Arnsberg. Ein packendes Handball-Bezirksliga-Derby zwischen dem TV Arnsberg und dem TV Neheim endet 27:27. Warum das Remis beiden nicht so recht mundet.
Es gab zwar keinen Verlierer im so brisanten Handball-Bezirksliga-Lokalderby, aber so richtig glücklich waren am Ende weder Gastgeber TV Arnsberg noch der TV Neheim über das 27:27 (13:16)-Remis. Die Neheimer haderten damit, dass sie eine Vier-Tore-Führung in der lange Zeit beherrschten zweiten Halbzeit noch verspielten. Und der TVA ärgerte sich über eine Vielzahl technischer Mängel und schwacher Abschlüsse, die ihn überhaupt so in die Bredouille gebracht hatte.
TV Arnsberg steht weiter unter Druck
Die Nachricht vom in letzter Sekunde errungen Halinger Sieg in Evingsen ließ die Laune bei den Arnsbergern weiter sinken, denn nun haben sie weiterhin zwei Zähler Rückstand auf den rettenden fünftletzten Platz. Was Hoffnung gibt: Der TVA hat noch vier Spiele zu absolvieren, unter anderem daheim gegen Halingens Reserve – kann es also aus eigener Kraft richten. Vor nahezu vollen Tribünen starteten beide Teams schwungvoll und deuteten ihre Offensivqualitäten an. Dabei wechselte die Führung mehrfach. Erst zum 10:8 gelang den Hausherren durch Johannes Mevenkamp ein erster Zwei-Tore-Vorsprung.
Auch interessant
Doch mit der Manndeckung für Spielmacher Phillipp Mähl bekam das Aufbauspiel des TVA einen Riss, und es fehlten Dynamik sowie Übersicht. Der TV Neheim führte durch John Kintgen 16:13. Und fast wäre mit dem Halbzeitpfiff noch Gegentreffer Nummer 17 fällig gewesen, denn der eingewechselte Henning Peitz ließ den 30-Meter-Wurf von Kintgen Richtung Linie durchflutschen.
Neheims Coach Klaus-Dieter Erbuth hatte keinen Grund, seine Taktik zu ändern. Kollege Frank Mähl reagierte auf die Sonderbewachung seines Sohnes, indem er ihn als zweiten Kreisläufer einsetzte und David Capristo brachte, dessen Comeback aber recht unglücklich und deshalb nur kurz ausfiel. Als der in Abschnitt eins überragende Sören Frohne das 22:18 markierte, und sein Keeper Stephan Baukmann drei freie Würfe in Serie parierte, schien das Derby gelaufen. Aber da war ja noch Felix Stratenschulte, der mit einem Doppelpack die Aufholjagd einläutete.
TV Neheim und TV Arnsberg – das sagen die Trainer
Jetzt waren auch die Fans voll da und unterstützten ihre Mannschaft lautstark. Ein feiner Heber vom starken TVN-Linksaußen Hannes Koch sprang vom Innenpfosten ins Feld zurück, Stratenschultes Konter hingegen saß – 24:24. Eine dramatische Schlussphase eröffnete Moritz Pater mit dem 25:24 für den Gast, doch Patrick Pauleck glich aus. Auch das Überzahltor von Steffen Hackmann beantworteten die Gastgeber per Siebenmeter-Treffer.
Auch interessant
Koch siebtes Tor sicherte den Neheimern einen Punkt. Mehr wurde es nicht, denn der sonst wirkungslose Yannick Mähl holte einen Strafwurf heraus, den sein Zwillingsbruder mit der letzten Aktion des rassigen Duells per Heber verwandelte.
TVA-Trainer Frank Mähl ärgerte sich über eine schwache Defensivleistung. „Unsere Abwehr war deutlich schlechter als zuletzt, da fehlten lange Zeit das Verschieben und die Zweikampfhärte. Torhüter Lukas Wennmann hat uns im Spiel gehalten. Und im Endspurt stimmte auch die Körpersprache“, sagte er.
„Nach 20 Minuten waren wir voll drin in diesem Spiel und hatten es mehrfach in der Hand, uns entscheidendend abzusetzen. Leider wurden ausgerechnet meine erfahrenen Kräfte hektisch und haben mit ihren Fehlern den Gegner wieder aufgebaut. Wir haben einen Punkt verschenkt“, sagte TVN-Trainer Klaus-Dieter Erbuth.