Arnsberg-Oeventrop. Fußball-Bezirksligist TuS Oeventrop sucht nach Erklärungen für den Fehlstart und die vielen Löcher in der Deckung. Das sind mögliche Lösungen.

Ganz schlecht gestartet ist der TuS Oeventrop in der Fußball-Bezirksliga 4. Die Kicker von Trainer Sebastian Wessel haben nach vier Spieltagen in der „Bundesliga des Sauerlandes“ erst einen Zähler auf dem Konto. Dazu sind sie nach Schlusslicht TuS Rumbeck mit schon 16 Gegentoren die Schießbude der Liga. Was sind die Gründe für dem Fehlstart?

Erst einen Punkt zum Saisonauftakt geholt

Bisher wurde nur ein Punkt zum Saisonauftakt beim 3:3 bei der SG Bödefeld/Henne-Rartal geholt. Hier wurde der Sieg noch in der Nachspielzeit aus der Hand gegeben.

Am Sonntag zum fünften Saisonspiel kommt die SG Winterberg/Züschen nach Oeventrop.

Ursachen dafür sind unter anderem die vielen Verletzten, das Fehlen von Führungsspielern und vor allem auch die fehlende Einstellung, die gerade bei der 1:8-Heimpleite gegen die SG Serkenrode/Fretter und der 1:3-Niederlage beim TuS Erndtebrück auffiel.„Ich möchte es nicht als Ausrede gelten lassen. Aber uns fehlen natürlich die erfahrenen Spieler im Kader, die in gewissen Situationen anders gehandelt und der Mannschaft durch die Routine im Spiel weitergeholfen hätten. Ebenso machen wir zu viele individuelle Fehler. Gerade im Spielaufbau unterlaufen uns einfache Passfehler. Dadurch bekommen wir sehr viele Gegentore“, betont Sebastian Wessel.

TuS Oeventrop beklagt außergewöhnlich viele Verletzte

Er hatte bisher in jedem Spiel reichlich Verletzte zu beklagen. So fehlte zuletzt bei der 1:2-Niederlage gegen den SV Oberschledorn/Grafschaft mit Steffen Kuhnert, Timo Hillebrand, Freddy Lutter, Moritz Hitzegrad, Robin Grünfeld, Moritz Metten, Maxi Schlinkert, Mathias Korte, Jakob Geiz, Patrick Vogt und Maxi Kupitz gleich eine ganze Mannschaft. „Spieler, die in der coronafreien Zeit nicht individuell an sich gearbeitet haben, fallen aktuell mit muskulären Verletzungen oder mit Überlastung der Bänder und Sehnen aus“, so der Trainer. Gerade in der Phase, wo die Trainingsintensität erhöht wurde, seien diese Verletzungen aufgetreten. „Hier müssen die Spieler sich selbst hinterfragen, ob sie alles dafür getan haben, um nach der coronafreien Zeit einen gewissen physischen Stand zu haben“, erklärt der 39-jährige Coach.

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Kurios: Er ist Fan vom ebenfalls schwach gestarteten Zweit-Bundesligisten Holstein Kiel. Der in Hamm-Wiescherhöfen wohnhafte Coach hat aufgrund der Personalnot bisher jedes Spiel im Tor mitmachen müssen. Timo Hillebrand gehört mit zu den elf verletzten Spielern. Noch ist nicht klar, wann der Stammtorhüter zurückkehrt. Somit ist der Einsatz von Sebastian Wessel im Tor aus der Not heraus geboren. „Auch wenn es mir Spaß macht, Fußball zu spielen, möchte ich zukünftig nicht als eine Art Spielertrainer fungieren. Ich merke selbst, dass gerade am Spieltag meine Funktion als Trainer darunter leidet und ich die Mannschaft nicht so auf das Spiel vorbereiten kann, wie ich es mir vorstelle. Aber aktuell haben wir keine andere Wahl“, so Sebastian Wessel.

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Kraft des Vereins

Trotz Fehlstart glaubt er weiterhin an die Mannschaft und vertraut auf die Kraft der im Verein spürbaren familiären Atmosphäre. „Es gibt einige Personen im Verein, die sich sehr engagieren und ohne diese würde der Verein auch nicht funktionieren. Vor diesen Personen habe ich großen Respekt, weil das in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist“, so Wessel. Der Verein habe Entwicklungspotenzial.

Das gilt auch für die jungen Spieler im Team. „Da wir mit einer jungen Mannschaft arbeiten, ist das natürlich immer ein gewisses Risiko. Trainingsinhalte werden nur zum Teil umgesetzt, das liegt aber in der Entwicklung, die diese Spieler jetzt durchmachen. Hier muss man einfach Geduld haben.“