Sauerland. Der Handballverband Westfalen hat den Vereinen durch seine Entscheidungen zur Saison 2020/2021 Planungssicherheit gegeben. Was beschlossen ist.

Die Durchführung der Saison 2020/2021 unter gewohnten Bedingungen ist nicht mehr möglich – das ist die Meinung des Präsidiums des Handballverbandes Westfalen, der nun weitreichende Entscheidungen getroffen hat: Die aktuell aufgrund der Coronapandemie pausierende Spielzeit findet – wenn sie fortgesetzt werden kann – auf freiwilliger Basis statt. Geplant ist nun eine Aufstiegsrunde für die Klubs, die gern in die nächsthöhere Liga springen würden. Zudem durften auch viele Vereine aus dem HSK über den vorzeitigen Klassenverbleib jubeln.

So können überkreislich betrachtet das junge und neuformierte Frauenteam des TV Arnsberg erneut für die Verbandsliga, die Handballerinnen des HV Sundern und der SG Ruhrtal wieder für die Landesliga und die Spielerinnen des TV Arnsberg II und des TV Neheim weiter mindestens für die Bezirksliga planen. Eine Erleichterung für die heimischen Vereine, wie auch Sven Schulte, Handball-Abteilungsleiter des TV Neheim, zugibt. „Auch wenn der Handball für uns alle gerade extrem weit weg ist, gibt uns das als Verein doch einige Planungssicherheit. Diese Entscheidungen des Verbandes halte ich grundsätzlich für gut und richtig“, betont Schulte.

Der HV Westfalen hatte in einer Mitteilung erklärt, dass es keine Absteiger gibt, die Saison nun freiwillig weitergeführt wird und „Vereine, die in ihren Ligen aufsteigen wollen“ mittels „einer noch vorzunehmenden Meldung an einer Aufstiegsrunde teilnehmen“.

Kuriose Konstellation für TV Neheim

Für den TV Neheim ergeben sich daraus spannende Konstellationen: Mit ihrem ehrgeizigen Coach Klaus-Dieter Erbuth streben die Männer ohnehin in die Landesliga. Die Frauen könnten als stark gestarteter Aufsteiger (zwei Siege aus zwei Spielen und Platz eins) gar den Durchmarsch schaffen. „Ich denke schon, dass beide Mannschaften in einer möglichen Aufstiegsrunde antreten würden“, sagt Abteilungsleiter Sven Schulte. Die Teams wollten sportlich den Aufstieg packen.

Dass nun der frühzeitige Klassenerhalt feststeht, erfreut auch die SG Ruhrtal, die sowohl dem Männer- als auch dem Frauenteam umgehend via Facebook gratulierte. SGR-Männerwart Matthias Klute denkt, „dass wir den Klassenerhalt sicherlich auch sportlich geschafft hätten“. Generell sei es aktuell schwierig, weil die allgemeine Perspektive unklar sei: „Man trainiert zwar und das durchaus kreativ – aber man weiß ja nicht so recht, wofür eigentlich. Wenn es wieder losgeht, brauchen die Spieler mindestens eine sechs- bis achtwöchige Vorbereitung, ehe sie fit sind.“

So erklärt sich der Handballverband Westfalen

Im Namen des Präsidiums des HV Westfalen erklärte Andreas Tiemann, Vize-Präsident Spieltechnik, die Maßnahmen so: „Selbst für den optimalen Fall, dass die Inzidenzwerte bis Mitte Februar soweit runtergehen, dass die Behörden ein Mannschaftstraining in der Halle erlauben würden, verbleibt nicht ausreichend Zeit, um sich auf eine Fortsetzung der Saison bis zu den Sommerferien vorzubereiten. Eine Verlängerung der Saison bis in den Herbst bringt unseres Erachtens keinen Sinn, da dieses zu Lasten der Saison 2021/2022 gehen würde.“

Wer nun nicht an einer Aufstiegsrunde teilnehmen wolle, erhalte die Möglichkeit, „für einen Ligapokal in kleinen regionalen Gruppen zu melden“. Alle relevanten spieltechnischen Regelungen will der Verband noch bekanntgeben.