Arnsberg. Der TV Arnsberg feierte in der Handball-Bezirksliga einen 28:24-Sieg im Derby gegen den HV Sundern. Das brachte dem HVS eine bittere Erkenntnis.

Im Duell der Kellerkinder der Handball-Bezirksliga bezwang der TV Arnsberg den Lokalrivalen HV Sundern mit 28:24 (12:12) und ließ sich anschließend von seinem Anhang in der gut besuchten Rundturnhalle feiern. Zwar bekamen auch die Sunderaner anerkennenden Applaus der mitgereisten Fans, sie machten sich aber mit hängenden Köpfen auf in die Kabine. Der Abend brachte eine bittere Erkenntnis.

Sundern startet sogar besser

Spätestens seit Samstag wissen sie nämlich, wie schwer es werden wird, den Klassenverbleib zu sichern. „Wir hatten zu wenig Wechselmöglichkeiten“, beklagte HVS-Trainer Alfred Klein das Fehlen von Niklas Rapude, Sebastian Böhmer und Jan Schauerte. Am Kreis half Routinier Andreas Sterz wirkungsvoll aus. Auch der erst 17-jährige Alexander Rauch zeigte auf der halblinken Position eine starke Leistung, war in Halbzeit eins sogar wirkungsvoller als der von Jonas Erk intensiv bewachte Torjäger Lukas Grote. Und weil auch Jan Waelter am linken Flügel gute Szenen hatte, Torhüter Philipp Feische etliche Würfe der oft überhastet agierenden Arnsberger abwehren konnte, sah es zunächst recht gut für die Gäste aus.

Ernüchterung bei Alfred Klein, dem Trainer des HV Sundern, und seinen Spielern auf der Ersatzbank.
Ernüchterung bei Alfred Klein, dem Trainer des HV Sundern, und seinen Spielern auf der Ersatzbank. © Thomas Nitsche

Nach neun Minuten führten sie mit 5:2, hatten per Siebenmeter die Chance, auf 8:4 zu erhöhen. Aber der als Mittelmann eingesetzte Thomas Maassen setzte einen Strafwurf neben den Pfosten. Umgehend verkürzten die Arnsberger, obwohl Felix Stratenschulte per Konter an der Latten-Unterkante scheiterte, auf 6:7 und 8:9. Sie kassierten dann zwei Nachwurf-Gegentreffer und lagen nach 24 Minuten tatsächlich mit vier Toren (8:12) in Rückstand.

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In der Schlussphase der ersten Hälfte legte der TVA aber alle Hemmungen ab. Stratenschulte traf per Heber, Paul Geyer aus dem Rückraum, Linksaußen Robin Bause nach präzisem Torhüter-Steilpass und Kreisläufer Kevin Erpelding im Nachsetzen. Da auch Waelter einen Strafwurf rechts am Kasten vorbeizog, ging Arnsberg mit einem Remis und viel Hoffnung für Durchgang zwei in die Kabine.

Lukas Wennmann hält stark

Tatsächlich setzten die Hausherren energisch nach, gingen durch den nun aufblühenden Stratenschulte erstmals in Führung. Er und Erpelding sorgten für das 17:13 und für beste Stimmung unter den TVA-Fans. Der HVS hatte sein Pulver aber noch längst nicht verschossen, Auch ihm gelang durch Grote (2), Maassen und Waelter ein 4:0-Lauf, womit nach 42 Minuten beim 17:17 wieder alles offen war. Der Kräfteverschleiß war beim dünn besetzten Gast jedoch größer.

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Außerdem ließ Feische im Kasten nach, während auf der Gegenseite der für Lukas Wennmann eingewechselte Johannes Drees mehrfach die Faust nach gelungenen Paraden hochrecken durfte. Während Grote eine Verschnaufpause bekam, verschaffte sich der TVA wieder ein kleines Polster (24:21). Er steckte auch die Rote Karte für den Trainersohn Stefan Probst weg und war spätestens nach Bauses Unterzahl-Konter zum 26:21 am Ziel. Die restlichen Tore waren auf beiden Seiten Ergebniskosmetik.

Statistik und Stimmen

TVA: Wennmann, Drees; Stratenschulte (8/2), Erpelding (5), Bause (4), Erk (3), Hennecke (3), Geyer (2), Probst (2), Förster (1), Stutzinger, Hesse. - HVS: Feische; Grote (6), Rauch (5), Sterz (3), Waelter (3), Maassen (3/2), Höller (2), Stiller (2), Maile. - Siebenmeter: TVS 3/21, HVS 5/3. - Strafzeiten: TVA 3, HVS 5.

TVA-Trainer Stefan Probst: „Wir haben in den ersten 25 Minuten nicht körperbetont genug gespielt und sind nicht in die Zweikämpfe gegangen. Außerdem gab es zu viele technische Fehler. Letztlich haben wir aber mit viel Kampfkraft und Tempo das Match gedreht und verdient gewonnen.“

HVS-Trainer Alfred Klein: „Ich kann meiner Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. In dieser Besetzung sind wir limitiert. Jetzt dürfte jeder im Verein wissen, wie schwer es wird, die Klasse zu halten. Gefreut hat mich, wie unerschrocken Alex Rauch agiert hat. Unterkriegen lassen wir uns auf keinen Fall.“