Winterberg. Andreas Schneider packt bei der SG Winterberg/Züschen die verbale Keule aus. Wie der Coach das Team aus der „Bundesliga des Sauerlandes“ anzählt.

Aufgrund der Vorbereitungsphase und der bisherigen Testspiel-Ergebnissen erwartet Andreas Schneider, Trainer des Fußball-Bezirksligisten SG Winterberg/Züschen, eine ganz schwere Saison. „Durch Corona hat sich die Fußballwelt bei uns gewaltig verändert. Ich weiß nicht, was die Pandemie mit den Spielern gemacht hat. Bei uns ist es so, dass nur sechs bis acht Spieler Bock auf Fußball haben – und die anderen nicht. Der Rest überlegt, ob es nicht noch andere Interessen als den Fußball gibt. Das ist keine schöne Situation für mich als Trainer. Ich erwarte eine Mammutaufgabe“, so die deutliche Kritik von Andreas Schneider vor dem Start der „Bundesliga des Sauerlandes“.

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Der Coach hatte den Verein aus der Wintersportmetropole in der Saison 2019/2020 nach vielen Jahren der Abstinenz wieder in die Bezirksliga 4 geführt. Schneider geht jetzt in seine vierte Saison, doch bereits in der vergangenen Spielzeit hatte die SG Winterberg/Züschen aufgrund der Pandemie mit vielen Spielausfällen und Verletzungen zu kämpfen.

Sieben Spiele in drei Wochen hinterließen dann ihre Spuren. „Die Spieler waren alle drei Tage im Einsatz, die vielen Spiele sind schon an die Substanz gegangen. Ich bin froh, wenn diese Horror-Saison endlich beendet ist“, hatte Schneider im Mai erklärt.

Winterberg: eine schwache Vorbereitung

An diesem Sonntag geht es für die Winterberger nun mit dem Spiel beim vergangenen Tabellenvierten SG Serkenrode/Fretter los. Hinter der SG Winterberg/Züschen liegt eine schwache Vorbereitung mit nur drei bestrittenen Testspielen. „Ich habe sechs Spiele abgeschlossen, davon sind allein bei uns drei ausgefallen. Das ist eine Katastrophe. Wir nehmen einen großen Rucksack mit in die Saison“, weiß Schneider und fügt hinzu: „Ich habe mit den Spielern viele Gespräche geführt, man kommt aber nicht so richtig an sie heran. Viele Leistungsträger laufen schon länger ihrer Form hinterher. Die Trainingsbeteiligung liegt bei unter 50 Prozent und die Vorstellungen beim 2:7 im Testspiel beim TSV Korbach und beim Turnier in Medelon waren einfach nur schlecht. Das macht mir Angst.“

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Dabei genossen mehrere Spieler des Teams eine gute Ausbildung bei den SF Ederbergland (A-Junioren-Verbandsliga in Hessen) – die junge Mannschaft der SG verfügt über Potenzial. In Normalform sollte daher der Klassenerhalt drin sein für die Winterberger, doch die Bezirksliga 4 ist auch deutlich stärker als in der vergangenen Saison.

„Wir haben in der abgelaufenen Serie keine Konstanz gezeigt. Guten Spielen folgten immer wieder schlechte Leistungen – daran müssen wir arbeiten. Dazu müssen die Trainingsbeteiligung und die Einstellung zum Fußball schnellstens wesentlich besser werden. Sonst erleiden wir Schiffbruch“, sagt der in Girkhausen wohnhafte Schneider. Ab- und Zugänge gibt es im 24 Mann starken Kader keine.