Sauerland. Die Staffeleinteilung der überkreislichen Fußball-Ligen der Männer und Frauen steht fest. Für die HSK-Teams gibt’s Derbys – und Überraschungen.

Die Vorfreude auf die neue Fußballsaison 2022/2023 steigt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hat die Staffeln für die überkreislich spielenden Frauen- und Männermannschaften eingeteilt. 140 überkreislich aktive Frauenteams verteilen sich mit je 14 Mannschaften auf eine Westfalenliga-, drei Landesliga- und sechs Bezirksliga-Staffeln.

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Derweil gehen bei den Männern 18 Mannschaften in der eingleisigen Oberliga Westfalen, je 16 Teams in den beiden Westfalenliga-Staffeln und je 18 Mannschaften in den vier Landesliga-Staffeln an den Start. Zudem verteilen sich 214 Bezirksligisten auf 13 Staffeln, wobei die Staffelgröße zwischen 15 und 18 Teams variiert. Diese Zeitung erklärt, wo welche überkreislich aktiven Mannschaften aus dem HSK spielen und hat bei den Protagonisten Reaktionen gesammelt.

Westfalenliga 2

Der SC Neheim startet als die am höchsten spielende Mannschaft aus dem Hochsauerlandkreis wieder in der Westfalenliga 2. Nach einer wechselvollen Saison 2021/2022 hatte sich der SC im Schlussspurt Tabellenplatz sechs gesichert.

In der neuen Spielzeit warten auf das Team von Alex Bruchhage in der jetzt nur noch mit 16 anstatt 18 Vereinen besetzten Staffel unter anderem reizvolle Duelle mit Traditionsverein Westfalia Herne, der aus der Oberliga Westfalen abgestiegen ist. Mit dem SC Obersprockhövel kommt ein ambitionierter Aufsteiger aus der Landesliga 2 hinzu.

Landesliga 2

Aus der Landesliga 2 wird wohl endgültig die „Sauerland-Landesliga“ – nicht nur, weil mit Dirk Potthöfer, der Ernst Moos als Staffelleiter ersetzt, künftig der Staffelleiter der „Bundesliga des Sauerlandes“ auch hier am Ruder ist. Von 17 (aufgrund des frühen Rückzugs der FSV Werdohl aber de facto 16) Mannschaften wurde das Kontingent auf 18 Teams erhöht. Das HSK-Quartett mit dem FC Arpe/Wormbach, RW Erlinghausen, SV Brilon und Aufsteiger SV Schmallenberg/Fredeburg spielt gemeinsam in der Staffel 2 – es wird also weiterhin jede Menge reizvoller Derbys geben.

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Bärenstarke Aufsteiger wie der Kiersper SC, die nahe Westfalia aus Soest und Germania Salchendorf runden ein leckeres Tabellenbild ab. „Dass die Staffel auf 18 Mannschaften erweitert wurde und mit dem SuS Bad Westernkotten und Westfalia Soest zwei Überraschungen in der Liga zu finden sind, verleiht der Liga mehr Spannung und Frische. Gerade der Aufsteiger aus Soest ist als stark einzuschätzen“, sagt RWE-Coach Benedikt Müller. Große Unbekannte dürfte der SuS Bad Westernkotten sein – der Verein aus Erwitte ist aus der Staffel 1 in die 2 umgruppiert worden.

Bezirksliga 4

Erneut wird die beste 8. Liga der Welt dominiert von den Mannschaften aus dem Hochsauerlandkreis. Stellte der HSK in der vergangenen Saison mit zwölf von 16 Teams satte 75 Prozent aller Mannschaften der „Bundesliga des Sauerlandes“, so sind es nun immerhin noch elf von insgesamt 16 Mannschaften (68,75 Prozent).

