Arnsberg. Die höchstspielende Handballmannschaft im HSK zieht sich zurück: Der TV Arnsberg steht als Absteiger der Frauen-Verbandsliga 2 fest. Die Ursachen

Die höchstspielende Handballmannschaft im Hochsauerlandkreis zieht sich zurück: Der TV Arnsberg steht damit als erster Absteiger der Frauen-Verbandsliga 2 fest. Es ist ein jähes Saisonende für den TVA.

TV Arnsberg: Das sind die Gründe für den Rückzug

Der TV Arnsberg hat seine Mannschaft, die bislang das höchstspielende Team im HSK-Handball darstellte, aus dem laufenden Spielbetrieb zurückgezogen. Man habe mit diesem Schritt vor allem auf die hohe Anzahl an Corona-Fällen – inklusive Trainerstab waren zuletzt elf Personen im Team betroffen – reagiert, so die TVA-Verantwortlichen. „Es macht einfach keinen Sinn, das Risiko weiterer Erkrankungen und Quarantäne-Auszeiten ist uns zu groß. Viele Mädels stecken in der Ausbildung, eine musste schon ihr Praktikum abbrechen“, begründete Trainer Frank Schaden die Entscheidung des Vorstands.

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Die sportlich aussichtslose Situation als Tabellenschlusslicht mit erst einem Punkt auf der Habenseite habe keine Rolle gespielt, betonte auch Handball-Abteilungsleiter Fabian Niehaus. „Wir hätten gern noch versucht, Erfahrungen zu sammeln und das eine oder andere Pünktchen zu holen. Es macht aber so leider keinen Sinn. Das hat alles keinen sportlichen Wert mehr. Ich weiß nicht, warum es so wichtig ist, diese Saison unbedingt durchzuprügeln. Man bringt auch Vereine gegeneinander auf“, sagte Niehaus.

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Klare Kante also – der TV Arnsberg wagt frühzeitig den Neustart in der Landesliga. Ehe der drastische Schritt des Verbandsliga-Rückzugs getroffen worden war, seien „die Spielerinnen mit ins Boot genommen“ worden, so Frank Schaden: „Keinesfalls wurde über ihren Kopf hinweg entschieden. Erfreulicherweise hat sich auch keine Spielerin abgemeldet – wir werden also mit dem kompletten Kader den Trainingsbetrieb weiterführen und möglichst abwechslungsreich gestalten. Wir beginnen quasi jetzt mit einer siebenmonatigen Vorbereitung auf die Landesliga.“

Lob für Chefcoach Frank Schaden

Bereits zuletzt hatte sich der TV Arnsberg durch frühzeitige Spielabsagen und auch durch einen offenen, kritischen Brief an den Handballkreis Iserlohn-Arnsberg klar zur Coronaproblematik im Sport positioniert. „Unsere grundsätzliche Einstellung zu dem Thema Corona ist klar. Als sich auf einen Schlag insgesamt neun Mannschaftsmitglieder angesteckt haben und das Ganze bis in einige Familien weitergetragen wurde, war das zu heftig. Die Spielerinnen haben Berufe oder befinden sich in Prüfungsphasen“, erklärte Fabian Niehaus.

Wie berichtet, hatten sich zuletzt auch Chefcoach Frank Schaden und seine Familie infiziert. Die Familie erlebte dabei teils heftige Tage – trotz vorheriger Impfungen. Das habe erneut die eigenen Sinne geschärft, sagte Schaden, dem Fabian Niehaus ein tolles Zwischenzeugnis aussprach: „Frank Schaden hat es bis jetzt schon geschafft, aus vielen ganz jungen Mädels eine super Mannschaft zu formen. Das Saisonende habe ich mir aber trotzdem natürlich anders gewünscht.“