Sauerland. Für die Handballer aus dem HSK wird es ernst, wenn an diesem Wochenende der Ligenbetrieb beginnt. Alle Infos – das ist unser großer Überblick.
An diesem Samstag, 3. September, fällt der Startschuss in den meisten Handball-Ligen. Und ein guter Auftakt ist für die heimischen Vertreter enorm wichtig, weil aus der Landesliga, in der sich die SG Ruhrtal ausschließlich mit südlicher gelegenen Teams auseinandersetzen muss, mindestens drei der zehn Mannschaften absteigen. Die Bezirksliga, in der sich der TV Arnsberg, der HV Sundern und der erst in drei Wochen einsteigende TV Neheim tummeln, rutschen die beiden Tabellenletzten der Neuner-Gruppe in die Kreisliga ab.
Landesliga: Letmather TV - SG Ruhrtal (Samstag, 19.15 Uhr, Humpferthalle). Auf die Oeventroper wartet gleich ein Härtetest, müssen sie doch bei einem heimstarken Aufsteiger ihre Ambitionen auf einen Platz in der oberen Tabellenhälfte untermauern. „Wir sind gut vorbereitet und gehen diese Partie mit großem Respekt, aber auch viel Selbstvertrauen an“, sagt SGR-Trainer Frank Moormann, dem erstmals seit fast einem Jahr eine volle Auswechselbank (nur Matthias Storm und Malte Weber pausieren) winkt. Er ist also nicht nur als Motivator gefragt, sondern auch beim Coaching voll gefordert.
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Etliche seiner Stammkräfte haben in den vergangenen Wochen kaum trainiert, weshalb Moormann zunächst jenen Akteuren den Vorzug geben wird, die bei der klar gewonnenen Generalprobe in Schwerte dabei waren. Der LTV verlor seinen letzten Test bei der in der anderen Staffel als Titelfavorit gehandelten DJK SG Bösperde mit 26:31 (17:17) und baut auf eine Handvoll Talente aus der eigenen A-Jugend, die von den Temp-Brüdern und dem Rückraum-Hünen Münzner geführt werden.
Bezirksliga: TV Arnsberg - HVE Villigst-Ergste II (Samstag, 19.30 Uhr). Die torhungrigen Auftritte in den Testspielen haben den Optimismus beim TVA geschürt, im zu erwartenden Abstiegskampf bestehen zu können, obwohl ein halbes Dutzend Stammkräfte nicht mehr an Bord sind. „Ich will das Unentschieden gegen Warstein nicht überbewerten, aber es hat gezeigt, dass bei uns schon allerhand gut funktioniert“, sagte der neue Trainer Stefan Probst.
Die Systemumstellung auf konsequentes Tempospiel mit Abschlüssen für beide Außen und den ein tolles Comeback feiernden Kreisläufer Kevin Erpeling (19 Tore in den Test) scheint der Mannschaft jedenfalls zu liegen. Probst hofft natürlich, dass zum Heimstart gleich ein Sieg über die in harzfreien Hallen selten punktenden Schwerter gelingt. Verzichten muss er auf die „Kölner“ Jonas Erk und Fabian Röhrig sowie den länger in Berlin weilenden Paul Hübner.
DJK Oespel-Kley - HV Sundern (Samstag, 18.30 Uhr). Wie gut ist der HVS ohne seinen nach Bösperde abgewanderten „Leitwolf“ Chris Spielmann und Rechtsaußen Dennis Bartenstein, der seine Laufbahn beendet hat?
„Wir werden sicher kleinere Brötchen backen müssen. Letzte Saison haben wir bis zum Schluss um den Aufstieg mitgemischt, aber mit unserer verjüngten Mannschaft kann das Ziel nur Klassenerhalt lauten“, verrät Trainer Alfred Klein, der angesichts der schleppenden Vorbereitung und wenigen Testspielen beim Landesliga-Absteiger die Außenseiterrolle beansprucht. Erschwerend kommt hinzu, dass in Torhüter Milan Vucic und Thomas Maassen (Urlaub) zwei Routiniers fehlen.
