Sundern/Dortmund. Vor exakt sechs Monaten erschüttert eine schlimme Verletzung die „Bundesliga des Sauerlandes“. Jetzt berichtet der Betroffene, wie es ihm geht.

„Mit Fußball ist es das gewesen.“ Lukas Ullmann spricht deutlich aus, welche Langzeitfolgen ein Spiel in der Fußball-Bezirksliga 4, der „Bundesliga des Sauerlandes“, für ihn hatte. Exakt ein halbes Jahr ist es nun her, dass sich der damalige Kicker des SuS Langscheid/Enkhausen folgenschwer verletzte – ausgerechnet im Derby gegen den TuS Sundern (0:2). Nach einem Allerweltszweikampf war Ullmann zu Boden gegangen. Laute Schmerzensschreie hallten durch den Sportpark Langscheid.

Vor allem die damals erlittene Horrorverletzung – der Fußballer brach sich das Sprunggelenk – sorgte nun für einen drastischen Schritt: Mit erst 26 Jahren hat Ullmann seine aktive Laufbahn beendet.

Sundern: So verletzt sich Lukas Ullmann

Äußerst unglücklich war der Langscheider bei nasskaltem Regenwetter am 20. Februar im Heimspiel gegen den TuS gestürzt. Eine halbe Stunde lang blieb die Partie danach unterbrochen, ehe ein Rettungswagen Ullmann ins Krankenhaus fuhr. Dass es sich definitiv um eine schwerwiegende Verletzung handelte, wusste der Mittelfeldspieler bereits in dem Moment, als er von seinem Gegenspieler im Zweikampf getroffen wurde. „Ich habe es sofort knacken gehört und hatte extreme Schmerzen. Mir war direkt klar, dass es etwas Ernstes ist“, erklärte Lukas Ullmann damals. Kurios: Weil er im Zuge seines Lehramtsstudiums einen Tag nach dem Spiel eine wichtige Onlineklausur schrieb, die er sogar bestand, wurde Ullmanns Operation um einen Tag nach hinten verschoben.

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Schon nach dem Verletzungsschock bestand die Möglichkeit, dass die Karriere des SuS-Eckpfeilers mit diesem Unglück ein vorzeitiges Ende gefunden hatte. Da Ullmann ab dem Start der nun laufenden Saison ohnehin aufgrund von Verpflichtungen innerhalb seines Studiums kürzertreten wollte, wurde das Derby gegen den TuS Sundern tatsächlich zum letzten Auftritt des Ur-Langscheiders im Trikot seines Heimatvereins.

Lukas Ullmann waren nach dem Sportunfall Stellschrauben und eine Platte in den Fuß eingesetzt worden. Sechs Wochen ging er an Krücken, ehe die Stellschrauben entfernt wurden. Die eingesetzt Platte werde erst Anfang des kommenden Jahres entfernt, erklärt er.

Bezirksliga 4: Auch der Aufwand wird zu groß

Es liege nicht allein an der schweren Verletzung, dass er mit dem Fußball aufgehört habe, erklärt der mittlerweile in Dortmund lebende Sportler: „Es passte zeitlich nicht mehr mit dem Aufwand in der Bezirksliga. Wenn wir sonntags zum Beispiel zu einem Spiel nach Birkelbach gefahren sind, war es bei der Abfahrt 12 Uhr – und ich war erst gegen 20 Uhr wieder in Dortmund.“ Montags dann wieder in der Universität zu sein, habe oft ein einziges „Abhetzen“ bedeutet – zu groß wurde schlichtweg der Aufwand.

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Weil der glühende Anhänger des Erstligisten Borussia Dortmund eine Dauerkarte für die „Süd“ besitzt und neben dem Besuch der BVB-Heimspiele zumeist am Wochenende noch arbeitet, bleibt kaum noch Zeit, die Partien seines SuS Langscheid/Enkhausen in der Bezirksliga 4 zu verfolgen. Auch beim jüngsten Derby, der 2:4-Niederlage des SuS im Röhrtalstadion, war Lukas Ullmann nicht vor Ort.

Gleichwohl sei er gedanklich nach wie vor bei seinem langjährigen Klub. „Ich verfolge die Ergebnisse des SuS natürlich noch und drücke meinen alten Mitspielern und Freunden die Daumen, aber am Platz bin ich derzeit nicht mehr“, sagt Lukas Ullmann.