Arnsberg. Es ist der erste Meisterschaftssieg nach fast drei Jahren Wartezeit: Darum starten die Handballerinnen des TV Arnsberg perfekt in die Landesliga.
„Derbysieger, Derbysieger“ sangen die Handballerinnen des TV Arnsberg. Soeben hatten sie zum Saisonstart in der Landesliga 4 den Lokalrivalen HV Sundern nach einem intensiven Match verdient mit 23:19 (8:7) bezwungen. Gleichzeitig endete die wohl längste Durststrecke, die je eine heimische Handball-Mannschaft mitgemacht hat. Der letzte Meisterschaftssieg des TVA liegt nämlich fast drei Jahre zurück – es war im Dezember 2019 der einzige Erfolg in der Oberliga.
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Daran erinnern konnte sich von der jetzigen Mannschaft niemand, denn es ist nun eine völlig andere Generation, die unter Trainer Frank Schaden nach nur einem Punktgewinn in der freiwillig abgebrochenen Vorjahressaison in der Verbandsliga jetzt eine weitere Etage tiefer offenbar schon richtig angekommen ist.
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Das mit Abstand jüngste Team der Landesliga 4 hatte zunächst einige Schwierigkeiten, die großgewachsene HVS-Torfrau Simone van de Pol zu bezwingen. Der HV Sundern war zunächst zielstrebiger und hatte gute Momente im Umschaltspiel, doch nach der 4:2-Führung wollte im Angriff nichts mehr gelingen. Trainerin Anke Dannhauer sah sich nach dem fünften Gegentor in Serie zur Auszeit gezwungen. Und die zeigte Wirkung, denn aus dem 7:4 wurde ein 7:7, ehe Merle Rosenberger für den Halbzeitstand sorgte.
TV Arnsberg: Torhüterin Utsch pariert stark
Mit einem Dreierpack zum 11:7 erwischte diesmal der TV Arnsberg den besseren Start. Und weil Torhüterin Sabrina Utsch mehrere Hochkaräter entschärfte, vor allem die glücklose sonstige Hauptschützin Kristin Stute schier zur Verzweiflung brachte, und zudem Nele Stratenschulte mit ihren Distanzwürfen Erfolg hatte, blieben die Arnsbergerinnen ständig in Front. Die Gäste wehrten sich zwar nach Kräften und blieben insbesondere dank der Durchsetzungskraft von Natalie Wingert und Kreisläuferin Theresa Patt bis zum 18:16 (51.) auf Tuchfühlung, doch der TV Arnsberg nutzte seine breiter besetzte Bank und kombinierte weiterhin insgesamt flüssiger und schneller als in Halbzeit eins.
Spätestens mit dem 22:17 der Gastgeberinnen durch Hannah Rustemeyer war der Traumstart perfekt und schaute Coach Frank Schaden seinen im Kreis hüpfenden Mädels lachend zu, während Kollegin Anke Dannhauer den Kopf lange zwischen ihren Händen vergrub und dann kommentierte: „Wir sind sehr enttäuscht, denn wir haben uns aufgrund unserer schlechten Chancenverwertung quasi selbst geschlagen.“
TV Arnsberg: Utsch (Lackner); Stratenschulte (8/1), Rosenberger (4), Touiher (2), Förster (2), Rustemeyer (2), Drees (2/2), Weiß (1), Droste (1), T. Weiß (1/1), Kapol. - HV Sundern: Van de Pol; Patt (7/3), Wingert (4), Stute (2), Maas (2), Fromm (2/1), Fehling (1), Gierse (1), Kaemper.