Frauen: TV Arnsberg und HV Sundern direkt im Derby
Reizvoller könnte der erste Spieltag für die beiden ranghöchsten heimischen Handball-Frauenteams gar nicht sein, denn der Spielplan will es so, dass der Verbandsliga-Absteiger TV Arnsberg und der HV Sundern am Samstag (17.30 Uhr) in der Rundturnhalle aufeinandertreffen. Vor allem für Arnsbergs Coach Frank Schaden ist es eine besondere Partie. Er wohnt in Sundern, trainierte ein Jahrzehnt lang die Herrenmannschaft.
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„Das muss ich für die eine Stunde ausklammern. Es geht um zwei wichtige Punkte, die ich gerne auf unserem Konto hätte“, sagt Schaden, der sich, obwohl er die HVS-Truppe gut kennt, Videos von den vergangenen Testspielen besorgte, um optimal vorbereitet zu sein. „In puncto Erfahrung und Wettkampfpraxis hat uns Sundern einiges voraus. Die erste Sieben ist gut aufeinander abgestimmt. Deshalb ist Sundern favorisiert“, sagt der TVA-Trainer. Allerdings kann er personell aus dem Vollen schöpfen, sein Kader umfasst mittlerweile 27 Spielerinnen.
Dannhauer muss improvisieren
Von solchen Möglichkeiten kann HVS-Trainerin Anke Dannhauer nur träumen. „Ohne Aushilfe aus der A-Jugend wäre meine Bank ziemlich leer“, erklärt sie. Leonie Pulvirenti fällt mit Bandscheibenschaden länger aus, Kreisläuferin Sarah Rauch und Rückraumspielerin Laura Schwarberg befinden sich im Urlaub.
Neben der Saisonzielsetzung, nicht zu den drei Absteigern zu gehören, verbindet beide Teams auch die schnelle, auf einfache Torerfolge ausgelegte Spielanlage. „Was bei uns auf jeden Fall stimmt, ist die gute körperliche Verfassung“, sagt Schaden. Aber auch Dannhauer ist überzeugt: „Wir sind konditionell gut drauf.“
Auch die Handballerinnen der SG Ruhrtal und des TV Neheim starten in die neue Saison der Bezirksliga. Beide Teams sind mit Auswärtsaufgaben beschäftigt.
Frauen-Bezirksliga Mitte: DJK TuS 23 Oespel-Kley 2 - SG Ruhrtal (Sonntag, 13.30 Uhr). Nach dem Abstieg aus der Landesliga muss die SG nun eine Liga tiefer um Meisterschaftspunkte spielen. Mit Julian Schneider ist zudem ein neuer Trainer auf der Kommandobrücke, der das Amt von Thomas Binnberg übernahm. Das erste Spiel führt das Team aus Oeventrop nach Dortmund. In der Vorsaison wurden die Gastgeberinnen Tabellenachter in der Bezirksliga Ruhrgebiet (20:24) und wurden nun umgruppiert. Der Gegner ist schwer einzuschätzen, daher ist die Partie für die SG Ruhrtal durchaus in die Kategorie „Unbequem“ einzuordnen.
TuS Westfalia Hombruch - TV Neheim (Samstag, 15.30 Uhr). Der TVN darf sich auf eine weitere Saison in der Bezirksliga freuen, da der ASC 09 Dortmund III sowie ATV Dorstfeld II ihre Mannschaften zurückgezogen hatten. Der Gegner aus Hombruch kommt mit der Empfehlung als Kreisliga-Meister. „Das wird ein interessantes Spiel. Ich kann nicht einschätzen, wo der Gegner steht, doch wir wollen ein positives Ergebnis“, sagte ein zuversichtlicher Neheimer Trainer Bastian Hammerschmidt, dem als C-Trainer Steffen Hackmann zur Seite steht. Es fehlen Ajla Mujkanovic (Knöchelverletzung), Jana Kottenhoff, Anna Dickel und Riccarda Korsus (alle privat verhindert).