Brilon. Seit etwa sieben Monaten ist Mario Emde Coach des SV Brilon in der Fußball-Landesliga 2. Darum ist seine Bilanz durchaus sehenswert.

Seit Juli des vergangenen Jahres trainiert Mario Emde aus dem hessischen Adorf die Landesliga-Fußballer des SV Brilon. Die Zwischenbilanz des seit Freitag 34-Jährigen kann sich sehen lassen: Nach 13 Partien rangiert der SVB mit 18 Punkten auf Tabellenplatz acht der Landesliga 2. Aufgrund der Ausgangslage im vergangenen Sommer war damit nicht unbedingt zu rechnen gewesen.

SV Brilon: Mario Emde tritt schweres Erbe an

Aufgrund der schwachen „Corona-Saison“ 2020/2021 (Rang 16) und der neun Abgänge vor dem Start dieser Spielzeit 2021/2022 trat Mario Emde ein schweres Erbe von Chefcoach Stefan Fröhlich an, der den Verein freiwillig nach großen Erfolgen verlassen hatte.

Auch interessant

Fußballer und wichtige Führungsspieler wie zum Beispiel Michael Arndt, Malte Kriesche oder Patrick Plonka verließen den SV Brilon im Sommer 2021 – demgegenüber standen acht Zugänge. „In Brilon hat ein großer Umbruch stattgefunden. Das war auch für mich nicht so einfach. Die Mannschaft musste sich erst kennenlernen und zusammenwachsen. Trotzdem habe ich mich nicht verrückt machen lassen und mein Konzept durchgezogen. Ich glaube schon, dass man in Brilon mit dem bisher Erreichten zufrieden ist“, sagt Mario Emde, dessen Vertrag als Cheftrainer an der Jakobuslinde bereits verlängert worden ist.

Auch interessant

„Wir haben mit Mario verlängert, weil er einen super Job macht und die Mannschaft geschlossen hinter ihm steht. Schließlich wusste keiner nach dem Umbruch im Sommer des vergangenen Jahres so genau, wohin die Reise geht. Mario hat die Mannschaft aber nach der zuletzt schlechten Saison wieder erreicht und ihr Selbstvertrauen eingeflößt. Die Handschrift des Trainers und die Entwicklung sind unverkennbar. Wir hoffen natürlich alle, dass diese Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist“, betont Präsidiumsmitglied Jürgen Hillebrand.

Auch interessant

Besonders erfreut ist der Coach darüber, dass sich Spieler wie unter anderem Doganay Oezdemir und Sascha Ruhnau, die bei seinem Vorgänger Stefan Fröhlich nur im zweiten Glied standen, zu Stammspielern entwickelt haben. „Doganay hat zwar noch kein Tor erzielt, dafür aber 13 Torvorlagen gegeben. Sascha hat bisher fünf Tore erzielt. Beide sind enorm wichtig für unser Offensivspiel“, erzählt Mario Emde, für den eine saubere Grundordnung entscheidend ist. „Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir werden im Spiel keine Risikotasten drücken – in erster Linie muss lange die Null stehen. Irgendwann tun sich beim Gegner dann Lücken auf. Nicht umsonst haben wir die Mehrzahl an Spielen erst in der zweiten Halbzeit entschieden.“

Holpriger Start – Entwicklung folgt

Anpassungsprobleme hat es nicht gegeben. Schließlich war Mario Emde in der Saison zuvor bereits als Co-Trainer unter Stefan Fröhlich aktiv. Er wusste somit, wie die Spieler ticken und wie man sie packen muss. „Natürlich habe ich von Stefan Fröhlich viel gelernt. Er hat ja schließlich schon den SV Lippstadt in der Regionalliga trainiert. Da habe ich sicherlich das eine oder andere im Gedächtnis behalten“, sagt Mario Emde.

Auch interessant

In Brilon fühle er sich wohl. Auch die Zusammenarbeit mit seinem Trainerteam um Eren Yildiz und Oliver Peis sowie mit dem Sportlichen Leiter Cem Yildiz funktioniere sehr gut. „Ich habe die volle Unterstützung des Vorstandes und einen guten Draht zur Mannschaft. Meine Vorstellungen vom Fußball möchte ich der Mannschaft vermitteln. Ich habe auch in meiner aktiven Zeit in der Verbandsliga beim SC Willingen im Gedächtnis behalten, dass ein Trainer die Mannschaft hinter sich bringen muss. Das habe ich in Brilon geschafft. Vor allem erwarte ich in jedem Spiel, dass jeder Spieler volle Pulle geht“, betont er.

Der Start in die Saison geriet für den SVB holprig. Nach sechs Spielen hatten die Briloner nur fünf Punkte geholt. Nach dem 2:0 gegen den TSV Weißtal ging es dann aber bergauf – die nachfolgenden sechs Spiele gingen allesamt nicht verloren. Emde: „Unsere junge Mannschaft hat eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigt, und die Automatismen wurden im Laufe der Saison immer besser. Da haben wir als Mannschaft funktioniert. Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir weiter erfolgreichen Fußball spielen.“