Arnsberg. Der SV Bachum/Bergheim steht in der Kritik: Einer seiner Trainer ist Initiator von Corona-Demos im HSK. Jetzt sprechen der Verein und der Coach.
Im Zuge der Diskussionen um die Mitte November in Arnsberg-Hüsten veranstaltete Corona-Demonstration mit letztlich etwa 180 Teilnehmern und um die nun für Freitag, 4. Dezember, in Neheim beantragte „Querdenker“-Demo – diese will die Stadt Arnsberg aber nicht genehmigen – ist jetzt auch der SV Bachum/Bergheim in die Kritik geraten. Der Grund: Demo-Initiator Wallid Chahrour engagiert sich ehrenamtlich als Trainer einer Juniorenfußball-Mannschaft des Vereins.
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Chahrour ist Coach der D2-Jugend des SV Bachum/Bergheim , die in der Kreisliga B aktiv ist. Er betreut dort mit einem Trainerteam junge Fußballer der Jahrgänge 2008 und 2009.
Corona-Demos im Sauerland: Kritik an Corona-Maßnahmen
Bei der von Chahrour initiierten und Mitte November auf der Hüstener Riggenweide veranstalteten Demonstration waren die Maßnahmen der Politik gegen die Ausbreitung des Coronavirus’ kritisiert worden. Teilweise wurde von Rednern der Mund-Nasen-Schutz als „Maulkorb“ bezeichnet, vor möglichen Impfschäden gewarnt und verbale Seitenhiebe gegen das Ordnungsamt der Stadt Arnsberg verteilt.
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Insbesondere im Sozialen Netzwerk Facebook wurde der SV Bachum/Bergheim dafür kritisiert, dass der Demo-Initiator Trainer einer Jugendmannschaft des Klubs ist. „Uns haben einige Kommentare zu diesem Thema erreicht. Wir distanzieren uns ganz klar von den Inhalten dieser Demonstration und diesem Verhalten unseres Trainers“, erklärte Franz Pfeil , Vorsitzender des SV Bachum/Bergheim, auf Anfrage dieser Zeitung: „Das ist nicht der SV Bachum/Bergheim. Wir wollen den vielen Kindern bei uns im Verein eine sportliche Heimat bieten und sind nicht politisch.“
So reagiert der Demo-Initiator
Der SV Bachum/Bergheim reagierte am Dienstagmorgen, 1. Dezember, auch mit einem Facebook-Post zu der Diskussion und Kritik. „Liebe Sportlerinnen und Sportler, liebe Freunde des SV Bachum/Bergheim, aufgrund einiger Nachfragen und Kommentare zur aktuellen Situation bezüglich der politischen Ansichten von einem unserer Trainer, möchten wir euch mitteilen, dass wir uns als Verein von jeglichen Inhalten und Äußerungen distanzieren“, schrieb der Klub.
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Auch Wallid Chahrour gab auf Anfrage dieser Zeitung hin Auskunft zur neuerlichen Debatte. Dass sich der SV Bachum/Bergheim von ihm distanziere, sei für ihn „okay. Der Verein muss ja nicht meine politische Meinung teilen. Meinungen unterscheiden sich, und das ist gut so“.
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Er selbst sei seit mehr als 25 Jahren im soziale Bereich aktiv, unter anderem mit Projekten mit Kindern und Jugendlichen zur Gewaltprävention oder als Jugendtrainer im Fußball. Er habe jedoch bereits mit dem SV Bachum/Bergheim über das Thema gesprochen, betonte Wallid Chahrour.
„Mit mir hat kein Gespräch stattgefunden“, sagte Franz Pfeil. Zwar habe es Wallid Chahrour in der Vergangenheit „gut gemacht in der Ansprache mit den Kindern und der Gestaltung des Trainings“. Aber: „Wir werden dieses Thema in dieser Woche noch mal intensiv im Vorstand besprechen“, sagte Pfeil.
Weitere Konsequenzen – sind dann sicherlich nicht ausgeschlossen.