Schmallenberg. Landesligist SV Schmallenberg/Fredeburg kassiert in der ersten Runde des Fußball-Westfalenpokals eine krachende 2:7-Pleite. Was dennoch gut läuft
Es war einer der seltenen Momente, in denen die große Übermacht der Gäste bröckelte. Zumindest kurzzeitig. Als Schmallenbergs Luca Schörmann eine sehenswerte Kombination mit seinem Treffer zum 2:7 (0:6)-Endstand im Westfalenpokal-Duell des Fußball-Landesligisten gegen Westfalenligist Preußen Espelkamp gekrönt hatte, ging Olaf Sieweke, Co-Trainer der Gäste, mächtig aus dem Sattel. „Kommt, Männer, das war’s jetzt aber! Jetzt noch mal Gas!“, brüllte er von der Linie aus. Der klare Sieg für die Gäste hatte gleichwohl Bestand.
Westfalenpokal: SV Schmallenberg wird überrannt
Wie erwartet, hatte sich am Wormbacher Berg vom Start weg ein ungleiches Duell zweier Teams entwickelt, die nur auf dem Papier eine Liga trennt. Der finanzstarke Gast aus dem Kreis Minden-Lübbecke, der von Deutschlands „Spielautomaten-König“ und Milliardär Paul Gauselmann unterstützt wird, strebt mit großem Willen in die Oberliga Westfalen – idealerweise nach dieser Saison 2022/2023. Dagegen standen die nach vielen Jahren in die Landesliga 2 zurückgekehrten Schmallenberger, denen im Spiel jedoch keineswegs mangelndes Engagement vorzuwerfen war.
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Aber: Der SV Schmallenberg/Fredeburg von Trainer Merso Mersovski leistete sich vor allem im eigenen Aufbau teils fatale Fehler, die die starke Offensive der Espelkamper um Stefan Langemann, einst Profi bei Arminia Bielefeld, nahezu allesamt bestrafte.
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Neben dem erfahrenen Angreifer (drei Tore) schraubten im ersten Durchgang seine Mitspieler Dominic Schmidt (2) und Lennart Madroch das Ergebnis bis zu einer satten 6:0-Pausenführung der Preußen hoch. „Wir haben es dem Gegner vor allem in der ersten Halbzeit zu leicht gemacht mit einfachen Fehlern bei Dribblings im Aufbauspiel. So darf man da nicht agieren. Im zweiten Durchgang haben wir gut dagegen gehalten“, sagte Merso Mersovski nachher.
Zwei Tore und eine gute Leistung
Ganz anders präsentierte sich der Aufsteiger in die Landesliga 2 allerdings dann im zweiten Abschnitt. Gegen einen verständlicherweise nun merklich ruhiger zu Werke gehenden Gast, der aufgrund des nahenden Weiterkommens Kräfte schonte, gelang den Hausherren eine sehenswerte Kombination, die Sujan Jeyakumar zum 1:6 (51.) abschloss. Auch wenn die Ostwestfalen kurz danach durch Moritz Wefelmeier zum siebten Mal trafen (60.), blieb das Team von Merso Mersovski eine Woche vor dem Ligastart durchaus aktiv.
Die Schmallenberger agierten jetzt viel couragierter als noch im ersten Durchgang – und belohnten sich mit ihrem zweiten Treffer, den Luca Schörmann erzielte (65.). Gästetrainer Olaf Sieweke war im Anschluss kurzzeitig entsprechend bedient. Am Ende stand dennoch ein souveränes Weiterkommen der Preußen, doch die Gastgeber hatten sich nach der Pause vielversprechend präsentiert. In Runde zwei trifft Preußen Espelkamp nun auf Oberligist Sportfreunde Lotte.