Müschede. Zwar ist es ein Jahr her, dass der Sportplatz überflutet wurde, doch unter den Folgen leidet die SG Herdringen/Müschede in der A-Liga immer noch.
Mehr als ein Jahr nach der Jahrhundertflut ist der Fußballplatz in Müschede immer noch zerstört und die Bürokratie verzögert den Neuanfang. Dementsprechend eng wird es, wenn die komplette SG Herdringen/Müschede ausschließlich in Herdringen spielen und trainieren muss. Doch so trotzt der Fußball-A-Kreisligist den Flutfolgen – und hofft auf baldige Besserung.
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„Der Platz in Müschede ist weiterhin nicht nutzbar. Die ganze Spielgemeinschaft muss derzeit zurückstecken“, erklärte Vorstandsmitglied Jan Hübner. Die zum Wiederaufbau benötigten Gelder liegen zwar vor, sind jedoch an zahlreiche bürokratische Hürden gekoppelt. „Bevor die Stadt die Gelder freigibt, müssen diverse Gutachten zum Hochwasserschutz vorliegen. Doch auch hier ist man an die Bürokratie gebunden, mit dem Aufbau werden wir frühestens in ein bis zwei Jahren anfangen können“, sagte Hübner.
Termin mit der Stadt
Dennoch will man sportlich nicht zurückstecken. Alle Spieler der vergangenen Saison konnten gehalten und die Mannschaft zusätzlich noch verstärkt werden: „Insgesamt konnte der Kader der ersten Mannschaft um zehn neue Spieler erweitert werden, viele kommen aus den verschiedenen Jugenden und werden die Spielgemeinschaft zukünftig unterstützen. Das ist natürlich auf die gute Arbeit unseres Sportlichen Leiters, Dirk Hommel, zurückzuführen“, sagte Hübner.
In Zukunft wolle man wieder verstärkt aus der eigenen Jugend schöpfen, so Hübner. Sportlich will die erste Mannschaft die gute Leistung der vergangenen Saison bestätigen, eventuell ein paar Plätze höher klettern. „Ein Platz unter den besten Fünf ist wieder angepeilt, auch die zweite Mannschaft will im oberen Drittel der Liga mitspielen“, erklärte Hübner.
Neuer Trainer
Im August sei zwar ein weiterer Termin mit der Stadt geplant, dennoch rechnet Hübner nicht damit, dass das den Wiederaufbau in Müschede beschleunigen wird. Stattdessen wird sich die Mannschaft unter der Leitung des neuen Trainers Faton Veseli darauf konzentrieren, zu einer starken Einheit zusammenzuwachsen. „Bisher hatten wir immer ein Trainerpaar, das hat sich zur kommenden Saison geändert. Hinzu kommen die vielen Neuzugänge. Hier wollen wir Faton Veseli die nötige Zeit geben, die Spieler zusammenzuführen“, sagte Vorstandsmitglied Hübner.
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Mit den drei Absteigern aus der Bezirksliga und dem Aufsteiger aus der B-Liga schätzt Hübner die Liga als ausgeglichener ein. Das oberste Drittel der Liga sei anspruchsvoll, auch hier würden sich die fünf Besten abgrenzen. Große Punkte-Abstände wie in der vergangenen Serie hält er aber für unrealistisch. „Es wird sich zeigen, wie sich die anderen Mannschaften während der Pause aufstellen konnten.“
Bürokratie verdirbt Stimmung
Das Training findet seit rund drei Wochen wieder in Herdringen statt. Die Trainingsbereitschaft sei hoch, sagte Jan Hübner. Trotz dieser guten Beteiligung verdirbt der zerstörte Platz in Müschede die Stimmung. Umso mehr hofft man darauf, mit sportlichen Erfolgen von der (ver)schleppenden Bürokratie abzulenken.