Schmallenberg-Fleckenberg. Aus diesem Grund verlässt Vinitha Sritharan, Torfrau des FC Fleckenberg/Grafschaft, im Oktober für ein Jahr das Sauerland.

Sie ist mit Herz und Seele Fußballerin. Vinitha Sritharan ist Torfrau des FC Fleckenberg/Grafschaft in der Fußball-A-Kreisliga HSK der Frauen. In Kürze wird sie ihre Torwarthandschuhe allerdings erst einmal beiseite legen. Im Oktober verlässt die 26-Jährige für ein Jahr das Sauerland und tritt im 10.000 Kilometer entfernten ostafrikanischen Ruanda einen Freiwilligendienst im Sport anzutreten.

Den Bachelorabschluss in Sportbusiness Management hat Vinitha Sritharan seit Mai dieses Jahres in der Tasche. Jetzt hat sie endlich Zeit für das gefunden, was sie schon lange machen wollte: Ein fernes Land bereisen, neue Leute kennenlernen und sich dabei sozial einbringen.

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Ein Wunsch geht in Erfüllung

Dieser Wunsch geht für die 26-Jährige Sauerländerin mit tamilischen Wurzeln nun in Erfüllung. „Ich liebe das Sauerland und das Dorfleben. Aber ich bin froh, dass ich jetzt die Zeit dafür gefunden habe, auch einmal über den Tellerrand zu schauen und für einen längeren Zeitraum ganz weit weg von Zuhause etwas anderes zu erleben“, erklärt sie.

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Ähnlich wie im Sauerland, dem Land der 1000 Berge, wird Vinitha Sritharan in Ruanda für zwölf Monate in einer ebenso durch dicht bewachsene Berge gekennzeichneten Landschaft beheimatet sein. „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung in diesem atemberaubenden Land“, betont sie. Bei ihrer Recherche nach entsprechenden Freiwilligendienst-Angeboten in Entwicklungsländern, ist sie auf den ASC Göttingen aufmerksam geworden, der als Träger für Freiwilligendienste im Sport fungiert und seit Jahren schon jungen Menschen die Möglichkeit bietet, mittels des Programms „weltwärts“ im Ausland sozial tätig zu werden.

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An Schulen Sportunterricht geben

Anteilig gefördert durch Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird nun auch Vinitha Sritharan das Projekt des ASC Göttingen begleiten und sich in Afrika gemeinnützig einbringen. „Ich musste ein mehrtägiges Online-Bewerbungsverfahren durchlaufen, wo es darum ging, zu zeigen, warum man den Freiwilligendienst machen möchte“, berichtet Vinitha Sritharan. Ihre Argumentation zur Vermittlung von Werten im Sport, und in diesem Zusammenhang selbst gemachten Erfahrungen als Fußballerin, haben die Jury überzeugt. „Einen Tag vor Weihnachten habe ich die Zusage bekommen. Es war ein ganz besonderes Geschenk“, erzählt die Esloherin, die zu den 100 Ausgewählten unter den insgesamt 400 Bewerberinnen und Bewerbern gehört.

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In Kigali, der Hauptstadt Ruandas, wird Vinitha Sritharan für ein deutsch-afrikanisches Partnerschaftsbüro arbeiten, welches Sportveranstaltungen zum Zweck der Friedenserziehung und Gewaltprävention – unter anderem an Schulen – plant und durchführt. „Ich werde an verschiedenen Projekten mitwirken dürfen. Insbesondere mit Lehrern und Schülern werde ich eng zusammenarbeiten. An einigen Schulen darf ich sogar Sportunterricht geben. Das stelle ich mich super interessant und vielfältig vor. Ich freue riesig darauf“, teilt sie mit.

Keine Angst vor der Pandemie

Angst vor der pandemiebedingten Situation in Afrika hat die 26-Jährige indes nicht. „Ich werde bis dahin beide Corona-Schutzimpfungen haben. Dann sollte alles gut gehen“, sagt sie zuversichtlich. Ein halbes Dutzend anderer Schutzimpfungen hat Vinitha Sritharan eigens für den bevorstehenden Auslandsaufenthalt sowieso schon gemacht, unter anderem wurde sie gegen Malaria und Typhus geimpft. Einige weitere Schutzimpfungen folgen noch bis zum Zeitpunkt ihrer Abreise.

Bis Oktober wird Vinitha Sritharan ihre Mannschaft vom FC Fleckenberg/Grafschaft in der A-Kreisliga HSK der Frauen noch tatkräftig unterstützen und bei den ersten Saisonspielen das Tor hüten. „Ich werde jedes Fußballspiel genießen und möchte so viele schöne Momente und Siege wie möglich feiern“, kündigt Vinitha Sritharan. „Anschließend wird die Mannschaft auch ohne mich erfolgreich sein. Davon bin ich überzeugt.“