Medebach-Oberschledorn. Marco „Marra“ Welticke ist Kult-Kicker des SV Oberschledorn/Grafschaft II in der Kreisliga A HSK – das hat Gründe. Woher der Spitzname stammt.
Marco „Marra“ Welticke ist der Kult-Spieler bei der Reserve des SV Oberschledorn/Grafschaft, die in der abgelaufenen Saison Meister in der Fußball-Kreisliga B Ost geworden und ins Kreisligaoberhaus aufgestiegen ist. Was besonders an Welticke ist und woher sein Spitzname stammt.
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Mit seinen 45 Jahren zeigt der jung gebliebene Altmeister noch regelmäßig Topleistungen und kann durch seinen reichen Erfahrungsschatz allen im Team noch etwas beibringen.
Lobeshymne vom Aufstiegstrainer
„Aufstiegstrainer“ Steffen Dessel hielt eines Lobeshymne: „Marra ist ein gutes Beispiel dafür, dass man mit Disziplin und harter Arbeit auch noch im gehobeneren Fußballalter zu den Besten auf dem Platz gehört. Er ist konditionell topfit und hat Riesenspaß am Fußball. In der Aufstiegssaison erwies er sich als wahrer Allrounder und kam als Innenverteidiger, zentraler Mittelfeldspieler, Außenspieler, sowie Mittelstürmer zum Einsatz. Egal auf welcher Position er spielte: Ich konnte mich immer zu 100 Prozent auf ihn verlassen.“
Da „Marra“ in seinen jungen Jahren schon gut dribbeln und schießen konnte, hat ihn sein damaliger Trainer Johannes „Tiger“ Grebe, einst ein gefürchteter Torjäger in den siebziger und achtziger Jahren beim Landesligisten SV Deifeld, den Spitznamen Maradona gegeben. „Ich habe schon mit sechs Jahren in der Schüler des SV Deifeld mit dem Fußball angefangen. Wenn ich den Ball hatte, ist es mir des Öfteren gelungen, mehrere Gegenspieler auszuspielen und ein Tor zu erzielen. Das ist dem Weltklassespieler aus Argentinien zu seinen besten Zeiten ja auch gelungen. Und zack hatte ich den Namen „Maradona weg, der mich auch heute noch begleitet“, erklärt Marco Welticke.
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„Marra“ kommt aus einer fußballbegeisterten Familie. Der Name Welticke bürgt in dem kleinen 350 Seelendorf Deifeld im Stadtgebiet Medebach für Qualität. Immerhin haben zu Landesligazeiten von 1979 bis 1984 fünf Familien den Großteil der Landesligamannschaft gestellt. Die Namen Figgen, Frese, Aufmhof, Schmidt und natürlich Welticke waren seinerzeit im Ort nahe der hessischen Grenze in aller Munde.
Comeback in Bezirksliga
In Deifeld groß geworden hat der bei der Firma Elkamet beschäftigte Kunststoffarbeiter immer zwischen seinem Heimatort Deifeld und Oberschledorn gewechselt. „Der SV Oberschledorn hat Anfang des neuen Jahrtausends mit dem SV Deifeld fusioniert und damals in der Bezirksliga gespielt. Dort habe ich bis 2008 gespielt“, erinnert sich Marco Welticke, der später dann wieder zum SV Deifeld zurückgegangen ist. Zu Beginn der letzten Saison spielte Marco Welticke zunächst in der neu gegründeten SG Deifeld/Oberschledorn/Grafschaft bei seinem Heimatverein. Allerdings war sein Ehrgeiz immer noch so groß, dass er sich relativ früh in der Saison der SVO-Reserve angeschlossen hat. So mussten die „Dogs“ ihren Spielgestalter schweren Herzens abgeben.
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Aber auch im Dress der „zweiten Welle“ des Bezirksligisten SV Oberschledorn/Grafschaft gab der Oldie eine hervorragende Figur ab. Zum Saisonkehraus schaffte es Marco Welticke nochal in den Kader der „Ersten des SV Oberschledorn/Grafschaft und stellte nach längerer Abstinenz nochmals sein Können auch in der „Bundesliga des Sauerlandes“ unter Beweis.
Seitenhieb des Vorsitzenden
Die Reserve des SV Oberschledorn/Grafschaft geht nach dem sensationellen Aufstieg in eine schwierige Saison. Da kommt es dem Trainer Steffen Dessel sehr gelegen, dass er auch dort auf „Marra“ bauen kann. „Gerade hier kommt es dem sehr jungen Kader natürlich zu Gute, einen so erfahrenen und guten Fußballer in den eigenen Reihen zu haben. Es macht einfach Spaß mit ihm zusammenzuarbeiten. Er brennt für die Sache und ist motiviert wie ein junger Bursche.“
Auch der SG-Vorsitzende Martin Gerbracht ist erstaunt über die Fitness des 45-jährigen Deifelders. „Wir haben uns schon einige Male die Augen gerieben und gestaunt, wie viele Kilometer Marra in seinem Alter noch abreißt. Ich hatte ihn vor 15 Jahren als Trainer schon in meinem Kader, da war er nicht so fit,“ berichtet der Vereinschef mit einem Augenzwinkern.