Winterberg. Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) hat seinen Olympiakader für Peking 2022 bekanntgegeben. Warum mehrere HSK-Athleten dabei sind.

Die Tränen, die Alexander Gassner weinte, als er ausgerechnet im Skeleton-Mekka St. Moritz den ersten Weltcupsieg seiner Karriere feiern durfte, waren für alle zu sehen. Wie es Christian Baude, dem Chef-Bundestrainer, in diesem Moment ging, das verriet dieser jetzt. „Ich war emotional sehr ergriffen“, sagte Baude – und fügte eine einleuchtende Erklärung an.

Dass dieses Thema ausgerechnet jetzt aufkocht, liegt ebenso auf der Hand. Denn in der Ferne leuchten die olympischen Ringe.

Angriff auf die Medaillen in Peking

In Peking sollen 2022 die Olympischen Winterspiele ausgetragen werden. Alexander Gassner, Jacqueline Lölling, Laura Nolte und Co. wollen dort auf dem Skeleton sowie im Bob ein gewichtiges Wörtchen um die Medaillen mitreden. Und seit einigen Tagen schauen die Verantwortlichen des Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes (NWBSV) am Stützpunkt in Winterberg noch zuversichtlicher auf den winterlichen Höhepunkt. Der Grund: die Nominierungen für die Kader des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD).

„Im Ergebnis können wir als Verband sehr zufrieden sein mit der Bundeskader-Nominierung“, erklärte Alois Schnorbus, Vize-Präsident des NWBSV. „Ein hervorragendes Ergebnis ist beim Skeleton hervorzuheben. Im Olympiakader sind wir mit drei von acht Athleten und Athletinnen vertreten, das entspricht einem Anteil von 37,5 Prozent“, ergänzte er: „Auch Bob ist absolut zufriedenstellend: Wenn wir Deborah Levi, die zwar seit dem vergangenen Jahr dem SC Potsdam angehört, aber von unserem Stützpunkt betreut wird, hinzuzählen, liegen wir im Olympiakader bei 19,35 Prozent. Und unser Gesamtanteil von rund 25 Prozent am BSD-Kader kann sich sehen lassen.“

So jubeln Laura Nolte und Co. beim Weltcup in Winterberg

Das Team aus Deutschland, Stephanie Schneider (re.) und Kira Lipperheide (li.) freuen sich über ihren ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa
Das Team aus Deutschland, Stephanie Schneider (re.) und Kira Lipperheide (li.) freuen sich über ihren ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa © dpa | Caroline Seidel
Das Team aus Deutschland, Stephanie Schneider (re.) und Kira Lipperheide (li.) freuen sich über ihren ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa
Das Team aus Deutschland, Stephanie Schneider (re.) und Kira Lipperheide (li.) freuen sich über ihren ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa © dpa | Caroline Seidel
Siegerehrung nach dem Weltcup der Damen in Winterberg mit den Bobteam Stephanie Schneider/Kira Lipperheide (1.), Mariama Jamanka/Annika Drazek (2.) und Laura Nolte/Deborah Levi (3.).
Siegerehrung nach dem Weltcup der Damen in Winterberg mit den Bobteam Stephanie Schneider/Kira Lipperheide (1.), Mariama Jamanka/Annika Drazek (2.) und Laura Nolte/Deborah Levi (3.). © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Siegerehrung nach dem Weltcup der Damen in Winterberg mit den Bobteam Stephanie Schneider/Kira Lipperheide (1.), Mariama Jamanka/Annika Drazek (2.) und Laura Nolte/Deborah Levi (3.).
Siegerehrung nach dem Weltcup der Damen in Winterberg mit den Bobteam Stephanie Schneider/Kira Lipperheide (1.), Mariama Jamanka/Annika Drazek (2.) und Laura Nolte/Deborah Levi (3.). © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Mariama Jamanka (links) und Annika Drazek (TV Gladbeck) verfolgen beim Weltcup in Winterberg die Läufe der Konkurrenz in der Leadersbox.
Mariama Jamanka (links) und Annika Drazek (TV Gladbeck) verfolgen beim Weltcup in Winterberg die Läufe der Konkurrenz in der Leadersbox. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Mariama Jamanka (links) und Annika Drazek (TV Gladbeck) verfolgen beim Weltcup in Winterberg die Läufe der Konkurrenz in der Leadersbox.
Mariama Jamanka (links) und Annika Drazek (TV Gladbeck) verfolgen beim Weltcup in Winterberg die Läufe der Konkurrenz in der Leadersbox. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegen Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang.
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegen Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Der BSC Winterberg verabschiedete nach dem Weltcup der Damen offiziell seine ehemalige Anschieberin Annika Drazek (Mitte). Drazek wechselte vor der Saison zu ihrem Heimatverein TV Gladbeck. Christoph Brieden (rechts) und Christian Senge überreichten Blumen.
Der BSC Winterberg verabschiedete nach dem Weltcup der Damen offiziell seine ehemalige Anschieberin Annika Drazek (Mitte). Drazek wechselte vor der Saison zu ihrem Heimatverein TV Gladbeck. Christoph Brieden (rechts) und Christian Senge überreichten Blumen. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Der BSC Winterberg verabschiedete nach dem Weltcup der Damen offiziell seine ehemalige Anschieberin Annika Drazek (Mitte). Drazek wechselte vor der Saison zu ihrem Heimatverein TV Gladbeck. Christoph Brieden (rechts), Alois Schnorbus (links) und Christian Senge (2.v.li.) überreichten Blumen.
Der BSC Winterberg verabschiedete nach dem Weltcup der Damen offiziell seine ehemalige Anschieberin Annika Drazek (Mitte). Drazek wechselte vor der Saison zu ihrem Heimatverein TV Gladbeck. Christoph Brieden (rechts), Alois Schnorbus (links) und Christian Senge (2.v.li.) überreichten Blumen. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Bobpilotin Laura Nolte (BSC Winterberg) nach dem dritten Platz beim Weltcup in Winterberg mit ihrer Familie.
Bobpilotin Laura Nolte (BSC Winterberg) nach dem dritten Platz beim Weltcup in Winterberg mit ihrer Familie. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Siegerehrung nach dem Weltcup der Damen in Winterberg mit den Bobteam Stephanie Schneider/Kira Lipperheide (1.), Mariama Jamanka/Annika Drazek (2.) und Laura Nolte/Deborah Levi (3.).
Siegerehrung nach dem Weltcup der Damen in Winterberg mit den Bobteam Stephanie Schneider/Kira Lipperheide (1.), Mariama Jamanka/Annika Drazek (2.) und Laura Nolte/Deborah Levi (3.). © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw.
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegen Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang.
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegen Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Die Fans in der Veltins-EisArena sorgen für Stimmung, beim Start oder im Ziel.
Die Fans in der Veltins-EisArena sorgen für Stimmung, beim Start oder im Ziel. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw.
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Das Team aus Deutschland mit Laura Nolte und Deborah Levi im Eiskanal. Foto: Caroline Seidel/dpa
Das Team aus Deutschland mit Laura Nolte und Deborah Levi im Eiskanal. Foto: Caroline Seidel/dpa © dpa | Caroline Seidel
Das Team aus Deutschland mit Stephanie Schneider und Kira Lipperheide im Eiskanal. Foto: Caroline Seidel/dpa
Das Team aus Deutschland mit Stephanie Schneider und Kira Lipperheide im Eiskanal. Foto: Caroline Seidel/dpa © dpa | Caroline Seidel
Das Team aus Deutschland mit Mariama Jamanka und Annika Drazek im Eiskanal. Foto: Caroline Seidel/dpa
Das Team aus Deutschland mit Mariama Jamanka und Annika Drazek im Eiskanal. Foto: Caroline Seidel/dpa © dpa | Caroline Seidel
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Hinter den Prozentzahlen stehen Namen, in ihren Disziplinen mittlerweile sehr bekannte Namen. Namen wie jener von Alexander Gassner, Skeleton-Pilot des BSC Winterberg, der sich in der vergangenen Saison mit seinen ersten Weltcupsiegen in der internationalen Spitze etablierte. Jacqueline Lölling, Skeleton-Pilotin der RSG Hochsauerland, erlebte zwar einen durchwachsenen Winter, gehört aber seit Jahren zu den besten Damen ihres Fachs.

