Arnsberg-Neheim. Gegen das bisherige Schlusslicht Wacker Obercastrop verspielt Fußball-Westfalenligist SC Neheim den dritten Heimsieg. Das hat mehrere Ursachen.
Seine ohnehin aufgrund einer Erkältung angeschlagene Stimme konnte Alex Bruchhage, Trainer des Fußball-Westfalenligisten SC Neheim, im Heimspiel gegen Wacker Obercastrop nicht schonen. In weiser Voraussicht warf der erfahrene Trainer an der Seitenlinie immer mal wieder ein Eukalyptus-Bonbon ein – zur Schonung.
Dass er jedoch immer wieder und in der Schlussphase quasi ununterbrochen lautstark von außen eingreifen musste, lag am insgesamt viel zu unsortierten Auftritt seiner Mannschaft, die gegen das bisherige Tabellenschlusslicht nur ein 1:1 (1:0)-Remis einfuhr.
SC Neheim lässt große Möglichkeiten ungenutzt
Der Punktgewinn war am Ende ein Punktverlust, das Remis fühlte sich für das Neheimer Lager an wie eine Niederlage. Das lag im ersten Eindruck vor allem am Zustandekommen des Gästetreffers: Ausgerechnet Stürmer Kevin Holz, vor dem Bruchhage vor der Partie explizit gewarnt hatte, verwandelte in der vierten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit einen Kopfball mit dem Rücken zum Tor zum umjubelten Ausgleich. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit keine Ordnung mehr im Spiel und hätten vorher längst das zweite und dritte Tor machen müssen. Am Ende haben wir um den Ausgleich gebettelt“, ärgerte sich SC-Coach Alex Bruchhage nach dem späten Nackenschlag.
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Zuvor hatte seine Mannschaft den biederen Gegner zwar nicht an die Wand gespielt, doch die Führung durch Johannes Thiemann (20.) verwaltete der SC Neheim zunächst clever – auch wenn eben jener Thiemann unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff allein vor Gästekeeper Frederic Westergerling zwingend auf 2:0 hätte erhöhen müssen (45.).
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Für den zweiten Durchgang stellten die Gäste ihr System dann um – im Spiel der Neheimer herrschte allerdings oft Unordnung. Die Hausherren schöpften aus ihrer Führung keinen Mut, sondern ließen sich teilweise minutenlang in die eigene Hälfte zurückdrängen, ohne dass der Gast große Torgefahr entwickeln konnte. Marius Hoffmann testete SC-Torwart Claudio Osterhoff in der 86. Minute, doch die Neheimer konnten zunächst ihren knappen Vorsprung behaupten.
Diese dicken Chancen vergeben die Neheimer
Dass es zu diesem Zeitpunkt überhaupt nur 1:0 gestanden hatte, war vollkommen unverständlich gewesen. Schließlich hätte Johannes Thiemann nach tollen Zuspielen von Leon Barisch (70.), Okan Cryns-Güvercin und Pasquale Neufeld (beide 71.) mindestens einen weiteren Treffer für die Gastgeber erzielen müssen.
Die Stimmung unter vielen der heimischen Fans wurde merklich negativer – das bittere Ende aus SC-Sicht war die fast logische Folge: Nach dem durchaus glücklichen Ausgleich für den SV Wacker Obercastrop wurde die Partie zwar noch mal angepfiffen, doch kurz danach erfolgte das Ende eines Spiels, das der SC Neheim zwingend hatte gewinnen müssen, doch die Abwehrreihe hatte vor dem Gegentreffer die Situation spielerisch lösen wollen – anstatt die Kugel Richtung Vereinsheim zu schießen. „So ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ist am Ende dann einfach ein Fehler unsererseits“, sagte Alex Bruchhage.