München/Meschede. Nach den zurückliegenden Erfolgen war das ein kleiner Dämpfer für Alexandra Föster (Meschede). Darum muss die Ruderin in den Hoffnungslauf.

Als alle Zuschauer noch auf die finale Attacke hofften, bremste Alexandra Föster ihr Tempo ab. Denn ein kurzer Blick in Richtung der Konkurrenz und ihres Trainers genügte der Ruderin aus Meschede, um zu sehen, dass der direkte Einzug ins Halbfinale nicht mehr möglich war. Föster begann also während des Vorlaufs im Einer bei der Europameisterschaft in München, ihre Kräfte für den Hoffnungslauf zu schonen. In diesem muss sie an diesem Freitag ein frühes EM-Aus abwenden.

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„So verläuft ein Rennen, wenn alles schief läuft, was nur schief laufen kann“, sagte Fösters Trainer Sebastian Kleinsorgen später. Am Ende belegte die Sauerländerin hinter der Griechin Evangelia Anastasiadou, der Schweizerin Jeanine Gmelin und der Norwegerin Eva Kristiansen den vierten Platz. Ihr Rückstand auf die Siegerin aus Griechenland betrug 30,33 Sekunden.

Föster: Probleme mit Wind

„Der Start hat gar nicht funktioniert. Die Wellen haben Alex komplett aus dem Rhythmus geworfen“, erklärte Kleinsorgen und sprach über den Wind, der das Wasser auf der Olympiastrecke von 1972 unruhig machte. „Bei der ersten Druckannahme konnte Alex keinen Vortrieb erzeugen. Eigentlich ist der Start unsere Stärke, doch heute lagen wir nach fünf Schlägen auf dem letzten Platz“, ergänzte er.

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Weil Alexandra Föster, die durch ihren Sieg beim Weltcupfinale in Luzern selbst Experten überraschte und die vor erst knapp zwei Wochen ihren Titel bei der U23-WM verteidigte, als Ruderin mit einer stets passenden Rennstrategie gilt, hofften die Zuschauer auf eine Attacke in Richtung Spitze nach der 1000-Meter-Marke des Rennens. Doch die blieb dieses Mal aus.

Föster verliert Überblick

„Im Rennen selber fehlte einfach zu viel Selbstbewusstsein. Da die Konkurrentinnen vor Alex lagen, hatte sie den Überblick verloren. Solche Situationen gilt es im Rudersport eigentlich zu vermeiden. Das hat heute nicht geklappt“, erzählte Sebastian Kleinsorgen. Probleme mit den immer wieder auftretenden Windböen sorgten zusätzlich für viele technische Fehler, so dass sich der Trainer entschied, Föster das Rennen vor dem Ziel abbrechen zu lassen. „Auch Leistungssportler sind nur Menschen und haben mal schlechte Tage“, sagte er. Doch der ist bereits abgehakt. An diesem Freitag startet Föster um 10.18 Uhr im Hoffnungslauf – mit dem Ziel Halbfinale.