Skeletoni Neise macht Druck

Mittlerweile schloss mit Hannah Neise (BSC Winterberg) allerdings auch ein Youngster zu Etablierten wie Lölling oder Weltmeisterin Tina Hermann auf. „Sie war für mich die Aufsteigerin der Saison“, sagte Cheftrainer Christian Baude. Dass Gassner, Lölling und Neise sich im Olympiakader wiederfinden – ist keine allzu große Überraschung.

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Im Bob hängen zwar die größten Hoffnungen des Stützpunkts Winterberg auf olympische Erfolge an Pilotin Laura Nolte vom BSC. Allerdings zählen auch deren Vereinskollegen Anschieber Christopher Weber und Anschieberin Leonie Fiebig zu den heißen Eisen. Abzuwarten bleibt, wie sich der Genesungsprozess bei Top-Anschieberin Annika Drazek (TV Gladbeck) entwickelt. Neben diesem Trio zählt auch Kira Lipperheide (TV Gladbeck) zum Olympiakader. Im Perspektivkader sind mit Cynthia Kwofie und Max Neumann weitere Anschieber des BSC Winterberg.

Eine Sparte fällt allerdings ab. Beim Rodeln ist der NWBSV im Olympiakader derzeit nicht vertreten. Doch die routinierten Doppelsitzer Robin Geueke/David Gamm und die junge Cheyenne Rosenthal (alle BSC Winterberg) möchten aus dem Perspektivkader heraus Richtung Spitze – und in Richtung des Olympia-Tickets – angreifen.

Vielleicht gelingt ihnen ja im kommenden Winter mit dem ersten Weltcupsieg der Karriere ein Triumph wie Alexander Gassner in St. Moritz. Warum dieser Sieg selbst Cheftrainer Baude emotional packte? „Alex hat da nicht nur seinen ersten Weltcupsieg eingefahren, sondern auch den ersten Weltcupsieg für mich als Cheftrainer. Da war ich emotional sehr ergriffen. Wir hatten in der Saison zwar schon mehrfach auf dem Podium gestanden, aber die deutsche Nationalhymne hatten wir bis dahin noch nicht gehört“, erklärte er.

NWBSV-Athleten im Olympiakader

Bob: Annika Drazek (Anschieberin, TV Gladbeck), Leonie Fiebig (Anschieberin, BSC Winterberg), Kira Lipperheide (Anschieberin, TV Gladbeck), Laura Nolte (Pilotin, BSC Winterberg), Christopher Weber (Anschieber, BSC Winterberg). – Skeleton: Alexander Gassner (BSC Winterberg), Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland), Hannah Neise (BSC Winterberg).

NWBSV-Athleten im Perspektivkader

Bob: Cynthia Kwofie (Anschieberin, BSC Winterberg), Max Neumann (Anschieber, BSC Winterberg). – Rennrodel: Cheyenne Rosenthal (Einsitzer, BSC Winterberg), Robin Geueke (Doppelsitzer, BSC Winterberg), David Gamm (Doppelsitzer, BSC Winterberg). – Skeleton: Felix Seibel (BRC Hallenberg).