Arnsberg. Mit Rot-Weiss Essen spielt Fußball-Profi Yannick Langesberg künftig drittklassig. Der Neheimer über die Aufstiegsparty – und seltene Einsätze.
Auf dem Spielfeld wurden seine Dienste nur selten in Anspruch genommen – wichtig sei er aber dennoch gewesen, sagt Fußball-Profi Yannick Langesberg über die verrückte Saison des Regionalligisten Rot-Weiss Essenim Zweikampf mit Preußen Münster, die im Last-Minute-Aufstieg in die 3. Liga mündete. Der Neheimer äußerst sich im Gespräch mit dieser Zeitung über intensive Aufstiegsfeierlichkeiten, erklärt seine wenigen Einsätze – und verrät, wie er seine Zukunft bei RWE einordnet.
Yannick Langesberg, aktuell befinden sich viele Fußball-Profis im Urlaub. Ist da der Fußball ganz weit weg oder hält man sich ständig fit?
Yannick Langesberg: Ich war in der letzten Woche auf Ibiza, da war Fußball absolut Nebensache und ich habe es mir einfach mal gutgehen lassen. Nach kurzem Aufenthalt in der Heimat bin ich nun auf Kreta. Natürlich mache ich hier auch Urlaub, aber ich werde mich gleichzeitig auf die kommende Saison vorbereiten. Ich habe seit Mittwoch einen Laufplan, den ich absolvieren muss und werde zudem im Fitnessstudio des Hotels ein bisschen Krafttraining machen.
Auch interessant
Mit RWE haben Sie den Drittliga-Aufstieg geschafft. Wie war die Feier?
Der Aufstieg war natürlich in einer anderen Größenordnung als in Verl vor zwei Jahren. Zum einen natürlich wegen der zurückliegenden Pandemie und zum anderen wegen der Wucht, die Rot-Weiss Essen einfach hat. Wenn man gesehen hat, was nach dem Abpfiff auf dem Platz und in der gesamten Stadt los war, dann war das schon Wahnsinn. Wir haben den Erfolg erst rund ums Stadion gefeiert und waren dann noch in einem Club. Am Tag darauf standen Termine im Rathaus an, und danach haben wir das Ganze dann noch mit zwei Tagen Ballermann ausklingen lassen. Klingt nach viel Alkohol – so war es auch.
Auch interessant
Trotz des Erfolgs hätten Sie sich persönlich sicher deutlich mehr von der Saison versprochen, oder? Von 38 möglichen Einsätzen haben Sie nur elf Spiele bestritten. Woran lag das?
Für mich war die letzte Saison eine ganz neue Situation. Bis auf ein paar Startelfeinsätze zu Beginn der Saison bin ich darüber hinaus nur noch auf Kurzeinsätze gekommen. Das habe ich mir natürlich anders vorgestellt. Auf der anderen Seite habe ich trotzdem eine wichtige Rolle in der Mannschaft eingenommen, da mein Wort immer Gewicht und ich dementsprechend auch ein gutes Standing hatte. Das habe ich mir durch meinen stetigen Einsatz im Training und meine Kommunikation auf und neben dem Platz erarbeitet. Für mich war es nie eine Option, schlechte Laune zu verbreiten, da ich mich immer dem großen Ziel untergeordnet habe. Sportlich gesehen liegen die Gründe darin, dass sich meine Mitspieler, nach meinem kurzen Durchhänger zu Beginn der Saison, in eine gute Position gebracht haben. Wenn man so eine erfolgreiche Saison spielt, dann wird auf der Innenverteidigerposition nun mal nicht groß gewechselt.
Steht fest, dass Sie bei Rot-Weiss Essen bleiben?
Ich habe Vertrag bis 2023. Bisher gibt es keine Signale, dass sich daran etwas ändern wird. Ich bin da entspannt und lasse die Dinge auf mich zukommen.
Wie viel Zeit haben Sie noch für Ihre Heimat Neheim und das Sauerland? Was schätzen Sie an der Zeit hier?
Ich versuche, im Monat mindestens einmal ins Sauerland zu fahren, um Familie und Freunde zu besuchen, aber das gelingt mir auch nicht immer – das muss ich ehrlich gesagt zugeben. Die Zeit in Neheim ist für mich pure Entspannung, weil ich dort gut abschalten kann. Zudem kann ich während so einer bewegenden Saison über alles reden und reflektieren – das hilft mir schon immer sehr.