Arnsberg-Herdringen. Der SV Herdringen hat mit viel Aufwand seine Sportanlage aufgerüstet. Was alles neu ist – und welche Folgen sich der Verein aus Arnsberg erhofft.

Mit Schwung schiebt Michael Ricke die große Schiebetür des neuen Wintergartens auf der Anlage des SV Herdringen auf. Von der Anhöhe neben dem Vereinsheim aus blickt er nun genau auf den Kunstrasenplatz der „Krähen“ – und ist sichtlich zufrieden. „Hier wird Leben stattfinden. Das bringt unseren Verein nach vorne!“, sagt der 2. Geschäftsführer des SV Herdringen. Mit enormem ehrenamtlichen Einsatz ist an der heimischen Sportanlage ein neuer Schmuckkasten erbaut worden.

Arnsberg: ein Wintergarten als Tribüne

75 Quadratmeter Fläche hat der Wintergarten, 15 Quadratmeter ist der überdachte Außenbereich groß. „Man kann auch bei schlechtem Wetter vom Wintergarten aus die Spiele unserer Mannschaften verfolgen“, freut sich Michael Ricke schon auf die Zeit, in der die Coronamaßnahmen so etwas hoffentlich wieder zulassen werden. Bereits jetzt werde der neue Wintergarten coronakonform von Teilen der Mannschaften zum gemütlichen Austausch bei Bierchen oder Cola nach den jeweiligen Trainingseinheiten genutzt. „Endlich passiert das hier wieder bei uns. Das war auch vor Corona leider selten geworden“, erklärt Ricke.

Hintergrund: Zur Saison 2019/2020 hatten sich nach den Juniorenteams auch die Seniorenfußballer des SV Herdringen und des TuS Müschede zur SG Herdringen/Müschede zusammengeschlossen. Die ersten beiden gemeinsamen Spielzeiten in der Kreisliga A Arnsberg waren von der Coronapandemie geprägt; zuletzt war die Spielzeit 2020/2021 annulliert worden. „Der Anfang der SG war nicht leicht, das ist aber, denke ich, normal. Jetzt gibt es für die Leute aber nicht mehr nur noch den SV Herdringen und den TuS Müschede, sondern eben die Spielgemeinschaft. Wir sind als SG zusammengewachsen, und das sieht man auch an den sehr guten Trainingsbeteiligungen mit jeweils mehr als 20 Spielern“, erklärt Michael Ricke.

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Um sich zukunftsfähig aufzustellen und „attraktiv zu machen für die Jugend und neue Spieler“, wie Ricke betont, hatte der SV Herdringen auf seiner Sportanlage Baumaßnahmen geplant. Ein Jahr Vorbereitungszeit war nötig, um beispielsweise die entsprechenden Baugenehmigungen zu erhalten. Seit dem Februar dieses Jahres wurde dann vor Ort geschuftet, auch mit der Hilfe heimischer Unternehmen. Und es entstand dank eines festen Teams von zehn Ehrenamtlichen in etwa 600 Arbeitsstunden der neue Wintergarten, dessen Glas isoliert und dessen Dach vollständig gedämmt ist.

Barrierefreier Zugang

Der Zugang wird, sobald alle Arbeiten erledigt sind, sowohl vom Vereinsheim aus als auch von außen, vom Sportplatz oder dem angrenzenden Spielplatz, möglich sein. 120 Quadratmeter neues Pflaster sind bereits verlegt, und auch ein barrierefreier Zugang wurde vor Ort umgesetzt. Es sei das größte Projekt des SV Herdringen seit der Fertigstellung des Kunstrasenplatzes im Jahr 2005, sagt Michael Ricke, der beim SVH auch schon als Fußballer, Jugendtrainer und Beisitzer aktiv gewesen ist.

Zwei Jahre nach dem 100. Geburtstag des Vereins – diesen hatte der SV Herdringen noch vor Ausbruch der Coronapandemie unter anderem mit der Partie einer Sauerländer Auswahl gegen die Traditionsmannschaft des FC Schalke 04 gefeiert – haben sich die „Krähen“ nun ein schmuckes neues Nest gebaut. „Es hat viel Planung gekostet, aber das Ergebnis ist sehr schön und modern. Das gefällt uns allen sehr gut“, sagt Michael Ricke.