Yanqing/Winterberg. Bobpilotin Stephanie Schneider verpasste vorerst einen Weltcupplatz. Wie es nun für ihre Anschieberin Leonie Fiebig (Winterberg) weitergeht.

„Es ist jetzt meine dritte Saison – und jedes Mal musste ich nach der Selektion das Team wechseln. Ich habe Erfahrung“, sagte Leonie Fiebig – im Januar dieses Jahres. Die Bobanschieberin des BSC Winterberg firmierte zu diesem Zeitpunkt als „the most wanted woman“, weil sie bei jedem Start im Weltcup trotz wechselnder Pilotinnen aufs Podest fuhr. Fiebig war dennoch nicht komplett glücklich, denn ihr fehlte ihre Stammpilotin Stephanie Schneider. Diese verpasste jetzt erneut einen Weltcupplatz. Was das für Fiebig bedeutet?

Laura Nolte war gesetzt

In der Olympia-Saison sollte sich alles ändern. „Steffi und ich sind ein super starkes Team am Start“, sagte Leonie Fiebig: „Wir sind ein eingespieltes Team und deshalb habe ich großes Interesse daran, mich gemeinsam mit ihr zu qualifizieren.“ Doch daraus wurde nichts. Muss deshalb auch Fiebig zum Saisonauftakt mit ihrer Pilotin erstmal im zweitklassigen Europacup starten?

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Während der aktuell laufenden Trainingswochen auf der Olympiabahn in Yanqing ließ der aus Winterberg stammende Chef-Bundestrainer René Spies die zwei noch offenen Weltcupplätze bei den Frauen ausfahren. Laura Nolte, 22-jährige Pilotin des BSC Winterberg, hatte er bereits zuvor für den Weltcup gesetzt und sogar für die Olympischen Winterspiele (4. bis 20. Februar 2022) vornominiert.

Mariama Jamanka setzt sich durch

In der Summe aller vier Rennläufe, die ausgetragen wurden, lag Mariama Jamanka, Olympiasiegerin von 2018, mit Anschieberin Kira Lipperheide am Ende mit einer Gesamtzeit von 4:14,62 Minuten vor Kim Kalicki mit Ann-Christin Strack (+0,31 Sek.) und Stephanie Schneider (+0,70 Sek) mit Leonie Fiebig. „Das Rennen wurde ganz klar über den Kopf entschieden, das haben die wechselnden Leistungen bei allen drei Teams gezeigt. Am Ende hat Steffi im letzten Lauf so viele Fehler eingebaut, dass sie deutlich zurückgefallen ist. Das ist leider so, aber bei Olympia sind es auch vier Läufe“, erklärte Spies. „Es war, glaube ich, eine knallharte und nervenaufreibende Selektion für die Mädels, aber am Ende hat sich Mariama mit ihrer Erfahrung auf der neuen Bahn durchgesetzt.“

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Und wie geht es nun für Leonie Fiebig weiter?

Das sagt Spies über Fiebig

„Was das genau für Leonie bedeutet, werden wir in den nächsten Tagen entscheiden, wenn wir die Weltcupmannschaft zusammenstellen und einen Plan für die ersten Weltcups machen“, antwortete Spies auf Nachfrage. „Sie wird mit Sicherheit zum Kreis der Weltcupmannschaft gehören, das ist ganz klar. Wo, wann und mit wem sie fährt, müssen wir allerdings noch festlegen“, ergänzte der Cheftrainer. Das Schicksal bleibt der Winterberger Anschieberin demnach treu: Auch in ihrer vierten Saison muss sie nach der Selektion das Team wechseln.

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Bei den Männern gehen Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg), Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) und vorerst Christoph Hafer (BC Bad Feilnbach) im Weltcup an den Start.