Schmallenberg-Bödefeld. Sie sind die Überraschung der Liga: Die SG Bödefeld/Henne-Rartal ist nach sieben Spielen ungeschlagen. Und das mit dem jüngsten Trainer der Liga.
Er ist mit seinen 29 Jahren der jüngste Trainer in der Fußball-Bezirksliga 4 und hat in den bisherigen Spielen mit der SG Bödefeld/Henne-Rartal für Furore gesorgt. Niemand hatte Max Szafranski, der den Bezirksligisten erst im Sommer übernommen hatte, zugetraut, dass seine Mannschaft in den ersten sieben Spielen keine Niederlage kassiert und mit 13 Punkten hinter den drei Titelaspiranten SV Schmallenberg/Fr., TuS Sundern und BC Eslohe auf dem vierten Tabellenplatz liegt.
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„In erster Linie geht es für uns doch darum, so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Diese 13 Zähler, die wir jetzt haben, kann uns keiner mehr nehmen“, berichtet Max Szafranski, der nach der kritischen Vorbereitung selbst nicht mit so einem guten Start gerechnet hat.
Fitness bereitet dem Trainer Sorgen
„Da hatte ich schon große Sorge um den Fitnesszustand der Mannschaft. Es sind immer wieder Spieler wegen Urlaub, Impfungen und Krankheit ausgefallen. Da war ein geregeltes Training gar nicht möglich. Die Defizite haben wir dann im ersten Spiel gesehen, wo wir uns gegen den TuS Oeventrop doch sehr schwer getan haben. Mit dem Sieg bei der SG Winterberg/Züschen haben wir uns dann aber in die Saison gekämpft.“
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In der Tat: Vor allem gegen die Topfavoriten haben die Fußballer aus dem Stadtgebiet Schmallenberg sehr gute Spiele und Ergebnisse abgeliefert. Dem Spitzenreiter SV Schmallenberg/Fredeburg wurde auf dem heimischen Wormbacher Berg die bisher einzige Niederlage beigebracht (2:1) und gegen den TuS Sundern (3:3) und BC Eslohe (2:2) wurde jeweils ein Zähler geholt.
Ein Vorsprung heißt nichts gegen die SG
Auffallend ist bei den Ergebnissen besonders, dass die SG Bödefeld/Henne-Rartal des Öfteren zurück lag und in der Nachspielzeit dann doch noch den Ausgleich erzielen konnte. So im ersten Spiel gegen den TuS Oeventrop und im dritten Spiel gegen den TuS Sundern, wo der jeweilige 3:3-Ausgleich in der vierten bzw. zweiten Minute der Nachspielzeit erzielt wurde. „Diese Erfolge gehen bei uns nur über das Kollektiv und die Mentalität. Die Moral in der Truppe ist einfach in Takt. Vor allem gehen die Jungs mit der richtigen Einstellung in die Spiele. Wir haben bisher in jedem Spiel zwei Tore geschossen“, freut sich Szafranski.
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Gegen die Topteams ist aber auch klar, dass man die Power-Offensive nicht über 90 Minuten schadlos überstehen kann. Großes Manko bisher ist nämlich die Anzahl der Gegentore. „Daran müssen wir noch gewaltig was tun. Wir haben noch kein Spiel zu Null gestaltet und 13 Gegentore bekommen“, weiß Max Szafranski.
Verlass ist auf die Offensivabteilung, die bisher in jedem Spiel und insgesamt 18 Mal das gegnerische Gehäuse getroffen hat. Leon Hermes, dem bisher als einziger Spieler ein Doppelpack beim 2:1-Sieg in Winterberg gelungen ist, hat fünf Tore auf seinem Konto. Viermal hat Thorsten Trox und dreimal Philipp Steilmann getroffen. Noch in der Hinterhand ist Henry Gierse, der sich beim Auftaktspiel gegen den TuS Oeventrop verletzt und erst am letzten Freitag in der Reserve gespielt und dort sofort drei Tore gemacht hat. Da wurde der Torjäger, der im Aufstiegsjahr 2019/20 in 18 Spielen immerhin 18 Tore erzielt hat, am Sonntag noch mit einem Kurzeinsatz gegen Allagen belohnt. Er ist auf jeden Fall in den nächsten Wochen eine Option im Angriff.
Birkelbach als nächste Prüfung
Am vergangenen Sonntag wurde auch der erste Heimsieg eingefahren. Nach drei Unentschieden auf dem Naturrasen in Niederhenneborn wurde GW Allagen auf dem Kunstrasenplatz in Bödefeld mit 4:1 besiegt. Am kommenden Sonntag geht es dann zu den kampfstarken Sportfreunden aus Birkelbach.
Da soll die Erfolgsserie ausgebaut werden. „Das ist kein Gegner, den man so im Vorbeigehen besiegen kann. Da muss genauso wie in den letzten Spielen die Einstellung stimmen. Wir dürfen kein Prozent weniger bringen“, sagt Max Szafranski, der großen Wert auf das Kollektiv legt. „Ich möchte keinen Spieler herausheben. Das hilft uns nicht weiter. Wir ziehen alle an einem Strang und das soll auch so bleiben. Er rechnet aber auch mit Rückschlägen für sein Team: „Es wird ja nicht immer so weiter laufen wie bisher. Es werden auch noch Rückschläge kommen. Und dann wird sich zeigen, ob wir in einer Negativphase genauso zusammenstehen.“