Brilon. Die American Footballer der Brilon Lumberjacks dürfen ihren Sport derzeit nicht gemeinsam ausüben. Jetzt gibt es Infos zur Saison 2021.

Es war der Abschluss einer denkwürdigen Saison: Am 22. September 2019 besiegten die American Footballer der Brilon Lumberjacks, damals Landesligist, in ihrem letzten Saisonspiel 2019 die Duisburg Vikings mit 30:14. Die Sauerländer sicherten sich damit Tabellenplatz zwei und nach Umstrukturierungen der Ligen den unverhofften Aufstieg in die Verbandsliga. Seit diesem letzten Ligaspiel vor 16 Monaten ist auf dem Spielfeld wenig bei den Lumberjacks passiert, doch nun hat der für sie verantwortliche Verband Pläne für eine mögliche Saison 2021 vorgelegt.

Das alternative Training der Brilon Lumberjacks

Die Saison im Jahr 2020 stand von vorneherein unter keinem guten Stern – aufgrund der Coronapandemie. Der Saisonstart wurde immer wieder verschoben, und letztlich musste die komplette Spielzeit in der kontaktfreudigen Sportart American Football abgesagt werden. Kein einziger Snap, nicht ein Touchdown und auch kein einziger
Meter Raumgewinn: Weil die Saison 2020 für die heimischen Footballer flachfiel, stellte sich Ernüchterung ein.

Zuvor hatten die Brilon Lumberjacks nach dem ersten Lockdown Mitte März des vergangenen Jahres für die Wiederaufnahme des Trainings im Sommer neben der Umsetzung eines notwendigen Hygienekonzeptes auch das Training umgestellt. „American Football ist ein Kontaktsport. Auch wir mussten nun den Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten”, sagt Headcoach Chris Nehls: „Wir haben in kleinen Gruppen von maximal fünf Personen trainiert. Jede Gruppe hatte einen eigenen Coach.”

Praktisch bedeutete das: Tacklings konnten nicht trainiert werden – obwohl eine absolute Basis des Footballsport. Der Fokus lag daher auf der Kondition und der Technik sowie dem Einüben von Spielzügen und Laufwegen. Nehls: „Die Spieler bewegen sich dabei in einer Art Raster, das den Abstand gewährleistet.” Auch Freundschaftsspiele als eine Art Ersatz für die reguläre Ligensaison konnten nicht ausgerichtet werden. „Wir hatten noch ein, zwei Testspiele geplant”, betont der Headcoach. Spätestens der zweite Lockdown, der am 2. November begann, brachte den Trainings- und Spielbetrieb erneut zum Erliegen.

Vier mögliche Szenarien für einen Saisonstart

Immerhin: Der auch für die Lumberjacks verantwortliche American Football & Cheerleading Verband NRW hat sich jetzt zumindest schon mal Gedanken darüber gemacht, wie ein Zeitplan für eine Saison in diesem Jahr aussehen könnte. Der Verband hat darüber hinaus vier Szenarien für den möglichen Kickoff der Spielzeit 2021 entwickelt.

Im Idealfall, also Szenario Nummer eins, soll demnach die Saison am 1. Mai beginnen. In Szenario zwei ist ein Start für den 13. Mai und bei Szenario drei sind die ersten Spiele für den 3. Juni (Fronleichnam) vorgesehen. Das vierte Szenario plant mit dem Kickoff der Saison am 14. August. Die beiden letztgenannten Vorschläge sehen laut den weiteren Ausführungen des Verbandes zudem jeweils eine Vergrößerung der Ligen und jeweils nur eine Einfachrunde in den Ligen vor.

Welche Lösung letztlich zum Tragen kommt, hängt nun in erster Linie von der weiteren Entwicklung der Coronapandemie ab. Wichtig ist dabei vor allem, wie die Vorgaben beziehungsweise Verbote seitens der NRW-Landesregierung und der einzelnen Kommunen aussehen werden.

„In Anbetracht der aktuellen Situation und der voraussichtlichen weiteren Vorgehensweise der Politik gehe ich davon aus, dass eine mögliche Saison erst recht spät in diesem Jahr beginnen wird. Auf jeden Fall nicht wie gewohnt im Frühjahr, sondern eher Richtung Ende der Sommerferien oder im frühen Herbst. Alternativ denke ich, dass falls bis zu diesem Zeitpunkt kein Saisonspielbetrieb möglich sein wird, es dann möglich ist, zumindest Freundschaftsspiele auszutragen”, sagt Chris Nehls. Mehr Klarheit könnte es auf der Jahreshauptversammlung des American Football & Cheerleading Verbandes NRW am Samstag, 27. Februar, geben.