Brilon-Thülen. Die Fußballerinnen des SV Thülen stehen nach einer bärenstarken Saison vor einer Herausforderung in der Landesliga 1. Alle Infos vor dem Start.
Die Fußballerinnen des SV Thülen sind bereits seit mehr als einem Jahrzehnt das Aushängeschild des Frauenfußballs im Hochsauerlandkreis. Seit der Saison 2008/2009 spielt der SVT ununterbrochen in der Landesliga 1. Am Sonntag, 28. August, starten die Thülenerinnen mit dem Heimspiel gegen TuRa Löhne in ihre bereits 14. Landesliga-Saison in Folge.
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Diese Zeitung bietet vorab einen Rückblick auf die Vorsaison und erörtert zudem Zu- und Abgänge sowie die Zielsetzung.
Die Ausgangslage
Die abgelaufene Saison verlief bei den Thülenerinnen trotz der vielen verletzungsbedingten Ausfälle insgesamt bärenstark. Die 13. Landesliga-Spielzeit wurde mit 18 Siegen, einem Remis und nur sieben Niederlagen auf dem dritten Tabellenplatz abgeschlossen. Die SVT-Offensive erzielte in 26 Spielen satte 102 Tore. Diese Zahl konnte selbst der Aufsteiger DSC Armina Bielefeld nicht toppen, der 96 Mal traf.
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Wirbelwind Katja Betten markierte allein 37 Treffer und sicherte sich damit die Torjägerkanone. Und: Anna Hammerschmidt traf 21 Mal und Sina Seipel, die des Öfteren im Tor aushelfen musste, erzielte 16 Treffer. „In der Mannschaft steckt unheimliche fußballerische Qualität. Wir haben im letzten Spieljahr mehr erreicht, als wir erhofft haben. Natürlich ist das Paradepferd die Offensive, die im Durchschnitt vier Tore pro Spiel gemacht hat“, sagt Thülens Trainer Frederik Leikop.
Die Vorbereitung
Der Coach zeigt sich mit der Vorbereitung äußerst zufrieden. Die drei Testspiele wurden bei einem Torverhältnis von 32:4 alle gewonnen. Gegen den Bezirksligisten SuS Scheidungen gab es ein 12:1, gegen den Hessenligisten Hessen Kassel ein 5:2 und gegen den Bezirksligisten Delbrücker SC II sogar ein 15:1. Somit sind die SVT-Frauen für den Pokal auf Westfalenebene bestens gerüstet.
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An diesem Sonntag müssen sie in der ersten Runde um 15 Uhr beim Landesliga-Aufsteiger TV Brechten antreten. Da der SV Thülen am kommenden Wochenende sein 100-jähriges Vereinsjubiläum nachfeiert, hatte man sich um eine Verlegung an den Scheid bemüht – was jedoch nicht gelang.
Das Trainerteam
Frederik Leikop geht beim SV Thülen bereits in sein sechstes Trainerjahr bei der ranghöchsten Mannschaft im HSK. Der 39-jährige Berufsschullehrer hatte das Traineramt im Oktober 2017 als Übergangslösung übernommen. Aber schnell konnte die Mannschaft um Spielführerin Anna Hammerschmidt ihren Coach von einem festen Engagement überzeugen. Bei allem zeitlichen Aufwand ist der ehemalige Landesligaspieler für den SV Thülen noch immer mit viel Herzblut bei der Sache.
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„Der Erfolg, die gute Stimmung im Team und die Leistungsbereitschaft der Mannschaft sind nur ein paar der Gründe, warum ich in Thülen gern die Frauenmannschaft trainiere. Zudem sehe ich das Potenzial der Spielerinnen noch nicht voll ausgeschöpft. Daher habe ich noch Ziele, die ich mit den Mädels gerne erreichen möchte“, sagt Leikop. Er wird bei der Trainingsarbeit von Goalgetterin Anna Hammerschmidt als spielender Co-Trainerin unterstützt. „Mädchen für alles“ ist Sandra Kraft, die zunächst ab 1997 aktiv spielte und inzwischen längst die Geschicke des Frauenfußballs beim SV Thülen mit großem Erfolg leitet.
Die Mannschaft
Mit einem dezimierten Kader geht der SVT in die neue Saison. Nicht mehr zum Aufgebot gehören Victoria Rollmann und Torfrau Kim Vonnahme, die aus zeitlichen Gründen aufgehört haben. Des Weiteren wechselte Jessica Genuit berufsbedingt zum KSV Hessen Kassel. Zoe Brinkmöller verschlug es für ein Duales Studium nach Düsseldorf, und Rafaela Hanke musste ihren zahlreichen und schwerwiegenden Knieverletzungen in den vergangenen Jahren Tribut zollen – sie wird nur noch mittrainieren.
Diesen vielen Abgängen und Ausfällen steht nur ein externer Zugang gegenüber: Aus Willingen hat sich Liska Böversen den Grün-Weißen angeschlossen. Dazu steht Maja Waßmann nach ihrem Auslandsaufenthalt in der kommenden Saison regelmäßig wieder zur Verfügung, so dass die ohnehin gute Offensive noch weiter verstärkt wird. Die ehemalige Torfrau Nicole Roßbroich hat ihre Babypause beendet und will jetzt, sofern es ihr Sohn Luca zulässt, wieder mitmischen.
Die Ziele
Seine Wünsche formuliert SVT-Coach Frederik Leikop deutlich: „Wir wollen die gute Platzierung des letzten Jahres bestätigen und weiterhin attraktiven offensiven Fußball zeigen. Ich hoffe, dass wir von größeren Verletzungen verschont bleiben“, erklärt er.