Marsberg-Erlinghausen. Kevin Kraemer musste sich nach seinem Wechsel vom VfB Marsberg zu Erzrivale RW Erlinghausen Kritik stellen. Darum ist der Fußballer glücklich.

In bestem Fußballeralter hat Kevin Kraemer aus Marsberg im vergangenem Sommer noch mal einen Tapetenwechsel vollzogen. Der 29-jährige Offensivspieler ist von seinem Heimatverein VfB Marsberg zum Erzrivalen RW Erlinghausen gewechselt. Das ist vergleichbar, als wenn sich Marco Reus von Borussia Dortmund dem FC Schalke 04 anschließen würde.

„Als die Verantwortlichen von RW Erlinghausen nach einigen vergeblichen Anläufen dann wieder angefragt haben, habe ich mich für einen Wechsel entschlossen. Für mich war es ein Ansporn noch einmal eine Liga höher zu spielen. Ich wollte mir und allen anderen kritischen Leuten beweisen, dass ich in der Landesliga Fuß fassen und mich durchsetzen kann. Das waren die Hauptargumente für den Wechsel, den ich im Nachhinein nicht bereut habe“, betont der Fan von Bundesligaspitzenreiter FC Bayern München.

Landesliga 2: Kraemer ist charakterlich und sportlich stark

Auch RWE-Co-Trainer Benedikt Müller hat eine gute Meinung von seinem Stürmer. „Kevin ist charakterlich wie fußballerisch ein richtig guter Typ. Er hat sich von Beginn an sehr gut bei Erlinghausen eingelebt. Er kannte den Großteil der Mannschaft und ich selbst habe jahrelang mit ihm beim VfB Marsberg noch zusammengespielt. Entsprechend einfach verlief die Einbindung in die Mannschaft und in unser System. Ich denke, er weiß sehr zu schätzen, was er an RW Erlinghausen hat und genau so wissen wir zu schätzen, was wir an ihm haben.“

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Dabei ist der Wechsel von seinen Ex-Mitspielern des Bezirksligisten VfB Marsberg mit gemischten Gefühlen betrachtet worden. „Die einen waren sauer, dass ich mich in meinem Alter noch einem anderen Verein und dazu noch RW Erlinghausen angeschlossen habe und die anderen haben mir Glück und Erfolg gewünscht“, erklärt Kevin Kraemer, der zu gegebener Zeit einen Rückkehr zu seinem Heimatverein nicht ausschließt. „Das ist Zukunftsmusik. Jetzt spiele ich erst einmal für Erlinghausen. Für die neue Saison habe ich bereits verlängert. Danach schaue ich, wie es läuft. Irgendwann möchte ich aber auch noch einmal für den VfB Marsberg auflaufen. Und wenn es bei den Altsenioren ist.“

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Das Fußball-Einmal-Eins hat der Gießereimechaniker, der bei der Firma „Marsberger Metalguss“ beschäftigt ist, beim VfB Marsberg gelernt, wo er alle Jugendmannschaften durchlief. In seinem ersten Seniorenjahr hat der wieselflinke Außenstürmer aber für den hessischen A-Kreisligisten SG Hesperinghausen gespielt.

„Nach der Jugend haben viele Spieler den VfB Marsberg verlassen. Auch aus meinem Freundeskreis. Da bin ich auch gegangen. Nach einem Jahr bin ich aber in die Diemelstadt zurückgekehrt, wo ich insgesamt zehn Jahre gespielt habe“, erinnert sich Kraemer.

Großes Lob von Trainer Petrauskas

Vaidas Petrauskas, Trainer von RW Erlinghausen.
Vaidas Petrauskas, Trainer von RW Erlinghausen. © WP | Thomas Nitsche

In der bisherigen Saison gehört der Offensivakteur zu den Stammkräften im Team der Rot-Weißen. Vier Tote gelangen ihm bisher im Erlinghauser Trikot. Zu seiner bisherigen Spielzeit sagt er: „Zunächst war der Fitnesszustand aufgrund der Corona-Pause im Sommer nicht gut. Den Rückstand haben wir aber inzwischen aufgeholt. Das sieht man ja auch an den Ergebnissen. Ganz oben können wir aufgrund des sehr schlechten Starts nicht mehr angreifen. Wir sind jetzt Fünfter und wollen noch ein wenig in der Tabelle klettern.“

Und auch Trainer Vaidas Petrauskas erklärt: „Kevin vereint Einsatzbereitschaft, Wille, Technik und Schnelligkeit wie nur wenige Spieler. Er ist eine absolute Säule in der Mannschaft.“