Meschede/Arnsberg. Frederike Kempe (Meschede) und Sophia Thiemann (Neheim) kämpfen mit ihren Teams um den Erstliga-Aufstieg. Das sagen die Profi-Fußballerinnen.

Entspannen – das kann Frederike Kempe in der Heimat im Sauerland immer noch am besten. Hier lädt die Profi-Fußballerin ihre Akkus wieder auf. „Am liebsten bin ich zu Hause mit meiner Familie, im Garten oder auf der Terrasse. Dort fühle ich mich am wohlsten. Ich bin aber auch sehr gerne am Hennesee und draußen in der Natur“, sagt Kempe. Sie kämpft für ihr großes Ziel: den Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga. Verhindern könnte dies mit Sophia Thiemann allerdings eine Kollegin Kempes, die ebenfalls familiäre Verbindungen in das Sauerland besitzt.

Neue Power beim SV Meppen

Die Neheimerin spielt nach einer recht glücklosen Zeit bei Erstligist SGS Essen (nur sechs Einsätze) seit diesem Sommer für das Zweitliga-Spitzenteam SV Meppen, den aktuellen Tabellenführer der Liga. Zwölf Einsätze und ein Tor stehen für die 25-Jährige seitdem zu Buche – Thiemann kommt allerdings zumeist noch von der Ersatzbank aus (elf Einwechslungen).

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Trotz des 0:0-Unentschiedens am Sonntag gegen den FC Ingolstadt sind Thiemann und ihre Mannschaft das Maß aller Dinge in der Liga, führen das Klassement mit 38 Zählern zwei Punkte vor dem MSV Duisburg (36) an und rangieren gar sieben Punkte vor dem Tabellendritten RB Leipzig (31). Nur die ersten beiden Mannschaften steigen am Ende der Saison in die 1. Bundesliga auf. Der Dreikampf ist längst im vollen Gange.

Der Aufstieg in die 1. Bundesliga – sowohl für Sophia Thiemann (25) als auch für die gleichaltrige Frederike Kempe wäre er gleichbedeutend mit einer Rückkehr in das Oberhaus des deutschen Frauenfußballs. Denn auch Kempe spielte bereits in der höchsten Spielklasse, und zwar deutlich länger als Thiemann: Nach sechs Spielzeiten mit 52 Einsätzen und einem Treffer für Bayer Leverkusen wurde Kempes Vertrag im Sommer 2021 nicht verlängert (wir berichteten).

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Ihr Wechsel zum ambitionierten Zweitligisten RB Leipzig war von Beginn an mit einer klaren Zielvorgabe verbunden: dem Aufstieg in die 1. Bundesliga der Frauen. Das hat auch der Verein klar öffentlich so kommuniziert.

Keine leichte Saison für RB Leipzig

Allerdings ist die Saison 2021/2022 keine Spielzeit, in der die Leipzigerinnen die 2. Bundesliga dominieren. Das Team rund um Zugang Frederike Kempe spielt teilweise stark auf, leistet sich aber auch Patzer, die das Ziel Aufstieg ins Wanken bringen. Derzeit fünf Punkte Rückstand auf Tabellenplatz zwei müssen erst mal wettgemacht werden – auch wenn noch elf Partien zu bestreiten sind.

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„Uns fehlt die Konstanz. Wir hatten zuletzt immer mal wieder Spiele dabei, in denen wir uns zu viele individuelle Fehler geleistet haben beziehungsweise als Mannschaft insgesamt kein gutes Spiel abgeliefert haben. Solche Spiele kommen immer mal wieder vor, das ist normal. Aber diese Spiele muss man dann trotzdem gewinnen und den Sieg erzwingen. Das fehlt uns teilweise“, versucht sich „Fredde“ Kempe an einer Erklärung.

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Ganz anders als zuletzt in Leverkusen spürt die Meschederin in Leipzig jedoch eine hohe Wertschätzung. Trainerin Katja Greulich setzt auf die Qualitäten der Rechtsverteidigerin. 14 von 15 möglichen Spielen (davon 13 Mal die Startelf) und zwei Tore sprechen eine klare Sprache. „Ich bin mit meiner Spielzeit natürlich sehr zufrieden. Ich stand in jedem Spiel auf dem Platz, sofern ich fit war. Aber ich habe auch sehr sehr hohe Ansprüche an mich selbst und bin sehr selbstkritisch. Deshalb gibt es immer wieder Punkte, die ich verbessern will und auch muss“, betont Kempe.

Noch im März können die Sauerländer Fußballerinnen in der 2. Liga dann im direkten Duell testen, wer sich nachdrücklicher für die 1. Bundesliga empfiehlt. Am Sonntag, 27. März, um 11 Uhr empfängt RB Leipzig den SV Meppen. Es wird das HSK-Duell in der 2. Liga.