Hildesheim. Zum Spitzenspiel traten in der 3. Volleyball-Liga der MTV Hildesheim und der RC Sorpesee an. Mit diesem klaren Ausgang hatte niemand gerechnet.

„Jetzt werden die Spiele noch heißer“, sagte Julian Schallow, „aber ich finde das sehr cool.“ Warum der Trainer der Volleyballerinnen des RC Sorpesee noch intensivere, noch emotionalere Spiele erwartet? Weil seine Mannschaft mit einem sensationell deutlichen 3:0 (28:26, 25:17, 25:20)-Sieg den Tabellenführer MTV Hildesheim entthronte – und das Klassement in der 3. Liga West nun selbst anführt.

Der frühe Knackpunkt

„Das war vom Niveau her weit über dem, was sonst gespielt wird. Ich bin gerade sehr stolz auf die Mädels, und sie können wenigstens ein, zwei Tage auch sehr stolz auf sich sein“, erzählte Schallow weiter. Den Knackpunkt im Spitzenspiel des Spieltages konnte der Trainer bei aller Euphorie sehr klar benennen.

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Denn bereits der verlorene erste Satz sorgte für einen Stimmungsdämpfer auf Seiten der top-besetzten Gastgeberinnen.

Gruppenfoto mit Fans: Die Volleyballerinnen des RC Sorpesee mit ihren Fans nach dem Sieg in Hildesheim.
Gruppenfoto mit Fans: Die Volleyballerinnen des RC Sorpesee mit ihren Fans nach dem Sieg in Hildesheim. © Privat

Diese waren nach einem starken Start des RCS in das Auswärtsspiel nämlich zurückgekommen und nutzten eine Schwächephase der Sauerländerinnen aus, um mit 24:20 in Führung zu gehen. „Über die Außenpositionen haben die Hildesheimerinnen abgezockt ihre Punkte gemacht“, erklärte Julian Schallow. Jedoch bewies die junge Truppe des RC Sorpesee trotz des Rückstands, welch große Qualität in ihr steckt. Die Sauerländerinnen kämpften sich wieder heran – und gewannen den Satz.

Fans machen den Unterschied

Einmal im Fluss ließen sie sich auch durch den Seitenwechsel nach Satzende nicht stoppen. „Der zweite Satz war unser stärkster in der bisherigen Spielzeit“, schwärmte Julian Schallow. Konsequente Bälle, stark im Gegenangriff und „super“ bei den Aufschlägen – so präsentierte sich der RCS, der folgerichtig ein deutliches 25:17 bejubelte. „Es war nicht so, dass Hildesheim nachgelassen hätte. Wir haben hochgeschaltet“, sagte Schallow begeistert vom Auftritt seines Teams.

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Allerdings bewiesen die Gastgeberinnen, dass sie zurecht zu den Top-Mannschaften der Liga zählen. Denn trotz des deprimierenden Verlustes des ersten Durchgangs und der klaren Unterlegenheit im zweiten, gab sich Hildesheim nicht auf. „Andere Teams hätten sich vielleicht ihrem Schicksal ergeben“, erklärte Schallow: „aber Hildesheim leistete zäh Widerstand.“

Nächstes Spitzenspiel

Bis zum 20:20 wechselte die Führung, agierten die Teams auf Augenhöhe. Dass dieser Satz mit 25:20 an sein Team ging, schrieb Schallow einem Aspekt fern des Spielfeldes zu. „Wir hatten viele Fans mit, die Hälfte der Zuschauer in der Halle waren unseren Fans“, sagte er. Die Sorpeseer sorgten im entscheidenden Moment für Stimmung – und pushten ihre Mädels zum Auswärtssieg. „Das war eine faszinierende Leistung“, sagte Schallow: „Dieser Sieg gibt uns Rückenwind für die kommenden Spiele.“ Das nächste wartet als Spitzenspiel gegen Leverkusen am Samstag in heimischer Halle – auf den Tabellenführer.

RC Sorpesee: Emig, Steiner, Bastert, Vi. Vornweg, Spreyer, Kemper, Schumann, Prachtel, Henkies, Va. Vornweg, Zimmer, Brenscheidt, Barthel, Blume.