Velbert. Preußen Münster gewinnt in der Regionalliga West in Uerdingen 1:0 – doch es gibt Krawalle zwischen Fans und Polizei. Ein HSK-Profi berichtet.

Schon viel hat Fußballprofi Julian Schauerte in seiner langen Karriere als Fußballer erlebt. Der 33-Jährige, der aus Schmallenberg-Grafschaft stammt und für Regionalligist Preußen Münster spielt, war beispielsweise im Februar 2020 hautnah beim Rassismus-Skandal in der 3. Liga dabei, als ein schwarzer Gegenspieler der Würzburger Kickers von einem einzelnen Fan der Münsteraner beleidigt wurde. Nun musste Schauerte die nächste unschöne Szene miterleben.

Im Stadion Velbert, in dem aktuell der KFC Uerdingen seine Meisterschaftsspiele in der Fußball-Regionalliga West bestreitet, spielte Kapitän Schauerte mit seinem SC Preußen Münster. Der Aufstiegsmitfavorit gewann beim Kellerkind KFC verdient mit 1:0 – und nutzte damit das schwache Ergebnis seines Hauptkonkurrenten Rot-Weiss Essen (nur 1:1 beim FC Wegberg-Beeck) aus. Preußen Münster rutschte auf Tabellenplatz zwei bis auf einen Zähler an RWE heran.

Preußen Münster: Ausschreitungen zwischen Fans und Polizei

In der Partie in Velbert gegen den KFC Uerdingen hatten die Münsteraner Profis jedoch unschöne Szenen abseits des Spielfeldes miterleben müssen. Teile des mitgereisten Anhangs aus Münster lieferten sich in der Halbzeitpause Krawalle mit der Polizei. Es flog unter anderem Pyrotechnik auf das Spielfeld, und die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein.

Vor 1323 Zuschauern dauerte die Unterbrechung durch die Krawalle etwa eine halbe Stunde an, ehe weitergespielt werden konnte. „Als wir aus der Pause kamen, haben wir eigentlich nur mitbekommen, wie vor dem Block unserer Fans Polizisten auf dem Platz standen. Unsere Sportliche Leitung und ein, zwei Spieler sind dann kurz dorthin, aber man kann dann auch nicht viel machen, außer etwas ruhig auf die Fans einwirken, da beide Seiten sehr aufgebracht waren“, erzählt Julian Schauerte im Gespräch mit dieser Zeitung.

Nach dem Wiederanpfiff sei das Team dann „vom Kopf her wieder im Spiel“ gewesen, „denn zum Glück ist ja dann zwischen Fans und Polizei auch nichts mehr passiert“, so der Sauerländer Profi. Die Ausgangslage mit nur noch einem Punkt Rückstand zu Spitzenreiter RWE erfreut Schauerte: „Wir werden weiter versuchen, unsere Spiele zu gewinnen und Druck zu machen.“