Olsberg. Der FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen marschiert durch die „Bundesliga des Sauerlandes“. Wir verraten fünf Gründe für die Topform.
Sie haben einen echten Lauf: Die Fußballer des FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen marschieren aktuell durch die „Fußball-Bundesliga des Sauerlandes“. Nach dem 2:0-Erfolg im vorgezogenen Meisterschaftsspiel beim SuS Langscheid/Enkhausen ist „Ass/Wie/Wu“ mindestens bis Sonntagabend, 24. Oktober, Tabellenvierter. Seit sechs Partien ist die Mannschaft von Spielertrainer Christoph Keindl ungeschlagen und hat in dieser Zeit fünf Siege sowie ein Remis eingefahren.
Was ist das Geheimnis des Fusionsvereins für den aktuellen Erfolg? Diese Zeitung nennt jetzt fünf Gründe für den Aufschwung.
1. Der Trainer
Christoph Keindl ist bei der jungen Mannschaft sehr gut angesehen. Er verfügt über den nötigen Fußballsachverstand und hat reichlich Erfahrung beim SC Willingen gesammelt, für den er zwölf Jahre lang in der Verbandsliga gespielt hat. Gegenwärtig ist Keindl verletzt. Wenn er spielt, coacht Patrick Grosser von außen. „Beide ergänzen sich ganz gut. Der Trainer lässt sich auf gar keinen Fall auf der Nase herumtanzen. Der Abstand ist sowohl auf dem Feld als auch draußen da. Wenn es nicht so gut läuft, wird er auch laut und findet die passenden Worte“, betont Moritz Bücker, der nach nur einem Jahr beim Landesligisten FC Arpe/Wormbach wieder zu seinem Heimatverein zurückgekommen ist.
2. Die Zugänge
Vier neue Spieler sind im Sommer gekommen, die hervorragend in die Mannschaft integriert wurden. Damit wurde der Kader nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ aufgefüllt.
Eine große Verstärkung ist Moritz Bücker, der wieder an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt ist. „Ausschlaggebend war der Aufwand, der mit meinem Beruf nicht mehr vereinbar war. Entweder musste ich trainieren oder arbeiten. Da ich den Kontakt zu meinen Freunden nicht ganz verlieren wollte, habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen. Schließlich habe ich mit den meisten schon in der Jugend gespielt und wir sind auch zusammen aufgestiegen“, sagt er.
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Als Nachfolger von Torhüter Michael Padberg wurde Björn Welzel vom A-Kreisligisten TSV Bigge-Olsberg geholt. Der hat sich gut eingeführt, musste allerdings aufgrund einer Kapselverletzung zuletzt passen. Zunächst ging Rico Friedrichs zwischen die Pfosten, und in den vergangenen beiden Spielen hat „Methusalem“ Michael Padberg wieder ins Rad gegriffen. Yavuz Barut hat das Pech, dass Marco Dommach auf seiner Position spielt und gesetzt ist. Trotzdem ist Trainer Christoph Keindl froh, dass er solch einen Stürmer noch in der Hinterhand hat. Der vierte Zugang Julian Ströthoff hatte beim FC Assinghausen/W./W. zunächst das Pech, dass er in der Vorbereitungszeit verletzt war. Der Youngster aus Brilon kommt aber immer besser in Fahrt und bekommt inzwischen auch seine Einsatzzeiten. Gegen den TuS Voßwinkel hat er sein erstes Spiel von Anfang an gemacht.
3. Das Kollektiv
Bei „Ass/Wie/Wu“ geht es nur über das Kollektiv. Die Jungs, die fast alle aus Olsberg kommen, sind ein verschworener Haufen. Auch Moritz Bücker, der fußballerisch sicherlich der Beste im Team ist, ordnet sich unter. „Ich hab’ bei ,Ass/Wie/Wu’ schon einiges erlebt. In diesem Jahr ist es aber schon außergewöhnlich. Wie sich die Spieler in Langscheid über das 2:0 gefreut haben, ist phänomenal. Da sieht man, welche Begeisterung in der Mannschaft steckt. Das geht aber auch nur, wenn man einen Lauf hat. Nach dem Spiel in Langscheid haben wir mit 15 Spielern noch bis 23.30 Uhr im Sportheim einige Gläser Gerstensaft geleert. Ich musste leider auf das Biertrinken verzichten, da ich fahren musste“, erzählt der 24-jährige Polizeikommissar, der am Freitagmorgen Frühdienst hatte und damit einer der drei Fahrer war.
4. Die Offensive
Bis auf die 0:3-Heimniederlage gegen den Tabellenführer SV Schmallenberg/Fredeburg hat die Offensive des Fusionsvereins in jedem Spiel getroffen. Bei 25 erzielten Toren sind das etwa drei Treffer pro Spiel.
Am erfolgreichsten waren bisher Marco Dommach und Moritz Bücker, die je fünf Mal trafen.
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„Natürlich sind wir in jedem Spiel für ein oder auch zwei Tore gut. Das ist aber unser Naturell, dass wir nach vorne spielen wollen. Da muss uns der Trainer dann auch schon mal bremsen. Aber ich möchte auch die Defensive nicht vergessen: In Langscheid haben wir zum zweiten Mal zu Null gespielt“, freut sich Bücker.
5. Die Auswärtsstärke
Nach dem SV Schmallenberg/Fredeburg (zwölf Punkte) hat „Ass/Wie/Wu“ in der Fremde die zweitmeisten Zähler (zehn) der Liga geholt. Dreimal wurde gewonnen, in Oberschledorn gab es ein 1:1 und die einzige Niederlage setzte es beim 3:5 in Eslohe. „Ich sehe das gar nicht so, dass wir auswärts stärker sind als zu Hause. Ich spiele doch lieber auf unseren Rasenplätzen in Wiemeringhausen und Assinghausen. Da haben die Gegner doch schon ihre Probleme, wir aber nicht“, sagt Moritz Bücker.
Aber: „Auf der anderen Seite ist es für manch einen aus der Mannschaft auch ein Abenteuer, mal in Langscheid, Sundern oder Schmallenberg zu spielen. Die haben alle tolle Anlagen mit schönen Sportheimen. Das ist dann richtig geil und spornt einen noch an“, sagt der Angreifer.