Soest. RW Erlinghausen steht im Viertelfinale des Westfalenpokals. Der Landesligist behielt in Soest im Elfmeter-Marathon die Nerven. So lief der Krimi.
Jubelnd sprinteten sie auf ihn zu – und wenig später war Kevin Krefeld in einer hüpfenden Spieler- sowie Offiziellentraube verschwunden. Der Torwart des Fußball-Landesligisten RW Erlinghausen war am späten Mittwochabend der Mann, der am meisten gefeiert wurde. Denn erst nach einem Marathon-Elfmeterschießen gegen den Ligarivalen SV Westfalia Soest zogen die Sauerländer in das Viertelfinale des Westfalenpokals ein.
Erlinghausen nervenstark
Nach der regulären Spielzeit hatte es 2:2 gestanden, so dass das Duell direkt ins Elfmeterschießen ging. Und in diesem traf Kevin Krefeld erst als elfter Schütze seines Teams und hielt wenig später den entscheidenden Schuss. Malte Kriesche verwandelte zuvor als zwölfter (!) Schütze der Rot-Weißen, die das Elfmeterschießen letztendlich mit 11:10 gewannen.
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Im Viertelfinale des Westfalenpokals trifft RWE nun auf den Westfalenligisten Spvgg. Erkenschwick, der sich gegen Regionalligist Preußen Münster ebenfalls im Elfmeterschießen durchsetzte.
„Das war unser mit Abstand bestes Saisonspiel“, sagte Erlinghausens Trainer Benedikt Müller nach der Partie, in der beide Mannschaften von der ersten Minute an ein hohes Tempo boten. Bereits in der ersten Spielminute prüfte RWE-Spieler Frederik Schlüter den Soester Torwart mit einem Weitschuss. Dennoch gingen die Gastgeber durch ein Tor von Torjäger Mario Jurss mit 1:0 in Führung (32.). Bilal Akgüvercin glich kurz nach dem Seitenwechsel für RWE zum 1:1 aus (50.).
Erlinghausen in Führung
Sven Nartikoev schoss die Gäste vor 600 Zuschauern nach einer schönen Kombination sogar mit 2:1 in Führung (66.), allerdings glich dieses Mal der Gastgeber schnell aus. Mit einem Gewaltschuss aus ca. 20 Metern, der ein wenig abgefälscht wurde, erzielte Philipp Ratz das 2:2 (69.). Glück hatte RWE in der Schlussphase der regulären Spielzeit, als ein Schuss der Soester nach einer Ecke nur den Pfosten traf.
Kriesche eröffnet Elfer-Krimi
Mit dem verwandelten Elfmeter von Malte Kriesche begann dann ein Elfmeter-Krimi. Zwar scheiterte Valdrin Kodra als zweiter Erlinghäuser Schütze an Soests Torwart Lukas Kasparek, doch Kevin Krefeld parierte den folgenden Elfmeter des Soesters Simon Kötter. Anschließend trafen Marcel Salokat, Valton Kodra, Ümral Bahceci, Sven Nartikoev, Kevin Kraemer, Bilal Akgüvercin, Nils Meyer und Pascal Raulf für Erlinghausen. Die Soester verwandelten ebenso sicher.
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Ausgerechnet vor Kevin Krefeld als elftem RWE-Schützen beriet sich das Schiedsrichtergespann über die Regeln im Elfmeterschießen. Doch selbst von der längeren Unterbrechung ließ sich der Torwart nicht beirren und traf souverän. Soest zog nach, so dass es wieder von vorne begann. Kriesche verwandelte sicher, doch den Schuss von Christoph Rüther hielt Krefeld dieses Mal.
Erlinghausen: Trainer lobt
Um 22 Uhr und 5 Minuten stand nach dem Einzug ins Halbfinale des Westfalenpokals in der Saison 2006/07 und dem Aufstieg in die Verbandsliga einer der größten sportlichen Erfolge der Vereinsgeschichte von RW Erlinghausen fest. „Das ist schon eine Hausnummer, hier zu gewinnen“, sagte Benedikt Müller überglücklich nach dem „Spiel auf allerhöchstem Niveau“. Der Trainer von RWE ergänzte: „Der Westfalenpokal ist uns als Wettbewerb sehr wichtig. Deshalb ziehe ich den Hut vor der Leistung der Mannschaft.“
Der Überblick
Westfalenpokal, Achtelfinale
RSV Meinerzhagen - SV Rödinghausen 2:1
SC Obersprockhövel - YEG Hassel 7:6 n.E.
FC Gütersloh - SV Westfalia Rhynern 3:0
Spvgg. Erkenschwick - Preußen Münster 5:4 n.E.
ASC 09 Dortmund - SF Lotte 2:1
Delbrücker SC - 1. FC Kaan-Marienborn 3:0
SVW Soest - RW Erlinghausen 12:13 n.E.
TuS Heven - SV Kutenhausen-Todtenhausen (Mo., 3. Oktober, 15 Uhr)