Oeventrop/Freienohl. Das Derby zwischen dem TuS Oeventrop und TuRa Freienohl begeistert die Menschen zweier Gemeinden. Am Sonntag kommt es zur Neuauflage.

Früher, das weiß der Vorsitzende des TuS Oeventrop Ulrich Diekmann aus seiner eigenen Erinnerung noch ganz genau, war das Spiel zwischen dem TuS Oeventrop und TuRa Freienohl deutlich brisanter als heute. Die beiden Vereine an den Stadtgrenzen von Arnsberg und Meschede trennen gerade einmal 3,7 Kilometer Luftlinie, vor der großen Eingemeindung 1975 sahen sich die beiden Gemeinden eher als zusammengehörig als getrennt an.

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Seit einigen Jahren machen der TuS und die TuRa wieder gemeinsame Sache, in der Jugend gibt es eine Spielgemeinschaft. Die beiden Herren-Teams aber sind noch Gegner und stehen sich am Sonntag in den Oeren als Kontrahenten gegenüber. Ein Duell, das auch heute noch zwei Gemeinden voll in seinen Bann zieht.

In ganz frischer Erinnerung ist den Beteiligten noch das Duell vor dem letzten Lockdown im vergangenen Jahr. „Wir hatten Glück, dass wir dieses Spiel ohne große Auflagen durchführen konnten“, erinnert sich Ulrich Diekmann. „Da haben wir mit Ach und Krach gewonnen“, weiß Jürgen Schulte, Diekmanns Pendant in Freienohl.

Spaziergang zum Fußball

420 Zuschauer waren im Oktober 2020 in Oeventrop, ein echtes Heimspiel aber hat bei diesem Duell so wirklich keines der beiden Teams. Zu kurz ist die Entfernung zwischen den beiden Vereinen. „Es war schon immer so, das viele das Spiel als Ziel ihres Sonntags-Spaziergang genutzt haben“, weiß Diekmann. Auch am kommenden Sonntag trifft sich um 11 Uhr wieder eine Gruppe Freienohler an der Konrad-Adenauer-Straße, um die knapp fünf Kilometer zum Sportplatz in den Oeren gemeinsam zurückzulegen. „Das gehört einfach zu so einem Spiel dazu“, weiß Jürgen Schulte.

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Dabei hatten die beiden Vereine länger warten müssen, bis es wieder einmal zu einem direkten Aufeinandertreffen in einem Ligaspiel kam. Während die Freienohler bereits seit einigen Jahren fester Bestandteil der Bezirksliga sind, kehrten die Oeventroper erst durch ihren Aufstieg in der abgebrochenen Spielzeit 19/20 zurück in die „Bundesliga des Sauerlandes“.

Zwischen den beiden Plätzen liegen gerade einmal 3,7 Kilometer.
Zwischen den beiden Plätzen liegen gerade einmal 3,7 Kilometer. © Aline Rinke

Ein Spiel mit eigenen Regeln

Gründe genug also, warum Ulrich Diekmann den TuS Oeventrop in der Position des Außenseiters sieht. Doch im Vorfeld abwinken ist natürlich keine Option. „In einem Derby ist immer was drin“, sagt er. Was abgedroschen klingt, sieht Jürgen Schulte ähnlich. „Das ist Lokal-Kampf und der ist immer eng“, sagt der 74-Jährige. Große Rivalität aber herrscht inzwischen nur noch auf sportlicher Ebene.

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Früher habe es mal das ein oder andere Schamützel im Vorfeld der Duelle gegeben, das gehört aber schon länger der Vergangenheit an. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander und lassen uns da auch keine Brisanz reinreden“, sagt Jürgen Schulte. Nur am Sonntag stehen sich die beiden Vorsitzenden für 90 Minuten ausnahmsweise mal gegenüber.