Sauerland. Jetzt also doch: Der Silvesterlauf von Werl nach Soest wird 2020 nicht stattfinden. Wie die Läufer trotzdem an den Start gehen können.

Der Silvesterlauf von Werl nach Soest, nach eigenen Angaben „Deutschlands größter Silvesterlauf“, ist abgesagt worden. Das erklärte das Organisationsteam um Veranstalter Ingo Schaffranka in einer Stellungnahme.

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Die Kultveranstaltung, an der im vergangenen Jahr insgesamt 7426 Aktive und darunter viele Sportler aus dem Hochsauerlandkreis teilgenommen hatten, fällt der aktuellen Lage in der Coronapandemie zum Opfer.

Das sagt der Veranstalter

Somit muss die 39. Ausgabe des Kultlaufs von Werl nach Soest verschoben werden. „Der erneute Teil-Lockdown und die stark ansteigenden Zahlen machen eine Durchführung von Großveranstaltungen unmöglich. Auch unser Konzept mit Starts in verschiedenen Zeitblöcken können wir nicht anbieten“, erklärte Organisationschef Ingo Schaffranka.

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Aufgrund der Coronakrise, die seit Mitte März den Alltag stark beeinflusst, hatte das Orgateam ohnehin vier Szenarien erdacht, um den Silvesterlauf Ende dieses Jahres durchführen zu können. Dass Variante eins, nämlich ein normaler Silvesterlauf mit Rahmenprogramm, nicht durchführbar sein würde, war dabei schnell klar geworden. Die Organisatoren wollten entsprechend mit Szenario zwei den Silvesterlauf anbieten – und zwei andere Varianten in der Hinterhand haben. Was Szenario zwei beinhalten würde, erklärte im Sommer Ingo Schaffranka: „Wir werden am Silvestertag ab 11 Uhr mit den Starts der Läuferinnen und Läufer in Feldern von 100 Aktiven ausschließlich über die 15-Kilometer-Strecke in Werl beginnen. Das Signal der Ordnungsbehörden vom Kreis und den Städten war positiv. Weil ansonsten um 11 Uhr bereits die Wanderer gestartet sind, war das kein großer Umbruch. Im Zehn-Minuten-Rhythmus werden die Blöcke bis 14 Uhr starten.“ So lautete der Plan damals – der jetzt obsolet geworden ist.

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Leichtathleten, die gerne gestartet wären, sollen nun die Möglichkeit bekommen, virtuell und dezentral an einem Wettbewerb über verschiedene Distanzen teilzunehmen. „Wir können als Veranstalter in dieser für uns alle einmaligen Pandemie-Situation keine unnötigen Risiken eingehen. Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren vielen ehrenamtlichen Helfern, den zahlreichen Sportlerinnen und Sportlern, aber auch gegenüber der Bevölkerung in unser Region, deren Gesundheit zu schützen“, begründete Ingo Schaffranka die Entscheidung für eine virtuelle Austragung. Thomas Schnabel, Marketing-Chef des Hauptsponsors Sparkasse Soest-Werl, blickte zuversichtlich auf das virtuelle Event: „Wir gehen hier einen neuen Weg, der der aktuellen Situation angemessen ist und auch in diesen besonderen Zeiten den Einsatz für den guten Zweck ermöglicht.“ Er freue sich sehr auf den virtuellen Wettbewerb und hoffe auf eine rege Teilnahme. Auch die weiteren Förder stünden hinter diesem Konzept, so Schaffranka.

So läuft der alternative Lauf ab

Unter dem Hashtag „silvesterhomerun“ wird der Silvesterlauf in diesem Jahr als bundesweite, virtuelle Variante angeboten. Aus Veranstaltersicht steht wie immer der Spaß am Sport und Laufen für den guten Zweck im Vordergrund.

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    „Die Wettbewerbe werden mit eigenverantwortlicher Zeitnahme durchgeführt. Traditionell werden die Strecken über fünf und 15 Kilometer mit den Wettbewerben Laufen, Walken und Nordic-Walking angeboten. Beim Wandern wollen wir virtuell keine Streckenlänge vorgeben, sondern freuen uns über jeden Teilnehmer, der mitmacht“, erklärte Ingo Schaffranka.

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    Die Startnummern sollen wir nach erfolgter Anmeldung als PDF-Date zugesendet werden. „Jeder Teilnehmer, der registriert ist und uns seine Zeit mitteilt, bekommt die traditionelle Finisher-Medaille auf den Postweg zugesandt. Aus diesem Grund ist auch eine Anmeldung zum virtuellen Sparkassen-Silvesterlauf notwendig“, hieß es weiter. Die Teilnahmegebühr beträgt für alle Wettbewerbe zehn Euro, die Online-Anmeldung startet am 15. November auf silvesterlauf.com.

    Nach den Weihnachtsfeiertagen soll der #silvesterhomerun dann bereits starten, in einem fünftägigen Wettbewerbszeitraum vom 27. Dezember, 0 Uhr, bis 31. Dezember, 23.59 Uhr – bei freier Streckenwahl. Jeder Sportler könne unter Einhaltung der aktuellen Regeln allein oder gemeinsam laufen.

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    Die Organisatoren erklären weiter: „Die Teilnahme am Wettbewerb wird als erfolgreich gewertet, sobald der Teilnehmer seine gemessene Zeit in das Ergebnisportal einträgt. Genau wie bei einem richtigen Wettbewerb gibt es am Ende eine Ergebnisliste. Wir verlangen aber keine Nachweise und vertrauen auf die Ehrlichkeit und sportliche Fairness der Läufer.“ Anstelle einer klassischen Siegerehrung würden unter allen Finishern mit einer eingetragenen Zeit zufällig Sachpreise verlost – aus diesem Grund sei eine Manipulation zwecklos. „Die Spenden an die Begünstigten wollen wir dann zusammen mit unseren Sponsoren nächstes Jahr übergeben“, sagte Ingo Schaffranka.