Lippstadt/Schmallenberg-Holthausen. Wie läuft es bei Janik Steringer aus Schmallenberg-Holthausen? Er spielt beim SV Lippstadt 08, den Remis-Königen der Regionalliga West?

„Es ist schon eine verrückte Saison. Und das nicht nur wegen der Coronapandemie“, sagt Janik Steringer. Der 22-jährige Innenverteidiger aus Schmallenberg-Holthausen hat mit dem SV Lippstadt 08 in der laufenden Saison in der Fußball-Regionalliga West nur sechs von 16 Punktspielen verloren. Trotzdem liegt Steringer mit seinen Mannschaftskollegen in der Tabelle nur auf Rang 18 und damit auf einem Abstiegsplatz. „Wir haben bislang ja auch erst ein Spiel gewonnen und zwar am ersten Spieltag mit 2:0 beim VfB Homberg“, berichtet Steringer. „Dafür aber schon neun Mal Unentschieden gespielt.“

Eine Punkteteilung gab es auch am Mittwochabend im Heimspiel gegen RW Oberhausen. Nach der 1:0-Führung in der 62. Minute durch das erste Saisontor von Janik Steringer, der einen Strafstoß verwandelte, kam Oberhausen durch Stappmann (73.) noch zum Ausgleich. Damit tritt der SV Lippstadt 08 im Tabellenkeller der Regionalliga West, in der es in dieser Saison aufgrund von 21 Mannschaften fünf Absteiger geben wird, mit zwölf Zählern weiter auf der Stelle. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt aber nur zwei Punkte. „Gegen Oberhausen war das 1:1 unter dem Strich ein Punktgewinn. Vor allem in der ersten Halbzeit hatten wir Glück“, teilt der Innenverteidiger, der in der 85. Minute die Gelb-Rote Karte sah, ehrlich mit.

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Bereits der zweite Platzverweis

Für Janik Steringer war es bereits der zweite Platzverweis in der laufenden Saison. Bei der 0:1-Niederlage gegen den Bonner SC hatte er in der 40. Minute die Rote Karte gesehen. „Gegen Oberhausen kann man über die Gelb-Rote Karte geteilter Meinung sein. Gegen Bonn dagegen war die Sache nach meinem Handspiel auf der Linie klar“, berichtet der Abwehrspieler. Somit wird Steringer nach der Gelb-Roten Karte an diesem Samstag, 28. November, 14 Uhr, im Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 fehlen. „Ausgerechnet auf Schalke“, sagt der 22-Jährige, der Fan des Bundesligisten aus Gelsenkirchen ist, und ergänzt: „Ich werde aber trotzdem mitfahren.“

Trotz der aktuell prekären Tabellensituation fühlt sich Janik Steringer beim SV Lippstadt 08 nach eigener Aussage „pudelwohl“. „Der Wechsel im Sommer 2019 vom SC Verl war genau der richtige Schritt. In Verl hatte ich nur sechs Einsätze. Die Konkurrenz auf meiner Position war riesengroß“, erzählt der 1,82 Meter große Innenverteidiger. Beim SV Lippstadt 08 ist Steringer dagegen Stammspieler. In der Saison 2019/2020 kam er auf 20 Spiele und zwei Tore, aktuell steht er bei 15 Einsätzen und einem Treffer. Sein Markwert bei transfermarkt.de liegt zurzeit bei 75.000 Euro. „Ich bin einfach super zufrieden. Es passt mit Lippstadt und mir. Wir müssten vielleicht nur das eine oder andere Mal weniger Unentschieden spielen“, sagt Steringer und lacht.

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Der Bruder trainiert den TV Fredeburg

Zum Training nach Lippstadt fährt Steringer von Paderborn aus mit dem Zug. In der Paderstadt, in der er mit seiner Freundin eine gemeinsame Wohnung hat, studiert der 22-Jährige Lehramt. Nach Schmallenberg-Gleidorf zu seinen Eltern und seinem Bruder, der die erste Mannschaft des TV Fredeburg in der A-Kreisliga West trainiert, ist er vor den verschärften Corona-Beschränkungen alle zwei bis drei Wochen gefahren. „Jetzt, aufgrund der neuen Verordnungen, ist das natürlich nicht mehr so oft möglich. Ich freue mich bereits auf Weihnachten, wenn wir dann alle endlich wieder als gesamte Familie zusammenkommen.“

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Bis dahin will er mit dem SV Lippstadt 08 in der Regionalliga West nicht nur Unentschieden, sondern endlich auch Siege einfahren. „Wir wollen ja den Klassenerhalt schaffen“, sagt Janik Steringer. „Und nicht der Remis-König der Regionalliga West werden.“