Brilon. Zu seiner aktiven Zeit hat Reinhard Hillebrand, Ex-Torjäger des SV Brilon, den Rasen umgepflügt, heute hütet er ihn wie seinen Augapfel.

Reinhard Hillebrand - in Brilon besser bekannt unter dem Spitznamen „Schwicker“ – war in den 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahren erfolgreicher Torjäger des SV Brilon in der Fußball-Bezirks- und Landesliga.

Als Rentner widmet sich der 65-jährige Anhänger des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund nun vornehmlich der Gartenarbeit und seinen drei Enkelkindern. „Durch die Landwirtschaft war ich für die Gartenarbeit schon ein wenig vorbelastet. Ich vertikutiere, dünge und mähe den Rasen. Alles mit viel Freude“, berichtet Reinhard Hillebrand, der auch bei den Umbaumaßnahmen des SV Brilon am Sportplatz an der Jakobuslinde mitgewirkt hat. Unter anderem wurden dort Flutlichtmasten gestrichen, Pflastersteine gelegt und der Vereinsraum umgestaltet. „Man hat jetzt einfach als Rentner mehr Zeit“, sagt der zweifache Familienvater, der seit mehr als 40 Jahren mit Ehefrau Brigitte verheiratet ist.

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Zu seiner aktiven Zeit hat Reinhard Hillebrand nicht nur viele Tore geschossen, sondern auch zahlreiche Titel mit dem SV Brilon geholt. „Mein erstes Spiel habe ich 1966 als rechter Verteidiger in Elpe gemacht. Da habe ich allerdings mehr nach den Kühen auf der Nachbarwiese als nach dem Ball geschaut. Da gab es dann vom Trainer in der Pause deutliche Worte“, erinnert sich „Schwicker“, der in der Schüler und Jugend viermal Pokalsieger und dreimal Kreismeister geworden ist. Dazu gelang 1972 der Aufstieg mit der Jugend in die Bezirksliga, wo er dann bis 1974 gespielt hat.

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Auf Platz drei der Torschützenliste

Die Erfolgsserie setzte sich dann auch bei den Senioren fort. Nach der Jugend gelang unter Trainer Karl-Heinz Ehlert 1975 der Aufstieg in die Bezirksliga und 1980 unter Wolfgang Habich in die Landesliga. In der Aufstiegssaison 1979/1980 belegte Reinhard Hillebrand mit 22 Toren hinter Celal Öztürk von RW Erlinghausen (25 Tore) und Alfons Hufnagel vom FC Cobbenrode (24) Platz drei der Torschützenliste.

„Ich weiß nicht, ob ich heute noch so viele Tore erzielen würde. Der Fußball ist gegenüber früher viel athletischer, schneller, taktisch und technisch versierter geworden. Heute soll der Ball ins gegnerische Gehäuse getragen werden. Ich vermisse den richtigen Weitschuss und damit verbunden Tore aus 20 bis 25 Metern, wo der Ball dann im Dreieck einschlägt“, berichtet Reinhard Hillebrand, den die Trainer Ehlert und Habich geprägt sowie gefördert haben. „Beide hatten unterschiedliche Philosophien. Bei Karl -Heinz Ehlert war es mehr der Hurra-Fußball. Da haben wir viele Tore geschossen, dafür aber auch zahlreiche kassiert. Wolfgang Habich war dagegen ein gewiefter Taktiker, bei dem zunächst die Null stehen musste“, teilt Hillebrand mit.

Das Titelsammeln ging auch bei den Altsenioren weiter, wo er 1999 gleich sechs Titel holte. Jeweils Stadt-, Kreis- und HSK-Meister in der Halle mit den Altsenioren (Ü32) und Altligisten (Ü40).

Seine 50-jährige Fußball-Laufbahn hat Reinhard Hillebrand im Jahr 2016 beim SV Brilon beendet. Für den Verein von der Jakobuslinde hat er aber nicht nur Fußball gespielt, sondern war auch fast 40 Jahre lang im Vorstand tätig, unter anderem mehr als 30 Jahre als Hauptkassierer.