Sauerland.

Derzeit zeigen sich die ausgiebigen Waldflächen im Sauerland von ihrer allerschönsten Seite. Das Laub der Bäume strahlt besonders an den sonnigen Tagen in tollen Farben. Gerade jetzt bietet sich ein ausgiebiger Spaziergang im Wald sehr an. Doch nicht nur Wanderer und Mountainbiker genießen die besondere Atmosphäre in der Natur, auch Reiter und Reiterinnen erleben ihre Ausritte im Wald mit großer Freude. Das wiederum ist nicht für Jedermann geeignet und kann für nicht geübte Reiter und Reiterinnen durchaus gefährlich sein.

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Claudia Bretthauer-Kleinhans ist eine äußerst geübte Reiterin. Die gebürtige Meschederin nimmt regelmäßig an Wettkämpfen im Distanzreiten teil und sitzt dabei auch schon einmal bis zu 160 Kilometer im Sattel. Doch auch sie ist nicht gefeit vor Unfällen, wenn sich ihr Pferd erschreckt. Derzeit laboriert die Tierärztin, die ihren Lebensmittelpunkt inzwischen nach Warburg verlegt hat, infolge eines Unfalls zu Pferd an einem gebrochenen Fuß.

Hier lauern die Gefahren

Deshalb weiß auch Bretthauer-Kleinhans genau um die Gefahren rund um das Reiten im Wald. Äste, die herunter fallen können, Wild, das am Wegesrand lauert oder auch Einflüsse von anderen Menschen im Wald können dafür sorgen, dass das Pferd aufschreckt, den Reiter abwirft, und es im Zuge eines Sturzes aus dem Sattel zu schweren Verletzungen kommen kann.

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Doch nicht nur der Wald an sich bietet einige Gefahren, auch andere Menschen, die den Ausflug in die Natur genießen möchten, können für Gefahr sorgen. Dafür gibt Ann-Kathrin Weber vom RFV Oeventrop einen einfach Tipp, der möglichen Unfällen vorbeugen kann. „Man sollte sich bei Sichtkontakt einfach bemerkbar machen, sowohl als Reiter wie auch als Wanderer oder Mountainbiker“, sagt Weber. Ein kurzes Signal, das rechtzeitig erfolgt, reicht aus. Dabei ist möglichst auf eine Klingel oder andere unnatürliche Geräusche zu verzichten. „Auch das kann für einen Schreck beim Pferd sorgen“, weiß Weber. „Man sollte lieber kurz rufen.“

Ausgewiesene Reiterwege wie hier gibt es im Sauerland nur sehr wenige. Auf diesen haben Reiter freie Bahn.
Ausgewiesene Reiterwege wie hier gibt es im Sauerland nur sehr wenige. Auf diesen haben Reiter freie Bahn. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Die Expertinnen Bretthauer-Kleinhans und Weber raten deshalb auch nur geübten Reitern oder Reiterinnen zum Ausritt in den Wald. „Das Pferd sollte nicht auch noch mit dem Menschen im Sattel zu tun haben“, sagt Weber. In der Regel aber geht alles gut, und Pferd und Reiter oder Reiterin können die Vorzüge des Ausgangs in den heimischen Wäldern vollends genießen. „Es ist einfach herrlich, sich in der freien Natur zu bewegen“, sagt Ann-Kathrin Weber. Auch Claudia Bretthauer-Kleinhans kennt die Vorzüge der heimischen Wälder noch sehr genau, auch wenn sie inzwischen nur noch am Rande der Region wohnt. „Das Warburger Land kann mit den Strecken im Sauerland einfach nicht mithalten“, sagt sie.

Manchmal geht’s auch schnell

Nicht nur für die Reiter ist der Wald ein Ort der Oase, auch Pferde genießen die Umgebung merklich. „Das ist deutlich artgerechter als auf einem Longierplatz“, weiß die Tierärztin Bretthauer-Kleinhans. Dabei bietet sich auch ab und an die Gelegenheit, mal so richtig Gas zu geben. „Aber nur, wenn es die Umwelt auch ermöglicht“, sagt Ann-Kathrin Weber. Und gerade diese Umwelt hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert.

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Denn der Borkenkäfer und die Dürre haben dafür gesorgt, dass sich der Wald im Sauerland deutlich gelichtet hat. „Früher ist man lange zwischen sehr höhen Bäumen geritten, heute sind große Flächen brach. Das ist wirklich zum Heulen“, sagt Ann-Kathrin Weber. Mit einem gut trainierten Pferd lassen sich aber auch durchaus die noch sehr begrünten Flächen in den heimischen Wäldern erreichen.

Das weiß natürlich kaum niemand besser als Claudia Bretthauer-Kleinhans. „Mit einem gut trainierten Pferd lassen sich gut und gerne 20 Kilometer zurücklegen“, weiß die erfahrene Distanzreiterin. „Das sorgt aber durchaus schon einmal für einen ordentlichen Muskelkater am nächsten Tag.“