Meschede. Ausnahmeruderin Alexandra Föster vom RC Meschede startet in die neue Saison. Das sind die nächsten Meilensteine auf dem Weg zu Olympia 2024.

Wer begreifen will, wie sehr Alexandra Föster ihr Leben ihrem Sport unterordnet, werfe einen Blick auf ihr Sportgerät. Der Einer, in dem die Ausnahmeruderin des RC Meschede aktiv ist, trägt einen ganz besonderen Namen. Vor fünf Jahren hat Föster ihr Boot „It’s my life“ getauft. „Mein Bestreben ist es, das Erreichte selbst zu verantworten. Für Sieg und Niederlagen sind nur mein Trainer und ich verantwortlich“, sagt Föster – die nun vor den ersten wichtigen Stationen einer wegweisenden Saison steht.

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Runter vom Ruderergometer, hinein ins Ruderboot. Weg aus Trainingszimmern, hinauf auf das Wasser – in ihr Element: Der Start der neuen Rudersaison bedeutet für die 20-Jährige stets etwas Befreiendes. So ist es auch diesmal. Nach Gold bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Tokio 2019 hatte Alexandra Fösters Weg lange steil nach oben geführt – ehe sie 2021 herbe Einschnitte erlebte. Erstmals.

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Eine Infektion mit Covid-19 hatte die Meschederin im Frühjahr so geschwächt, dass sie nicht nur viele Trainingseinheiten, sondern im Mai bei der finalen Qualifikation auf dem Rotsee im schweizerischen Luzern das mögliche Ticket für die Olympischen Sommerspiele im Sommer 2021 in Tokio verpasste. Die Sauerländerin war platt – und es gab durchaus Gedankenspiele, ob die Karriere als Leistungssportlerin mit hochintensivem Training weiter realistisch möglich sein werde. Auch mental steckte Föster in einem Loch. Trainer und Mentor Sebastian Kleinsorgen war eine ihrer wichtigsten Stützen.

Meschede: Sieg für Föster als „Grundlage für die Saison“

Eindrucksvoll jedoch kam die Ruderin zurück. Föster feierte im tschechischen Račice den Sieg bei der U23-Weltmeisterschaft und stieg spätestens mit diesem Gold in die erweiterte Weltklasse auf. Nachweisen muss sie ihre Qualität in dieser Saison jedoch auch in der Frauen-Klasse und nicht mehr „nur“ in der U23.

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Im Zuge ihrer ersten Deutschen Meisterschaft in dieser Klasse gelang das Föster eindrucksvoll: Auf dem Elfrather See in Krefeld entschied sie Vorlauf, Viertelfinale, Halbfinale und Endlauf für sich und schnappte sich die Goldmedaille. Damit kürte sich Alexandra Föster zur schnellsten Ruderin Deutschlands. „Plötzlich ruderst du gegen die Großen“, sagt sie, „der Sieg war mein Traumziel und die Grundlage für die gesamte Saison.“

Vier Monate lang wird sich Alexandra Föster nun Schlag auf Schlag ihrem absoluten Saisonhöhepunkt nähern: der Weltmeisterschaft im Ruderkanal des tschechischen Račices (19. bis 25. September), an das sie so gute Erinnerungen in sich trägt. Gleichwohl geht es zuvor darum, sich nachdrücklich zu beweisen – und möglicherweise die nächsten Medaillen ihrer für eine 20-jährige junge Profi-Ruderin beeindruckenden Titelsammlung hinzuzufügen.

Nach ihrem Sieg bei der 102. Internationalen Hügelregatta zuletzt auf dem Baldeneysee in Essen wartet nun am Pfingstwochenende von Samstag bis Sonntag in Ratzeburg (Schleswig-Holstein) die nächste Internationale Regatta auf Föster und Coach Kleinsorgen. Über Weltcups im polnischen Poznan (17. bis 19. Juni) und schweizerischen Luzern (8. bis 10. Juli) sowie die Deutsche U23-Meisterschaft in Köln (22. bis 25. Juni) wartet vom 25. bis 30. Juli die U23-Weltmeisterschaft in Varese/Italien auf Alexandra Föster. Zwischen den Highlights bei der Europameisterschaft in München (11. bis 14. August im Zuge der 2. European Championships) und der WM in Račice wartet ein langes Trainingslager in Italien (17. August bis 11. September).

Überzeugen – will Föster überall.