Berlin/Sundern. Volleyball-Zweitligist RC Sorpesee verliert mit 0:3 beim BBSC Berlin. Fußballfans von Union Berlin pöbeln dabei teils heftig gegen das HSK-Team.
Ein vollkommen gebrauchter Samstagabend in der Hauptstadt: Die Volleyballerinnen des RC Sorpesee haben, wie berichtet, ihre Auswärtspartie beim BBSC Berlindeutlich mit 0:3 verloren – und wurden dabei auch noch teils heftig beleidigt. Involviert waren Fußballfans des benachbarten Erstligisten Union Berlin.
Fans von Union Berlin beleidigen Volleyballerinnen
Der BBSC Berlin trägt in der Ballsporthalle Köpenick seine Heimspiele in der 2. Bundesliga der Frauen aus. Der Volleyball-Zweitligist befindet sich damit im Berliner Ortsteil Köpenick in unmittelbarer Nachbarschaft des Fußball-Erstligisten Union Berlin: Sowohl das Stadion, die „Alte Försterei“, als auch eine beliebte Fankneipe der „Eisernen“, die „Abseitsfalle“, sind nur fußläufig entfernt. Einige Fans der Fußballer, die in der 1. Bundesliga am Samstagnachmittag mit 2:1 bei Borussia Mönchengladbach gewonnen hatten, machten sich im Anschluss auf den Weg in die benachbarte Sporthalle, um dem Spiel der Volleyballerinnen beizuwohnen.
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Linus Tepe, Teammanager des RC Sorpesee, beobachtete die Szenerie live vor Ort. „Das sei schon dahingestellt, ob das coronakonform war, wie sie da ohne Masken saßen“, sagte Tepe auf Nachfrage. In die Aktionen der Volleyballerinnen aus dem Sauerland, wie etwa bei Aufschlägen, seien im Laufe des Spiels laute Buhrufe von den Fußballfans gekommen. „Mehrfach kamen aber auch Stinkefinger“, ärgerte sich Tepe.
Das sagen die Verantwortlichen des RC Sorpesee
Der Schiedsrichter habe daraufhin reagiert, das Spiel kurzzeitig unterbrochen und die beiden Mannschaftsführerinnen zu sich gerufen. Der BBSC Berlin reagierte ebenso und setzte dem Ganzen schnell ein Ende, indem die Ordnungskräfte des Vereins einschritten, sagte Linus Tepe: „Die Helfer des BBSC sind zu den Fans gegangen und haben nachdrücklich auf sie eingeredet. Dann wurden zumindest die Stinkefinger und die ganz lauten Rufe eingestellt.“ So erlebte es auch RCS-Coach Julian Schallow: „Die haben dann für Ruhe gesorgt. Gegangen sind die Fans – soweit ich weiß – nicht, gegebenenfalls einzelne.“ Linus Tepe ergänzte: „Der BBSC hat das gut gemacht. So ein Verhalten wollen wir alle nicht.“
Julian Schallow sagte, dass er mitten im Spiel das Fehlverhalten dieser Zuschauer auf den Rängen nur am Rande mitbekommen habe. „Ich hab’ gehört, dass es sehr laut wurde. Es war eine beleidigende, etwas obszöne Atmosphäre, gerade uns gegenüber. Das hat uns im Spielverlauf in unserer Leistungsentwicklung nicht geholfen“, erklärte Schallow. Gleichwohl sei seine Mannschaft jung und dürfe sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Insofern hat dieses Verhalten vielleicht seinen Zweck erfüllt“, sagte der RCS-Trainer, der übrigens zwischen den beiden Teams eine „super sportliche Atmosphäre“ empfunden hatte.