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Mit Meister SV Schmallenberg/Fredeburg sowie den vier Absteigern TuS Voßwinkel, TuS Oeventrop, TuS Erndtebrück II und TuS Rumbeck haben fünf Mannschaften die Liga verlassen. „Wir sind etwas überrascht, aber auch froh, dass es jetzt doch ,nur’ eine 16er-Liga geworden ist. Die Liga ist durch die Landesliga-Absteiger SV Hüsten 09 und VfL Bad Berleburg natürlich deutlich stärker als zuletzt. Ich denke auch, dass der FC Neheim-Erlenbruch und Fatih Türkgücü Meschede eine gute Rolle spielen werden. Alles in allem eine gute Einteilung, wobei der TuS Bremen die große Unbekannte ist. Wir wollen eine ähnliche Rolle wie zuletzt spielen – das aber von Beginn an“, sagt Martin Gerbracht, Vorsitzender des SV Oberschledorn/Grafschaft.

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Neu hinzu kommen fünf Mannschaften: der TuS Bremen als Meister der Kreisliga A Soest, der FC Neheim-Erlenbruch (Meister der Kreisliga A Arnsberg), der FC Fatih Türkgücü Meschede (Meister der Kreisliga A West), der SV Hüsten 09 und der VfL Bad Berleburg (beide Absteiger aus der Landesliga 2). Tolle Derbys warten unter anderem auf den TuS Sundern und den FC Neheim-Erlenbruch, die sich jeweils mit dem bisherigen Landesligisten SV Hüsten 09 messen. „Vor ein paar Jahren haben wir noch gegen Hüstens ,Dritte’ gespielt – und jetzt spielen wir mit deren ,Ersten’ in einer Liga. Wahnsinn!“, freut sich Erlenbruchs Coach Amer Siala.

Bezirksliga 13

Dass der VfB Marsberg nicht wieder in die Staffel 4 umgruppiert wurde, überrascht beim VfB unter anderem Präsidiumsmitglied Sebastian Picht. „Ich hatte mit unserer Zuordnung ins Sauerland gerechnet. So ist die Gruppe wie im letzten Jahr zusammengeblieben und ist durch den Hövelhofer SV und den SuS Westenholz mit zwei Landesligaabsteigern noch stärker geworden“, sagt er.

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Der neue Marsberger Trainer Sascha Wachsmann ist „mit der Einteilung zufrieden, auch wenn zu den ohnehin schon starken Mannschaften wie dem SC Borchen mit der Reserve des Oberligisten Delbrücker SC und dem SV Geseke noch starke Mannschaften dazu gekommen sind. Wir freuen uns auf die Aufgabe und wollen natürlich versuchen, für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. Der Klassenerhalt steht natürlich im Vordergrund“.

Frauen-Landesliga 1

Nach einer bärenstarken Saison, die auf Platz drei endete, geht der SV Thülen als klassenhöchstes HSK-Frauenteam wieder in der Landesliga 1 an den Start. In der 14er-Staffel warten einige andere Gegner als zuletzt auf die Mannschaft von Frederik Leikop. „Wir kennen die Liga sehr gut – es sind keine Unbekannten dabei. Ich denke, dass in dieser Saison mit der FFC Nethegau, Germania Stirpe und dem BSV Werther auf jeden Fall zu rechnen ist. Für uns ist auch alles möglich, wobei wir hoffen, mit weniger Verletzungen durch die Saison zu kommen und unsere vergangenen Saison bestätigen können“, sagt er.

Frauen-Bezirksliga 3

Gerade einmal elf Mannschaften tummelten sich in der Vorsaison in der Bezirksliga 3 der Frauen, ein Umstand, den vor allem Thorsten Stein, Trainer-Urgestein des TuS Oeventrop, zurecht kritisiert hatte. In der neuen Saison sind endlich wieder 14 Teams in der Staffel 3 aktiv – und der zuletzt so starke TuS (Gesamtdritte 2021/2022) erhält mit dem FC Remblinghausen (Meister der Kreisliga A HSK) und TuS Voßwinkel (Meister der Kreisliga A Arnsberg) Verstärkung aus dem HSK. Nicht mehr dabei ist dagegen Absteiger TuS Medebach.