Winterberg. Laura Nolte, Hannah Neise, Christopher Weber und weitere Olympioniken wurden von Bundespräsident Steinmeier ausgezeichnet. So lief es.
Dass Christopher Weber Fan des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ist, ist ebenso bekannt wie die Sympathien Frank-Walter Steinmeiers für Schalke 04 es sind. „Wir haben uns trotzdem gut verstanden“, sagte Weber, Bob-Anschieber des BSC Winterberg, jetzt schmunzelnd nach dem Empfang beim Bundespräsidenten in Berlin. Zwar erhielt nicht nur Weber mit dem Silbernen Lorbeerblatt die für einen Sportler höchste Auszeichnung, doch für den 30-Jährigen könnte es der letzte pompöse Auftritt gewesen sein.
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„Ich plane definitiv nicht bis zu den nächsten Olympischen Winterspielen in vier Jahren“, sagte Weber auf Nachfrage dieser Zeitung. Im Februar dieses Jahres gewann der BSC-Athlet im Viererbob mit Pilot Johannes Lochner Olympia-Silber in China und verzichtete anschließend bereits darauf, seine sportliche Zukunft zu konkretisieren.
„Vielleicht schaue ich bis zur WM 2023 in St. Moritz, vielleicht aber auch nur bis zum nächsten Anschubtest im Herbst“, erzählte Weber. Eine Marke, bis zu der er seine Karriere im Bob fortsetzt, könnte auch die Weltmeisterschaft 2024 in der Veltins-EisArena in Winterberg sein. „Das wäre natürlich auch cool, weil das Event sehr nah an Dortmund ist und meine Freunde und meine Familie dann alle dabei sein könnten“, sagte Weber. Er sei in Gesprächen mit dem BSC, schaue aber eher von Tag zu Tag als von Monat zu Monat.
Weber im Zwiespalt
Der Grund ist ein einfacher: Im Gegensatz zu etwa seiner Trainingskollegin Laura Nolte, Bob-Olympiasiegerin des BSC und von Steinmeier ebenfalls mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet, ist Weber kein Sportsoldat.
Er ist auch nicht bei der Bundespolizei wie Skeleton-Olympiasiegerin Hannah Neise, die auch im Schloss Bellevue geehrt wurde. Weber arbeitet in der Immobilienfirma seines Vaters. „Wir haben gut zu tun, ich also auch“, sagte er: „Die Arbeit und Sport zu kombinieren, dafür benötigt man schon mal Extrapower. Nach Olympia in Südkorea habe ich auch gesagt, keine vier Jahre mehr – und dann wurden sie es doch, aber geplant ist das jetzt nicht.“
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Weil er aber vier Jahre durchhielt und mit Lochner zur Silbermedaille raste, erhielt Weber wie die anderen Medaillengewinner in Berlin nun das Silberne Lorbeerblatt. „Es war ein echt cooler Tag. Es ist schon etwas Besonderes, wenn du als kleiner Bobsportler vom Bundespräsidenten eingeladen wirst. Darauf bin ich natürlich stolz“, erklärte er.