Winterberg. Sie war wütend auf sich selbst. Doch nach dem zweiten Platz beim Rennrodel-Weltcup in Winterberg fand Natalie Geisenberger schnell Trost.
Natürlich gratulierte sie ihrer Teamkollegin Julia Taubitz zum Sieg beim Rennrodel-Weltcup in Winterberg. Sie machte auch die Siegerehrung noch mit – und lächelte als Zweitplatzierte gequält. Doch nach der kurzen Zeremonie verschwand Natalie Geisenberger kommentarlos aus der Veltins-EisArena. Ein Patzer, mit dem sie ihren ersten Saisonsieg verschenkt hatte, ärgerte sie maßlos. Erst ein (sehr) junger Herr spendete Trost – und zauberte das Lächeln zurück.
Geisenberger eine „Rodel-Mami“
Dajana Eitberger und Natalie Geisenberger sind in dieser Weltcup-Saison die „Rodel-Mamis“. Im vergangenen Winter pausierten sie schwanger, nun sind sie als junge Mütter zurück.
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Geisenberger vollbringt dabei eine logistische familiäre Meisterleistung. Beim Training oder bei Wettkämpfen sei ihr Sohn Leo, der im Mai geboren wurde, zwar nicht an der Bahn, aber jeweils in einem nahe gelegenen Hotel bei ihrem Mann oder ihrem Vater.
„Es war von Anfang an klar: Wenn ich das Abenteuer, als Mutter in den Leistungssport zurückzukehren, wage, dann nur, wenn ich den Kleinen mitnehmen kann“, erzählte Geisenberger. „Ich kann mir nicht vorstellen, monatelang weg zu sein, ihn kurz an Weihnachten zu sehen und dann das nächste Mal wieder im März. Das schafft mein Mutterherz einfach nicht.“
Leo wartete also auch in Winterberg, während seine Mama den ersten Saisonsieg in greifbarer Nähe hatte. Doch ein Patzer am Start verhinderte den Erfolg, so dass am Ende der fünfte zweite Platz im fünften Saisonrennen für die Führende im Gesamtweltcup zu Buche stand.
Aber natürlich war es der kleine Leo, der die gute Laune bei seiner Mutter zurückkehren ließ. „Und da ist er, der Moment, der wirklich zählt“, schrieb sie zu dem Foto, welches sie auf ihrem Instagram-Account postete. Sie ergänzte: „Natürlich ärgert mich der Fehler am Start im zweiten Lauf sehr und ich bin froh, dass es damit noch zu Platz 2 gereicht hat...“