Meschede-Berghausen. Stand-Up-Paddling – der sportliche Trend verzückt auch im Sauerland. Die „Tour de Ruhr“ führt uns per Board auf den Hennesee – fünf Tipps zum SUP
Diese Abkühlung hätte es nicht gebraucht – so herrlich dieser goldene Oktober-Tag auch war. Aber was wäre eine Reportage über Stand-Up-Paddling ohne unfreiwilligen Abgang, was wäre Wassersport ohne Kontakt mit dem nassen Element? Also halte ich fest: Hartgesottene könnten im Herbst im Hennesee durchaus auch noch mal schwimmen gehen. Wer es, zum Beispiel in der Berghauser Bucht, hingegen beim Stehpaddeln belassen will – der schafft es ja vielleicht mit diesen fünf Tipps zum Stand-Up-Paddling (SUP):
1. Das richtige Brett
Alles fängt natürlich mit dem Board an, und da ein brauchbares Exemplar schon ein paar hundert Euro kostet, sei Einsteigern empfohlen, zunächst einmal zu testen. Gern bei den Kurs-Anbietern bei uns im Sauerland vor Ort. Diese haben auch jede Menge nützliche Tipps zur richtigen Ausrüstung parat. Aber vielleicht ist im Bekanntenkreis ja auch schon der eine oder andere auf den Geschmack gekommen, geht regelmäßig „suppen“ und stellt sein Brett mal zum Ausprobieren zur Verfügung.
Wenn es dann ein eigenes sein soll, liegt man mit einem Allround-Board der Mittelklasse – ab etwa 400 Euro – kaum falsch. Wer jedoch mal den Partner, Kinder oder einen Hund mit auf die Tour nehmen will, sollte die maximale Traglast beachten. Im Zweifelsfall dort ein bisschen großzügiger kalkulieren, umso sicherer liegt das SUP-Board dann im Wasser.
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Die meisten sind übrigens aufblasbar, das macht das Verstauen über den Winter einfacher. Wer etwas Platz hat, lässt die Luft den Sommer über einfach drin und erspart sich lästiges Aufpumpen – so lange wie der Druck noch stimmt.
2. Wind und Wellen
Wer den Luxus genießt, die Wasseroberfläche schon aus dem Fenster beobachten zu können, der hat wahrscheinlich auch ein gutes Gespür dafür, ob der Wellengang stört – oder nicht der Rede wert ist. Denn wenn die Böen etwas kräftiger über den See gehen, wird es anstrengender.
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Beim Paddeln gegen den Wind und damit auch gegen die Wellen, ist Kraft gefragt; Das kann sich bei einer klassischen Runde über den See dann zumindest auf dem Rückweg auszahlen. Wenn die Wellen jedoch von der Seite ans Brett klopfen, ist besondere Vorsicht geboten: Wer jetzt cool bleibt und die Balance hält, darf für sich reklamieren, kein Anfänger mehr zu sein.
3. Keine Panik, kein Krampf
Locker zu bleiben, ist ja immer leichter gesagt als getan, hier hilft es aber besonders! Abwärts der Hüfte beweglich zu bleiben, das bewahrt oft schon vor dem bereits zitierten „Köpper“. Wildes Herumfuchteln mit den eigenen Extremitäten hingegen führt fast unweigerlich zum Absprung ins kühle Nass. Aber auch das gehört, gerade am Anfang, dazu.
Dafür gibt es ja die sogenannte „Leash“, jene Leine am Knöchel, mit der man mit dem Board auch in solchen Fällen verbunden bleibt. Am besten sofort wieder rauf auf das Brett, am besten weiter üben und gar nicht erst krampfhaft versuchen, bloß das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Den besten Stand – etwa schulterbreit auf Höhe des Tragegriffs – bekommen Anfänger mit jeder Fahrt besser hin, die leicht gebeugte Haltung in den Knien ebenfalls. Und das Wiederaufsteigen mitten auf dem Wasser der heimischen Stauseen... ebenfalls.
4. Gestärkt und gut behütet
Wer etwas sportlicher unterwegs ist und nicht nur herumplanschen will, wird schnell bemerken, dass eine längere Stand-Up-Paddling-Runde schon durchaus „reinhaut“. Ein bisschen Obst als kleinen Sport-Snack (sogar an Bord) mitzunehmen, ist definitiv keine schlechte Idee. Noch wichtiger – vor allem im Hochsommer – ist daran zu denken, auch mal etwas zu trinken.
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Trotz hervorragender Wasserqualität sind damit aber nicht die Sauerländer Seen, sondern die eigene Getränkeflasche gemeint. Was bisweilen ebenfalls unterschätzt wird: der Sonnenschutz. Eine Sonnenbrille mit Band (damit man sie nicht verlieren kann) ist klasse, eine Kopfbedeckung zumindest im Sommer quasi obligatorisch. Sieht auch cool aus, so ein Fischerhut!
5. Dry-Bag & Schraubenzieher
Eine wasserdichte „Dry-Bag“ für die Wertsachen, noch eine Extra-Hülle für das Smartphone (man will ja auch Beweisfotos machen) – wir erweitern unsere Grundausstattung. Super ist noch ein großer Rucksack, in den bis aufs Brett selbst wirklich alles hineinpasst; auch das Paddel, das in der Regel sowohl zerleg- als auch verstellbar ist und zum Lieferumfang gehört.
Manchmal liegt der Teufel aber im Detail. Nichts ist ärgerlicher, als mitten auf dem Wasser zu bemerken, dass sich die Klemmung an meinem Paddel gelockert hat. Wer dafür den passenden Schraubendreher quasi als „Boardwerkzeug“ dabei hat, darf als absoluter SUP-Experte gelten. Und trotzdem ab und zu ins Wasser zum Beispiel der heimischen Seen fallen...