spiel in der Handball-Bezirksliga Mitte. Wieso Beobachter begeistert sind:

Was für ein Handball-Spektakel in der Sporthalle am Berliner Platz: Das Bezirksliga-Kellerderby zwischen dem TV Neheim und dem HV Sundern dürfte in mehrerlei Hinsicht für Saisonbestleistungen gut sein. 19 Zeitstrafen und zwei Roten Karten sind ebenso ungewöhnlich wie die Ausbeute von insgesamt 81 Treffern.

TV Neheim - HV Sundern 45:36 (21:15). Was den Unterhaltungswert anbelangt, dürften die gut 120 Zuschauer ihr Kommen kaum bereut haben. Das Niveau insbesondere der Abwehrreihen war alles andere als bezirksligatauglich. Und das lag nur bedingt daran, dass die insgesamt sechs (!) eingesetzten Torhüter allesamt keinen guten Tag erwischten. Vor allem der HVS präsentierte sich defensiv extrem anfällig, der Abwehrverbund wurde mit einfachsten Körpertäuschungen oder Laufspiel der Hausherren aus den Angeln gehoben.

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Den Neheimern merkte man zwar die fehlende Spielpraxis bei erst zwei Pflichteinsätzen nach der Sommerpause an. Aber trotzdem kombinierten sie flüssiger, brachten ihren Rechtsaußen Dominik Lutter in schöner Regelmäßigkeit in Wurfposition, wofür sich der Vertreter von Hannes Koch, der sein Comeback für Januar ankündigte, mit fast perfekter Ausbeute bedankte. Auf Sunderner Seite war zunächst Niklas Rapude der größte Aktivposten, traf bis zum 10:8 fünf Mal. Nach dem 11:9 durch Jan Waelter aber drehte der TVN auf, setzte sich mit einem 5:0-Lauf auf 16:9 ab und ging mit einem soliden Polster von 21:15 in die Halbzeitpause.

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Der Schachzug von TVN-Coach Wolfgang Burgard, Sunderns Goalgetter Lukas Grote durch Justus Nöggerath in Manndeckung zu nehmen, trug Früchte, auch wenn Grote in Abschnitt zwei seine Wurfkraft demonstrierte. Auch Thomas Maassen war jetzt enorm treffsicher, zudem verbuchten Youngster Alex Rauch und Zugang Mats Schulte einige erfolgreiche Abschlüsse. Das alles aber reichte nicht, um Spannung aufkommen zu lassen, denn die Deckung des HVS blieb weiterhin löchrig.

TV Neheim: Routinier Pater ganz stark

Routinier Moritz Pater, der alle Siebenmeter souverän verwandelte, traf phasenweise aus dem Stand, John Kintgen blühte regelrecht auf, auch Sören Frohne fand jetzt häufiger die Lücken. Dass zeitweise mit vier gegen vier gespielt wurde, weil die Bösperder Schiedsrichter Kuhn/Wiggeshoff rigoros durchgriffen, erleichterte den Angreifern die Aufgabe. Lutter machte schon nach 39 Minuten den 30. Treffer für die Hausherren, die nach 52 Minuten das 40:31 durch Kintgen bejubeln durften. Die dadurch fälligen zwei Kisten Kaltgetränk dürften den Trainingsbetrieb in den kommenden Übungsabenden durchaus auflockern.

TVN-Trainer Wolfgang Burgard: „Dafür, dass wir nicht im Rhythmus sind und Hackmann angeschlagen war, haben wir offensiv überzeugt und waren auch in der Abwehr einen Tick stärker als der Gegner. Diese beiden Punkte sind enorm wichtig, denn jetzt warten nach erneuter Pause drei Gastspiele in Serie.“ HVS-Trainer Alfred Klein ärgerte sich: „Mit 36 Toren sollte man eigentlich ein Spiel gewinnen, aber wir haben desaströs verteidigt. Daran gilt es zu arbeiten, sonst wird das mit dem Klassenerhalt nichts.“

TVN: Liebig, Baukmann, Funke; Kintgen (11), Pater (11/5), Lutter (8), S. Frohne (5), T. rohne (4), Caruso (3), Nöggerath (3), Einspanier, Spitthoff, Hackmann, Cloer. - HVS: Feische, Pötter, Gollasch; Grote (9), Maassen (7/1), Schulte (5), Rapude (5/2), Rauch (4), Waelter (4), Böhmer (1), T. Stiller (1), Höller, Bartensten, Sterz, Hemsath.

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