Sauerland. Der Kraftakt, die reguläre Spielzeit im Amateurfußball durchzuführen, wird immer größer. Einen Ausweg hat der Verband schon bedacht

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hat ab sofort den Spielbetrieb in allen überkreislichen und kreislichen Jugend- sowie Amateurklassen vorerst bis Ende November eingestellt. Betroffen davon sind alle Meisterschafts-, Pokal- und Freundschaftsspiele. Die Fußballvereine können nach den neuen Beschränkungen durch Bund und Länder im Zuge der Corona-Pandemie ab Montag, 2. November, auch keine Trainingseinheiten mehr absolvieren, denn öffentliche und private Sportstätten werden dann für einen Monat geschlossen.

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Vereine brauchen Vorlaufzeit

Wie geht es nach der Unterbrechung weiter? Wird im Dezember in den Amateurligen wieder um Punkte gespielt, sollten Bund und Länder die Ausübung des Amateurfußballs wieder zulassen? Der nächste reguläre Spieltag würde am Sonntag, 6. Dezember, stattfinden. Die Vereine hätten damit aber gerade einmal eine Woche Zeit, um sich nach vierwöchiger Trainingspause wieder auf ein Pflichtspiel vorzubereiten. Bei der Unterbrechung im Frühjahr, als die Saison 2019/2020 später abgebrochen wurde, war vom Verband für die Klubs eine Vorbereitungszeit von 14 Tagen im Gespräch gewesen. „Ich gehe fest davon aus, dass man auch jetzt den Vereinen die Chance gibt, nicht von Null auf Hundert starten zu müssen, sondern eine Vorlaufzeit gewährt“, sagt Michael Schütte, Vorsitzender des Fußballkreises HSK.

Somit würde die aktuelle Spielzeit bei einer Vorlaufzeit von zwei Wochen erst wieder ab dem 15. Dezember beginnen – offizieller Spieltag wäre der 20. Dezember. Die Mannschaften aus den A-, B- und C-Ligen im Kreis HSK wären zu diesem Zeitpunkt allerdings schon in der Winterpause. Gespielt würde nur noch in der Westfalenliga 2, der Landesliga 2, den Bezirksligen 4 und 13 sowie den Arnsberger Kreisligen - aber auch nur für einen Spieltag vor der Winterpause.

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Weiter würde es dann im Jahr 2021 am 14. Februar gehen – allerdings nur in der Westfalenliga 2 und der Landesliga 2 sowie den A- und B-Ligen im Kreis Arnsberg. Der erste komplette Spieltag mit allen Mannschaften aus dem Fußball-Sauerland ist erst für den 28. Februar geplant. Der SC Neheim zum Beispiel müsste anschließend bis zum Saisonende am 13. Juni insgesamt noch 26 Punktspiele austragen, hinzu kommen Partien im Kreispokal. Nicht anders sieht es in den anderen Ligen mit Teams aus dem HSK aus. In der Landesliga 2 hätten der SV Hüsten 09, RW Erlinghausen, FC Arpe/Wormbach und SV Brilon noch mindestens 24 Partien zu absolvieren, während in der Bezirksliga 4 noch 22 Spiele auf die Mannschaften zukommen würden. Pokalspiele sind dabei nicht berücksichtigt.

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Wird die Winterpause verkürzt?

Müssen der Verband und die Kreise die Winterpause nun verkürzen und schon im Januar oder Februar wieder beginnen? Zumal es auch im Jahr 2021 weiter Corona-Verdachtsfälle und damit Spielausfälle geben wird. „Ich gehe davon aus, dass wir die komplette Saison 2020/2021 noch auf die Kette bekommen können. In der A-Liga Arnsberg habe ich zum Beispiel für das neue Jahr sieben Nachholspieltage eingeplant“, sagt Michael Ternes, Vorsitzender des Fußballschusses im Kreis Arnsberg und Staffelleiter der A-Liga. „Man muss in dieser Zeit alles überdenken und darf dabei nichts ausschließen. Dazu gehört auch eine Verkürzung der Winterpause.“ Auf die Fußballvereine aus dem Sauerland wartet damit im kommenden Jahr ein Mammutprogramm.

Die praktikabelste Lösung

Was aber passiert, wenn auch im Januar und Februar oder noch länger kein Fußball gespielt werden darf? Wird die Spielzeit dann nach Austragung von mindestens 50 Prozent der Partien mit Auf- und Absteigern gewertet? Dies steht zumindest in den Durchführungsbestimmungen des FLVW. Es wäre unter dem enormen Termindruck, unter dem der Verband, die Kreise und die Vereine stehen, die praktikabelste Lösung. Oder gibt es sogar erneut einen Saisonabbruch – nur diese Mal ohne Wertung?„Daran will ich gar nicht denken“, teilt Michael Ternes mit und ergänzt: „Wir müssen jetzt einfach abwarten und hoffen, dass sich die neuen Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus bewähren. Aus meiner Sicht ist die aktuelle Unterbrechung auch eine Entlastung und ein Schutz für die Vereine.“