Brachbach/Winterberg. Nur noch drei Weltcuprennen – und in diesen muss Jacqueline Lölling sich ihr Olympia-Ticket erfahren. Warum das eine Herausforderung wird.
Die Uhr tickt sozusagen herunter. Nur noch drei Weltcuprennen bleiben Jacqueline Lölling, um die Norm für einen Startplatz bei den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar 2022) zu erfüllen. An diesem Freitag (8.30 Uhr) beginnt die Olympia-Zielgerade mit dem Rennen in Sigulda/Lettland. Warum sich der Kampf um das Ticket zuspitzt.
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Dreimal muss Lölling, Weltmeisterin von 2017 und Olympia-Zweite von 2018, im Weltcup unter die Top Acht fahren – oder zweimal unter die Top Drei. Bislang kann Lölling, die 26-jährige Pilotin der RSG Hochsauerland aus Brachbach, nur mit Rang vier in Winterberg eine Teilnorm aufweisen.
Lölling: Ihr Problem
„Das Problem ist weiterhin der Start, wo wir zu weit weg sind. Wenn wir am Start sechs Zehntel hinterherlaufen, kann man auch auf einer Bahn wie Altenberg nicht mehr gewinnen“, benannte Chef-Bundestrainer Christian Baude nach dem Weltcup in Altenberg Löllings Hauptproblem. „Wir haben von Rennen zu Rennen deutlich gesehen, dass die Konkurrenz, die schnell schieben kann, auch das Fahren gelernt hat, und es für uns immer schwerer wird“, ergänzte er.
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Gleichwohl attestierte er seiner Athletin, körperlich in guter Verfassung zu sein. Die Umstellung der Starttechnik sei eher ein mentales Problem. In der Weihnachtspause versuchte „Jacka“ deshalb, den Kopf frei zu bekommen, um ohne belastende Gedanken nach Sigulda zu reisen.
„Die Bahn steht ganz gut. Wir hatten im Training sehr, sehr schnelle und gute Eisbedingungen“, sagte Lölling vor dem Rennen. Den Druck, der auf ihr lastet, konnte sie aber auch in der Weihnachtspause nicht ausblenden. „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich alles auf Null gesetzt habe und jetzt mit komplett freiem Kopf in das Rennen gehe“, sagte sie. Sie sei aber gut erholt und versuche, „in Sigulda anzugreifen“.
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Etwas leichter ist die Aufgabe für Hannah Neise (BSC Winterberg). Der 21-Jährigen reicht ein Top-Acht-Platz in den ausstehenden Rennen, um sich das Olympia-Ticket zu sichern, welches Alexander Gassner (BSC Winterberg) bereits hat. Das Herren-Rennen startet in Sigulda an diesem Freitag um 13.35 Uhr.